Kamera empfehlung 2023?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten.

Letztendlich kannst du mit einer billigen Kamera bessere Fotos machen als mit einem Profiequipment. Es zählt Talent, ein Auge für Motive und für den Moment. Nicht die Kamera macht die Fotos (sie hilft dir dabei) sondern du!

Jetzt zu den Details:

Du hast zwei komplett voneinander abweichende Motive:

  • Landschaft: weites Feld mit möglicherweise starken Kontrasten
  • Portrait: Details, die du herausarbeiten möchtest - den Eindruck

Dazu kommen die Schärfenebenen. Bei Portraits sollte der Fokus auf der Person (oder vielleicht sogar Besonderheiten der Person) liegen. Bei Landschaft sollte der Gesamteindruck passen und eine Stimmung vermitteln.

Klar, das ist jetzt alles für einen Anfänger nicht ganz einfach. Guck einfach mal bei Startseite | Flickr

Da gibt es schon auf der Startseite meist sehr ansehliche Fotos sowohl von Portraits als auch von Landschaft als auch von verschiedenen anderen Sujets.

Ein wahllos herausgegriffenes Foto von einem Flickr-Account wäre zum Beispiel At O'Neill's Shire Pub | Mark Zilberman | Flickr

Das Bild, was du da siehst, ist total verrauscht - vermutlich fast im Dunkeln, ohne Blitz und mit höchster ISO geschossen - aber es spricht mich an. Der Zilberman hat auch darüber hinaus auch ganz andere, total geile Fotos geschossen.

Wenn du persönlich mit deinen Fotos (sei es das Kameramodul deines Mobiltelefons, die alte Digitalknipse aus den 2000ern, der Agfamatic mit 110er Film aus den 70ern / 80ern oder einer Highend-D(S/M)LR mit einem Objektivpark in deutlich vierstelligen Eurobeträge) zufrieden bist und Entwicklungspotential erkennst und auch anerkennst durch Kritik von anderen, dann finde ich es schön, dass du dich mit diesem Hobby beschäftigst.

Ich wünsche dir allzeit gutes Licht und ein Auge, das dir die Motive zeigt!

(hab hier mein "dass" zu "das" korrigiert - shame on me, dass ich das überhaupt so gepostet habe)!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – "die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten"
Squash282 
Fragesteller
 25.05.2023, 22:01

Hey, erstmal vielen Dank dafür, dass du dir Mühe gegeben hast, eine gute Antwort zu schreiben. Ich interessiere mich eher für Porträtfotografie in diesem fall. Könntest du mir vielleicht ein Modell empfehlen?

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RedBearUK  25.05.2023, 22:15
@Squash282

Ein "spezielles" Kameramodell für Portraits gibt es nicht.

Wichtig ist hier eine im Verhältnis zum Kamerasensor passende Brennweite:

  • APS-C: 50 bis 100 mm
  • Kleinbildformat: 80 - 150 mm / vielleicht 200 mm
  • dann ist es auch wichtig, dass die Blende deines Objektivs möglichst weit aufmachen kann. Abblenden kannst du immer noch.

Bei Portraits finde ich es wichtig, dass du einen gewissen Abstand zu der Person hast, die du portraitieren willst. Vielleicht sogar einen Abstand, wo sie dich gar nicht mehr als Fotografen wahrnimmt. Dieser Abstand entspannt, macht locker - auch wenn es eine ganz bewusste Fotosession ist.

Mein erstes Motiv Weihnachten 1978 war meine Tante mit einer Canon AE-1 und einem FD 135 mm. Sie hat es trotz der Enge der Räumlichkeiten gar nicht mitbekommen - und hat "ihr" Foto immer noch im Wohnzimmer hängen ... auf 30x50cm ausbelichtet.

Damals hatte von meinen Eltern eine Canon AE-1 mit dem 135mm Canon geschenkt bekommen. NIX weiter, nur das Portraittele in der relativ kleinen Wohnung meiner Großeltern.

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Sony A6000 gebraucht. Dazu ein paar gute, gerne auch gebrauchte Objektive, für Landschaft vlt. ein Zoom für Weitwinkel und Tele gleichzeitig (z. b. Sony 18-105mm f/4). Zoom-Objektive haben oft den Nachteil etwas lichtschwach zu sein und damit auch wenig Tiefenunschärfe zu erzeugen, deshalb für Portrait ein lichtstarkes 35mm oder 50mm (Sony 35 bzw. 50mm f/1.8).

Woher ich das weiß:Hobby – Ich fotografiere und filme gerne
Von Experte Uneternal bestätigt

Portrait und Landschaftsfotos stellen keine besondere Herausforderung an eine Kamera. Die Kamera muss schlicht nichts können....braucht keinen schnellen AF, keinen hohen Puffer oder Serienbild, Motiverkennung auch nicht wirklich und da du Portraits mit meist offenerer Blende machst und bei Landschaft dir hoffentlich angewöhnst ein Stativ zu nutzen muss sie auch keinen hohen ISO abkönnen, außer du willst speziell Nachtaufnahmen.

Portraits leben eigentlich auch nicht von einer hohen Schärfe / hohen Detailgrad, ebenso nicht Landschaften...die Leben eher von der Location und Stimmung. Portraits, die zu scharf und detailreich sind werden oft auch noch weicher gemacht oder einiges retuschiert. Man will eben nicht jede Unreinheit sehen.

Im Grunde geht das wirklich mit jeder Systemkamera, selbst eine Einsteigerklasse reicht. Eine Kitlinse ist auch völlig ok für Landschaften erst einmal, wenn du nichts besonderes vor hast. Dazu noch eine Portraitlinse und gut ist.

Squash282 
Fragesteller
 25.05.2023, 22:11

Vielen Dank für deine Antwort! Könntest du mir dennoch eine Kamera empfehlen?

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Photon123  25.05.2023, 22:14
@Squash282

Es ist egal. Such dir ein System aus was dir zusagt und was du dir leisten kannst.

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RedBearUK  25.05.2023, 22:23

hmmm ... da gibt es verschiedene Meinungen dazu. Deiner pauschalen Aussage, dass beide Sujets keine besondere Herausforderung darstellen, möchte ich aber vehement widersprechen.

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Photon123  26.05.2023, 18:40
@RedBearUK

Warum? Das sind genau die Punkte, die an Kameras immer weiterentwickelt werden. Das sind aber alles Punkte, die man da für die Sachen nicht braucht. Es geht auch nur um Herausforderungen an die Kamera, nicht an den Fotografen.

Portrait und Landschaft ist technisch nun mal vergleichsweise anspruchslos. Vergleich das mal mit Wildlife in der Abenddämmerung mit bewegten Motiven. Sowas ist einfach deutlich anspruchsvoller für die Kamera.

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RedBearUK  26.05.2023, 19:47
@Photon123

Von technischer Seite geb' ich dir gerne recht.

Dass du es in deiner Antwort genau auf die Technik bezogen hast, hab' ich tatsächlich überlesen - mea culpa mit der Bitte um Entschuldigung 🙄

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Diese Antwort habe ich zuletzt vor 12 Stunden gegeben, ist also Copy&Paste.

Du kannst als Einsteiger JEDE Kamera der letzten 10 Jahre nehmen, die haben alle mehr Potenzial als ein Einsteiger benötigt. Nichts wirklich gar nichts spricht gegen eine gebrauchte Kamera von einem Händler.

Bei Nikon finde ich die D3300 als sehr gutes Einsteigermodell, weil Nikon auch hier gute Bild-Sensoren verwendet. Gibt es gut und günstig als gebrauchte Kamera, mit Objektiv.

Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Systemkameras, welche die Verwendung von Wechselobjektiven ermöglichen, die mit Klappspiegel ( DSLR, also Spiegelreflexkameras) oder DSLM, Mirrorless (also spiegellose Systemkameras).

Der Spiegel ist nicht mehr Stand der Technik hat aber einen Riesenvorteil, du siehst sofort 1:1 ohne Zwischenelektronik und ohne jede Umwandlung das Motiv.

Die Nachteile des Spiegels sind die deutlich größere Bauform und das höhere Gewicht, da ist nix mit klein, handlich, unauffällig und "in die Jackentasche stecken".

Die Nachteile einer DSLR sind zugleich die Vorteile einer DSLM. Aber, da das Bild IMMER einen Monitor benötigt, entweder das Rückdisplay oder den kleinen Sucher, ist die Akkulaufzeit deutlich geringer.

Ein weiterer Nachteil ist die noch recht begrenzte Anzahl an verfügbaren Objektiven, dieser Nachteil wird jedoch von Jahr zu Jahr kleiner. Leider sind die Objektive für DSLM Kameras auch teurer, einfach weil das Angebot und die Nachfrage noch überschaubar ist.

Du solltest in ein Fotofachgeschäft gehen und dich ausführlich beraten lassen, das dauert einige Stunden und kann hier im Forum nur zu 0,2% sinnvoll erfolgen. Nenne dein Budget und nehme verschiedene Modelle in die Hand, Frage gezielt auch nach gebrauchten Kameras. Es schont deinen Geldbeutel, nimmt dir nichts von deinen Möglichkeiten und in spätestens einem Jahr sieht die Fotowelt anders aus.

Zwei Tipps noch, gebe mehr Geld für gute Objektive als für die Kamera aus und die Kamera, die dir am besten in der Hand liegt, die dir sympathisch ist, die kaufst du.

Auch eine Bridgekamera ist eine Überlegung wert, denn das Objektiv ist schon fest verbaut dabei und für den Einstieg hast du alle Optionen offen.

Falls es dir möglich ist solltest du vor dem Kauf folgende Fragen für dich klären.

Welche Motive sollen fotografiert werden (Portrait, Landschaft, Architektur, Makro, Sport, Event, Straßenszenen oder wilde Tiere)?

Bei welchen Licht- oder Beleuchtungssituationen möchtest du fotografieren (schön Wetter, ohne Blitz, Dämmerungs- oder Nachtaufnahmen)?

Wie viel Geld möchtest oder kannst du laufend ausgeben, denn eventuell ist eine Kamera und ein Wechselobjektiv nur der Einstieg?

Darf es auch größer und schwerer werden oder gibt es Gewichtsbegrenzungen?

Weil es keine Kamera gibt, die alles gut kann und für alles gut geeignet ist und nicht so teuer ist sollte VOR dem Kauf gut recherchiert und abgewogen werden.

Zu 1: Für Portrait-, Landschafts- und Architekturfotografie ist eine Vollformatkamera sehr gut geeignet. Die sind deutlich teurer und die Objektive leider auch. Für Sport-, Event- und Wildlifefotografie ist ein kleinerer Sensor vorteilhaft, weil der Bildwinkel kleiner ist und somit das Motis scheinbar näher dran ist.

Zu 2: Schön Wetter können alle Kameras, bei Dämmerung und Nachtaufnahmen ohne Blitz ist ein großer Sensor und ein guter Sensor (mit niedrigem Rauschen) im Vorteil, aber auch hier gilt Leistung kostet Geld. Ein preiswerter Einstieg wäre mit einer Nikon D3xxx möglich, weil Nikon auch bei den Einsteigermodellen gute Sensoren verbaut.

Zu 3: Eine Systemkamera (mit Wechselobjektiven) benötigt zur Entfaltung ihres Potenzials eben Wechselobjektive und die guten kosten jeweils mindestens soviel wie die Kamera, da sind schnell mehrere tausend Euros ausgegeben. Für den Einstieg wäre hier eine digitale Spiegelreflex preisgünstiger als die DSLM Modelle der Hersteller. Die Zukunft ist ganz klar DSLM, aber die Kosten sind aktuell noch sehr hoch (über 1.000€ nur für die Kamera ist normal).

Zu 4: Systemkamera-Ausrüstung wiegt schnell viele Kilos, gerade wenn es Vollformat sein soll. Die Kamera ist davon der kleinste Teil, aber jedes Objektiv kommt schnell an 1.000Gramm und auch darüber. Hier wäre eine Bridgekamera eine Alternative, weil oft ein gutes Objektiv mit großem Zomm (großer Brennweitenbereich) verbaut ist und auch Makro oft möglich ist.

Ganz generell solltest du KEINE Kamera kaufen, die du nicht vorher in der Hand gehabt hast. Das Gefühl in der Hand und das "Handling" ist wichtiger als X Prozent von irgendwelchen Laborwerten. Die Kamera muss gut in deiner Hand liegen, du musst alle Bedienelemente gut erreichen können, das Gewicht muss stimmen (zu schwer oder zu leicht ist doof und verdirbt dir schnell den Spaß) und die Größe muss passen (auch hier ist zu groß oder zu klein schlecht).

An die jeweilige Bedienung und Menüstruktur gewöhnst du dich innerhalb einer Woche egal bei welchem Hersteller, aber 100Gramm falsches Gewicht bleiben immer schlecht!

Bei viertstelligen Canon-Modellen rate ich immer ab, weil diese Modelle gnadenlos auf preiswert optimiert wurden und somit ist die Ausstattung abgespeckt und die verwendeten Komponenten sind unterdurchschnittlich. Sobald die Motive anspruchsvoller werden, Gegenlichtaufnahmen, schnelle Bewegung des Motivs, hoher Kontrastumfang des Motivs oder wenig Licht, sind diese Modelle am Ende und der Fotograf muss aufrüsten, dann lieber gleich etwas mehr Geld investieren.

Ich hoffe, diese längere Antwort hilft dir DEINE Kamera zu finden und ich wünsche dir viel Spaß mit dem Hobby, egal mit welcher Kamera.

Ist schwierig dir was zu empfehlen, wenn du kein genaues Budget nennst.

Landschaftsfotos stellen wie schon gesagt wurde keine großartigen Ansprüche an Kameras, die fotografiert man meist bei Tageslicht und braucht auch keinen anspruchsvollen Autofokus. Bei Portraitfotos macht dir ne Kamera mit Gesichts oder Augentracking die Arbeit leichter, aber ist jetzt auch nicht so, dass man keine Portraitfotos hinkriegt wenn man das nicht hat.

Im Prinzip tuts für einen Anfänger jede Kamera, die in den letzten 10 Jahren rausgekommen ist. Wenn du bissl gehobeneres Einsteigerlevel willst, dann hol dir ne gebrauchte Canon EOS 70D oder 750D mit Kitobjektiv und dazu ein 50mm 1.8 als Portraitobjektiv. Die 70D ist ein ehemaliges Semi-Pro Modell. Für einen blutigen Einsteiger reicht das erstmal.

Gebraucht Canon EOS 70D | MPB