Oft hört man harsche Kritik aus China, wenn z.B. Frau Baerbock die Lage der Menschenrechte in China anspricht. Man bräuchte keine Lehrmeister ist eine oft gebrauchte Floskel. Seit der Kulturrevolution sind viele Jahre vergangen. Und doch scheint sie in meiner Wahrnehmung der alles bestimmende Faktor in der chinesischen Innenpolitik. Noch immer verbrennen sich Tibeter selbst, werden Klöster aufgrund von "illegalen Bauten" planiert (wobei es kaum legale Baumöglichkeiten gibt), der kulturelle Verlust ist kaum zu fassen. Uigurische Familien werden auseinandergerissen und sollen die chinesische Mentalität erlernen, eigene Lebensentwürfe werden unterdrückt und als Seperatismus betrachtet.
Aber was sind diese inneren Angelegenheiten? Welche Mentalität soll erlernt werden? Warum ist eigene kulturelle Identität nicht erwünscht? Und warum hat die Kulturrevolution auch nach fast 70 Jahren nicht wirklich funktioniert, wenn man von Massenmord, Bevölkerungsaustausch und Vernichtung von Werten mal absieht? Hat China sich verzockt, wenn immer weitreichendere Einschnitte in die persönlichen Freiheiten den sozialen Frieden sichern sollen?