An alle Menschen mit ebenfalls Psychischer Erkrankung: schafft ihr am Tag, dass was ihr euch vornimmt bzw. schafft ihr euren Tag zu strukturieren?

Wobei das auch ein "gesunder" Mensch nicht immer schafft.

Man gibt sein bestes, mal ist es leichter, mal schwerer.

Das ist unterschiedlich. Ich habe Tage, an denen ich nichts auf die Reihe kriege, obwohl ich mich tags zuvor darauf gefreut habe. Dann wieder stecke ich voller Energie, schaffe mehr als ich mir vorgenommen habe, was dann wiederum ein gutes Gefühl macht.

Generell strukturiere ich meinen Tagesablauf. Aber wie gesagt, es kommt dann auf die innere Stimmung an, ob ich es durchziehen kann oder nicht.

Bei den Gruppensitzungen der Therapie habe ich festgestellt, dass es vielen so geht wie Dir und mir. Nach der Arbeit (Vollzeit 8 Std.) mache ich (fast) nichts mehr. Mir fehlt einfach die Energie.

Ich erledige (fast) alles am Wochenende, wobei ich mir alle wichtigen Dinge auf dem Tablet im Terminplaner kurz für das Wochenende täglich eintragen und eine Erinnerung setze, falls ich mal was vergesse. 2-3 Dinge pro Tag...

Es ärgert mich, dass alles viel länger dauert als früher, aber der Psychologe sagt - ich kann es nicht ändern, ich muss mich einfach anpassen.

Zu Deinem Satz: Habe das Gefühl, dass andere Leute ihr Leben besser im Griff bekommen oder haben.

Das bezweifle ich, das betrifft nur die gesunden Menschen.

Dass dürfte stark davon abhängig sein, um welche Art von psychischer Erkrankung es sich handelt. Auch verspürt natürlich jeder Betroffene ganz individuelle Symptome.

Ohne auf meine Situation allzu genau eingehen zu wollen, kann ich sagen, dass ich persönlich mit Motivation eigentlich kaum Probleme habe.

Sehr selten klappt es. Meistens schiebe ich alles um einige Tage bis Monate (je nachdem worum es geht). Ein kleines Ziel pro Tag geht oft, wenn es ein guter Tag ist, aber meistens nichtmal das. Und mein Ziel ist oft nur mir was zu kochen oder rauszugehen.