Habt ihr nach eurem Schulabschluss eure Schulzeit vermisst?
...bzw. bereut ihr, eure Schulzeit nicht stärker genossen zu haben?
19 Stimmen
8 Antworten
Schlimmste Zeit meines Lebens. Ich bin froh, dass mich niemand mehr dort hinzwingen kann. Das war jeden Tag der reinste Horror und Terror und ich will all die Jahre wieder zurückhaben. Ich hätte in der Zeit auch eine halbwegs schöne Kindheit und Jugend führen können, aber neeeeiiin, bloß nicht. Stattdessen wurde mir mit einer Sozialphobie gedankt. Und ich habe das alles erst in den letzten paar Jahren so richtig realisiert, wie viel Zeit ich ... einfach verloren habe.
Ich bin sehr sauer.
bzw. bereut ihr, eure Schulzeit nicht stärker genossen zu haben?
Neee. In meinem Fall gab es da nichts zu genießen.
Fazit: 0/10. Nicht empfehlenswert.
So viel mit Freunden rumblödeln, so lustige Ausflüge und so lange Ferien hat man danach nie wieder. Das wird einem aber erst bewusst, wenn man im Abschlussjahr ist und das Ganze dann nicht mehr hat.
Meine Schulzeit war naja, ab der 8 Klasse ungefähr ging es stark bergab. Auf der einen Seite war ich nach dem Abschluss froh, dass ich einige dieser Menschen nie wieder sehen muss. Auf der anderen Seite vermisse ich dieses "unbeschwerte". Berufsschule war zwar auch ganz okay, aber da mussten wir halt zweimal die Woche arbeiten gehen. Gab Vor- und Nachteile. Aber in der Mittelstufe einfach die Zeit absitzen, ohne Not und gelegentlich mit seinen Freunden Scheiße bauen (jedenfalls in meinem Fall), das vermisse ich schon etwas.
Arbeit war aber in manchen Punkten auch besser als Schule.
Finde was danach kommt ist einfach soviel besser.
Je länger die Zeit zurück liegt, umso schöner werden die Erinnerungen - so heißt es oft. Ich vermisse meine Schulzeit (Grundschule 1997 bis 2001; Realschule 2001 bis 2007, danach Berufsschule im Rahmen meiner Ausbildung) bis heute dennoch nicht, obwohl nicht alles schlecht war und manches Ereignis auch lustig war oder sonst wie Spaß gemacht hat (Wandertage, Landschulheim, Bundesjugendspiele, vereinzelte Fächer mit guten Lehrern).
Ich lebe generell nicht in meiner Vergangenheit, meine Schulzeit war nicht so der große Hit - ich muss aber fast sagen, dass sie mir heute einerseits nicht mehr ganz so schlimm vorkommt, wie sie war, dass ich mir aber andererseits heute immer wieder die Frage stelle, wie ich das nur einigermaßen heil überleben konnte.
Wobei ich sagen muss: Die Grundschule war schön, da ging ich gern hin, die Berufsschule war auch super. An der Realschule war aber alles Übel dabei bis hin zu wiederholter sexueller Belästigung in Schwimm- und Sporthalle sowie im Bio-Unterricht (Sexualkunde), einem Klospanner, Ungerechtigkeiten, Alltags-Rassismus, einem zuschlagenden Konrektor, dauernden Kleinkriegen sogar zwischen den Eltern und anderen "Beschaustücken", einigermaßen erträglich und zufriedenstellend war es erst ab der siebten Klasse. Das spielte sich halt auch in einer Art Banlieue ab, die durch ihre Dumpfheit viele Probleme sowie Aufbau und Unterhalt von Fassaden forciert hat - der Konrektor war am Ende ein Opfer des dortigen Systems, ohne sein unmögliches Verhalten Kindern gegenüber, deren Leid er in Kauf nahm und teilweise vorantrieb, relativieren zu wollen. Er starb kurz nachdem er in Frührente geschickt wurde wegen diverser "Vorfälle", das war wohl sein Glück. Mein Opa sagte damals, das sei ein Drecksack, um den es nicht schade sei.
Was mir heute am ehesten fehlt ist die "Sorglosigkeit" des Alltags, die ich als etwa neun- bis zehnjähriger glücklicher Grundschüler ca. 1999/2000 empfand: Ich stand morgens auf, traf in der Schule meine Freunde und hatte nette Lehrer, kam mittags heim, der Tisch war gedeckt, ich konnte nach den Hausaufgaben fernsehen und spielen, hatte meine Freunde in der Siedlung und ich wusste, wenn es Probleme gibt, kriegen die Erwachsenen das wieder irgendwie hin.
Je länger die Zeit zurück liegt, umso schöner werden die Erinnerungen - so heißt es oft
Meiner Erfahrung nach ist das tatsächlich so...
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wiederholter sexueller Belästigung in Schwimm- und Sporthalle sowie im Bio-Unterricht (Sexualkunde), einem Klospanner, Ungerechtigkeiten, Alltags-Rassismus, einem zuschlagenden Konrektor, dauernden Kleinkriegen sogar zwischen den Eltern
Ich bin froh, in meiner Schulzeit solche Typen nicht in der Schule gehabt zu haben... Klingt ja grausig...