Ist Glaube und Wissenschaft kompatibel?
Ich möchte über ein Thema sprechen, das mir sehr am Herzen liegt: die fünf unsichtbaren Schlüssel im Hadith und ihre Bedeutung in der heutigen Welt, aus der Sicht eines Ex-Gläubigen. Diese Lehre, die in Sahih Muslim (Hadith 2665) zu finden ist, besagt, dass die Schlüssel des Unsichtbaren in fünf Dingen liegen: im Wissen über das, was die Seele verdient, im Wissen, was morgen geschehen wird, im Wissen, wann es regnen wird, im Wissen über das, was in der Gebärmutter ist, und im Wissen über den Tag des Gerichts.
Als jemand, der den Glauben hinter sich gelassen hat, habe ich oft darüber nachgedacht, wie diese unsichtbaren Schlüssel mit der modernen Welt und den wissenschaftlichen Erkenntnissen, die wir heute haben, in Einklang zu bringen sind.
In einer Zeit, in der wir in vielen Bereichen des Lebens riesige Fortschritte gemacht haben, stehen wir vor der Frage: Was bleibt wirklich unbekannt? Nehmen wir die Meteorologie. Meteorologen verwenden komplexe Modelle und Datenanalysen, um Wettervorhersagen zu erstellen. Laut einer Studie der American Meteorological Society liegt die Genauigkeit von kurzfristigen Wettervorhersagen bei etwa 80 bis 90 Prozent. Das bedeutet, dass sie in der Lage sind, das Wetter mit hoher Wahrscheinlichkeit vorherzusagen. Bei langfristigen Vorhersagen, etwa für eine Woche im Voraus, liegt die Genauigkeit jedoch nur bei 50 bis 70 Prozent. Diese Schwankungen zeigen, dass trotz der Fortschritte in der Meteorologie immer noch Unsicherheiten bestehen.
Schauen wir uns die Radiologie an, ein weiteres Feld, das eng mit dem Unsichtbaren verbunden ist. Radiologen analysieren bildgebende Verfahren, um Diagnosen zu stellen, die entscheidend für die Behandlung von Patienten sind. Eine Meta-Analyse aus dem Jahr 2019 hat ergeben, dass die Genauigkeit dieser Diagnosen zwischen 70 und 95 Prozent liegt, abhängig von der Erkrankung und den eingesetzten Verfahren. Das bedeutet, dass auch hier Fortschritte gemacht wurden, aber Fehler und Unsicherheiten bleiben.
Diese Entwicklungen in der Wissenschaft stellen die in den unsichtbaren Schlüsseln genannten Aspekte in Frage. Wenn Meteorologen und Radiologen durch Forschung und Technologie das Unbekannte zunehmend erhellen, wie steht das im Widerspruch zu dem Glauben, dass es Dinge gibt, die wir niemals verstehen oder wissen werden?
Eine bekannte Stimme in diesem Kontext ist Dr. Zakir Naik, der erklärt, dass die fünf unsichtbaren Schlüsel den Menschen helfen, ihre Grenzen zu erkennen und zu akzeptieren. Er betont, dass der Hadith nicht nur das Geschlecht des ungebrenen Kindes behandelt, sondern auch dessen Eigenschaften und Schicksal. Laut ihm gibt es Dinge, die nur Allah kennt, und der Glaube an diese Schlüssel bietet Trost und führt zu einer gewissen Demut. Er argumentiert, dass der Glaube an das Unbekannte die Menschen ermutigt, in schwierigen Zeiten auf Allah zu vertrauen.
Allerdings bin ich mit dieser Sichtweise nicht ganz einverstanden. Während ich die Notwendigkeit des Glaubens an eine höhere Macht verstehe, empfinde ich die Idee, dass es Dinge gibt, die wir nicht hinterfragen dürfen, als einschränkend. Ich glaube, dass der Mensch das Potenzial hat, durch Wissen und Forschung immer mehr über die Welt zu lernen. Es ist micht nur eine Frage des Glaubens, sondern auch eine Frage der Neugier und des Strebens nach Wissen.
Wenn ich an die Fortschritte in der Wissenschaft denke, stelle ich fest, dass viele Phänomene, die einst als unerklärlich galten, heute durch Forschung und Technologie verständlich geworden sind. Meteorologen können mit einer hohen Genauigkeit Wettervorhersagen treffen, und Radiologen nutzen modernste Bildgebungsverfahren, um präzise Diagnosen zu stellen. Diese Entwicklungen laden dazu ein, das Unbekannte zu erforschen und Fragen zu stellen, anstatt sie einfach zu akzeptieren.
Darüber hinaus finde ich, dass die Vorstellung von unschtbaren Schlüsseln dazu führen kann, dass Menschen in einer passiven Haltung verbleiben. Anstatt aktiv nach Antworten zu sucgen und kritisch zu denken, könte es einige dazu verleiten, sich auf das Unsichtbare zu verlassen und die Verantwortung für ihr eigenes Lernen und Verstehen abzugeben.
Wie seht ihr diese Perspektive? Ist es möglich, sowohl an Glauben als auch an Wissen festzuhalten?
17 Stimmen
7 Antworten
Dr. Zakir Naik
sagt, dass die Evolutionstheorie nur eine Theorie ist.
Laut Naik unterstützen die meisten Wissenschaftler die Theorie, weil sie gegen die Bibel verstößt. Nicht, weil sie wahr ist.
Naik behauptet, dass die Mehrheit der Wissenschaftler die Evolution als Ganzes nicht akzeptiert.
https://m.youtube.com/watch?v=bk5q9TeGo14
Ist Glaube und Wissenschaft kompatibel?
Kreationismus und Wissenschaft sind unvereinbar.
Man kann an beides „glauben“ nur wenn man zb sich im Augenblick um die Wissenschaft kümmert, sollte man den Glauben ausblenden können und anders herum🤯
Meistens ist es allerdings so, das sich beide nicht sooo sonderlich gut vertragen, besonders wenn Extreme aufeinander stoßen🥴 aber das passiert auch nicht so oft🙂 Die Wissenschaft belegt zumindest Dinge mit handfesten Beweisen, das ist in der Bibel und co fast unmöglich 😵
Ich denke, dass der biblische Schöpfungsbericht kein naturwissenschaftlicher Bericht ist. Die Intention der Autoren war meiner Ansicht nach eine andere. Man muss den Kontext betrachten, in dem der Schöpfungsbericht entstanden ist. Beim Entstehungszeitpunkt waren vermutlich viele Israeliten im Exil in Babylon. Hier lernten sie andere Religionen kennen, in denen z.B. die Sterne Götter waren. Der biblische Schöpfungsbericht hat nun das Ziel zu zeigen, dass die Sterne vom Gott der Bibel geschaffen wurden und somit keine Götter sein konnten. Das Ziel des Schöpfungsberichts ist damit nicht, eine naturwissenschaftliche Erklärung abzugeben, sondern zu zeigen, dass der Gott der Bibel alles alleine geschaffen hat und die Natur oder die Sterne keine Götter sind.
Man kann sich auch als gläubiger Mensch mit Naturwissenschaften beschäftigen. Glaube und Wissenschaft müssen sich nicht immer widersprechen. So hat zum Beispiel Mendel, ein katholischer Mönch, wichtige Entdeckungen bei der Genetik gemacht. Der Mensch, der die Urknalltheorie aufgestellt hat, war katholischer Priester.
Laut der katholischen Kirche ist die Evolutionstheorie mit dem Glauben vereinbar. Laut vielen evangelischen Kirchen auch.
Wenn Du einiges wissen möchtest, was mich überzeugt, dass es Gott gibt, dann kannst Du mich z.b. fragen oder auf mein Profil gehen.
Richtiger Glaube und Wissenschaft passen sogar sehr gut zusammen, solange es nicht um Religion und ‚Götter‘ geht. Da ist kein ‚Gott‘, es geht nur um Macht.
Als Ex-Muslim, falls Du wirklich einer bist, wirst Du schon einige Zeit brauchen, um von diesen Scheußlichkeiten gehörig Abstand zu bekommen. Einem Ex-Christen fällt das leichter, weil er i. d. R. nicht komplett gehirngewaschen ist, im Islam hat man dazugelernt und der Absprung ist schwierig bis schmerzhaft. Nimm die Ahadith und wirf sie zum Altpapier, kannst Du auch mit der Bibel und dem Koran tun, dann wird endlich etwas Vernünftiges daraus: 🧻🧻🧻
Da wünsche ich Dir mal alles Gute!
LG, joe
Teileweise dort wo die stoffliche Schöpfung nachvollziehbar und messbar ist. Wenn es aber in den unsichtbaren Bereich geht, trennen sich Glaube und Wissenschaft.
Hallo 🙋♂️,
Ein Glaube, der wissenschaftlichen Fakten widerspricht, ist nicht kompatibel.
Steht der Glaube jedoch nicht im Wiederspruch zur Wissenschaft, ist er kompatibel.
Einfach, oder?
MfG. Kemalist188¹ 🎩
Hi 🙋♂️
das klingt einfach, aber ich denke, es ist komplizierter. Viele Glaubensüberzeugungen stehen in direktem Widerspruch zu wissenschaftlichen Fakten. Glauben sollte kritisch hinterfragt werden, und oft behindern dogmatische Ansichten das Streben nach Wissen. Glaubst du wirklich, dass alle Glaubenssysteme mit der Wissenschaft vereinbar sind?
Sure 31 Ayah 34
Gewiß, Allah (allein) besitzt das Wissen über die Stunde, läßt den Regen herabkommen und weiß, was im Mutterleib ist. Niemand weiß, was er morgen erwerben wird, und niemand weiß, in welchem Land er sterben wird. Gewiß, Allah ist Allwissend und Allkundig.
In diesem Vers werden die fünf Dinge des Verborgenen genannt, die nur Allah vorbehalten sind und die niemand sonst kennen kann. Diese Dinge sind:
Erstens, das Wissen um die Stunde des Jüngsten Tages, d.h. das Wissen, wann sie kommen wird.
Zweitens, das Herabschicken des Regens, d.h. Allah ist der Einzige, der Regen herabschicken kann und weiß, wann er kommen wird. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass die Wettervorhersage auf Wahrscheinlichkeiten beruhen, nicht auf Gewissheit.
Drittens: Allah ist derjenige, der weiß, was im Mutterleib ist. Er kennt das Geschlecht des Fötus (männlich oder weiblich). Er weiß, ob dieser Fötus ein guter oder ein schlechter Mensch sein wird, ob er glücklich oder unglücklich leben wird. Die Tatsache, dass Ärzte nun das Geschlecht des Fötus im Mutterleib erkennen können, steht nicht im Widerspruch zu dem Vers: und weiß, was im Mutterleib ist.
Ärzte können das Geschlecht des Fötus nur in einem späteren Entwicklungsstadium wissen (die äußeren Merkmale), nicht in der Phase der Zeugung
Allah hat also das Wissen über das Stadium der Emanation des Samens als Teil des Verborgenen bewahrt.
Das, was Allah im Verborgeben aufbewahrt hat, was den Samen betrifft, ist also das Stadium, in dem die Gebärmutter ihre Zeit oder Anzahl unterschreitet, und nicht die Aufbauphase. Das ist es, was Ibn Katheer vor der modernen Medizin erwähnte.
Viertens sagt Allah:
Niemand weiß, was er morgen erwerben wird
Das bedeutet, dass keine Seele bestimmen kann, was sie morgen von dieser Welt bekommen wird.
Fünftens: und niemand weiß, in welchem Land er sterben wird
Keine Seele weiß, wo Allah den Tod (der Person) herbeiführen wird.
Die Frage, ob Allah Seinen Propheten Wissen über das Verborgene gibt, wird im folgenden Vers beantwortet:
Sure 72 Ayah 26-27
(Er,) der Kenner des Verborgenen – Er enthüllt niemandem das, was bei Ihm verborgen ist,
außer dem Gesandten, den Er bewilligt; da läßt Er vor ihm und hinter ihm Wächter einhergehen,
al-Shawkani (ein Gelehrter des Tafseer) sagte, dass was in diesem Vers gemeint ist, ist, dass Allah niemandem etwas vom Verborgenen offenbart, das Er für sich selbst aufbewahrt, außer einem Gesandten, den Er auserwählt hat. Diese Offenbarung hilft dem Gesandten, sein Prophetentum zu beweisen.
al-Qurtubi (ein weiterer Tafseer-Gelehrter) sagte:
Wenn Allah, der Allmächtige, beschlossen hat, das Verborgene in seinen alleinigen Besitz zu nehmen, bedeutet dies, dass das Verborgene jedem verborgen bleibt, außer den auserwählten Gesandten. Allah machte eine Ausnahme. In der Tat ließ Allah diese Gesandten etwas vom Verborgenen durch Offenbarung wissen und machte dies zu einem Wunder für sie, das zweifellos beweist, dass sie Gesandte von Allah sind.
Das sieht mir nach danach aus als hättest du von Chatgbt den Text kopiert
Die Wissenschaft kann nicht alles wissen z.B wann der jüngste Tag ist
Vorhersagen beruhen auf Wahrscheinlichkeiten und du ignorierst einfach meine Antwort
Ärzte können das Geschlecht des Fötus nur in einem späteren Entwicklungsstadium wissen (die äußeren Merkmale), nicht in der Phase der Zeugung
Aber unser Wissen wächst ständig meinst du nicht?.
Das bedeutet nicht das ich 100% weiß wo ich genau sterben werde, ich weiß nicht was in der Zukunft passiert
Außerdem, der Arzt kann sich beim Geschlecht des Babys irren
Tipp einfach mal auf Google ein
Arzt verwechselt Geschlecht des Babys
Ich verstehe deinen Standpunkt und danke dir für die ausführliche Antwort. Aber lass mich einige Gedanken dazu teilen. Zunächst ist es wichtig zu beachten, dass wissenschaftliche Fortschritte in vielen Bereichen zeigen, dass das, was einst als geheimnisvoll galt, zunehmend erklärbar wird. Ja, in der Religion wird gesagt, dass nur Allah bestimmte Dinge weiß, aber glechzeitig ermutigt die Wissenschaft uns, das Unbekannte zu erforschen und zu verstehen. Wenn wir jeden wissenschaftlichen Fortschritt als Herausforderung an den Glauben ansehen, verpassen wir die Chanve, unseren Horizont zu erweitern.
Zu den fünf unsichtbaren Schlüsseln: Du argumentierst, dass der Mensch nicht wissen kann, was im Mutterleib ist oder wann der Regen fällt. Aber Meteorologen und Mediziner liefern uns durch ihre Studien und Technologien immer genauere Vorhersagen. Das ist kein Widerspruch zum Glauben, sondern vielmehr eine Bestätigung des menschlichen Strebens nach Wissen. Wir lernen, wie die Welt funktioniert, und das sollte nicht als Bedrohung für den Glauben, sondern als Teil des Schöpfungsplans betrachtet werden.
Und bezüglich des Wissens über das, was morgen geschieht oder wo wir sterben: Es ist absolut richtig, dass wir nicht alles wissen können. Aber unser Wissen wächst ständig meinst du nicht?. Wenn wir nur darauf warten, dass alles offenbart wird, können wir die Welt um uns herum nicht aktiv gestalten. Es geht nicht darum, den Glauben abzulehnen, sondern darum, ihn mit dem Wissen zu verbinden, das wir erwerben.
Ich glaube, dass Glauben und Wissenschaft nicht gegensätzlich sind. Vielmehr können sie sich ergänzen, wenn wir offen dafür sind, wie das eine das andere bereichern kann. Warum sollten wir uns also von einer Sichtweise einschränken lassen, die das Streben nach Wissen und Verständnis abwertet?