Betriebswirt oder Bachelor of Arts in BWL?
Hallo,
Ich mache aktuell meinen Bankfachwirt an der Frankfurt School und jetzt gibt es die Möglichkeit entweder den Betriebswirt für 10 Monate oder den Bachelor of Arts für 20 Monate zu machen, und ich weiß nicht welcher besser ist?
Also mein Ziel ist es schon international und auf jeden Fall ein sehr gutes Fundament aufzubauen für meine berufliche Laufbahn, das wäre mir sehr wichtig.
Natürlich möchte ich mir das Leben einfacher machen als es aktuell ist.
Was würdet ihr mir da empfehlen?
8 Stimmen
Willst du in der Schweiz denn im Bankenbereich bleiben?
Ja. Das wäre die Idee dahinter.
2 Antworten
Das kommt natürlich darauf an aber in deinem Fall würde ich klar zum Bachelor of Arts raten.
Warum?
Du schreibst, dass du international arbeiten willst und ein stabiles, anerkanntes Fundament suchst. Genau dafür ist ein akademischer Abschluss wie der B.A. deutlich besser geeignet als ein nicht-akademischer Betriebswirt. Gerade im internationalen Umfeld wird ein „Bachelor“ sofort verstanden während der Begriff „Betriebswirt“ im Ausland oft unbekannt oder schwer einzuordnen ist.
Zur Einordnung:
Es gibt in Deutschland viele Arten von „Betriebswirt“-Abschlüssen:
- Staatlich geprüfter Betriebswirt (DQR 6)
- Geprüfter Betriebswirt (IHK) oder Master Professional in Business Management (IHK) (beide DQR 7)
- Diverse private Anbieter (z. B. VWA, DHA etc.)
Wichtig: Die Begriffe klingen ähnlich, aber sie sind nicht gleichwertig mit einem Bachelor of Arts, der ein offizieller Hochschulabschluss ist (DQR 6, international anerkannt).
Der „Gepr. Betriebswirt (IHK)“ liegt sogar eine Stufe darüber DQR 7 (warum auch immer), ist aber nur in Deutschland bekannt und setzt meist einen Fachwirt oder viel Berufserfahrung voraus.
Da du schon den Bankfachwirt an der Frankfurt School machst, bist du gut aufgestellt aber:
Wenn du dir international alle Türen offenhalten willst, und wenn du das nötige Durchhaltevermögen für 20 Monate hast, dann ist der Bachelor aus meiner Sicht der nachhaltigere und strategisch bessere Weg.
Wenn du nach dem DQR gehst, hast du mit dem Bankfachwirt (DQR/EQR6) das selbe Niveau wie mit dem Bachelor of Arts (DQR/EQR6).
Der Betriebswirt hat DQR/EQR 7, genau wie der Master.
Also würdest du dich im europäischen Vergleich nicht unbedingt verbessern, wenn du den Bachelor machst. Wenn du im Finanzdienstleistungsbereich und in der Schweiz bleiben willst, wird dort nach meiner Einschätzung die Qualifikation als Betriebswirt anerkannt und kann auch von der Bedeutung her eingeordnet werden, denn die Schweiz orientiert sich ebenfalls am EQR und die Frankfurt School hat auch dort einen guten Ruf.
Letztlich kommt dir in jedem Fall das berufsbegleitende Studium zu Gute, denn entscheidend ist am Ende nicht der Abschluss, sondern ob du in der Lage bist, die PS in der Praxis auf die Straße zu bringen. Und jemand, der berufsbegleitend studiert, egal ob jetzt Fachwirt, Bachelor oder Betriebswirt, beweist viel Durchhaltevermögen und Engagement und das wird bei der Auswahl immer honoriert.
Wenn du erstmal eine entsprechende Position in einer Bank gehabt hast, fragt bei einer Bewerbung keiner mehr danach, ob du vorher den Bachelor oder den Betriebswirt gemacht hast. Daher würde ich mich an deiner Stelle wahrscheinlich für den (schnelleren) Betriebswirt entscheiden.