Zu viel Nationalstolz?

9 Antworten

Ich bin dankbar in den Land geboren zu sein, in dem ich lebe. Ich bin froh ein so gutes Leben zu haben, aber wieso sollte ich stolz sein? Stolz auf einen solchen Zufall? Stolz auf etwas, was ich nicht selbst getan habe? Ich kann stolz darauf sein, wenn ich etwas zu unserer Gesellschaft beitrage. Stolz, wenn ich etwas eigenes leiste, aber Nationalstolz habe ich nicht.

Der deutsche Philosoph Schopenhauer sage dazu: "Der Nationalstoltz ist von allen Gründen, stolz zu ein, der dümmste. Denn man ist nicht etwa auf etwas stolz, dass man anderen voraus hat, sondern auf etwas, was man mit Millionen Anderer gemein hat."


bukoger  10.11.2024, 16:02

Sehe ich anders; hängt wahrscheinlich von der Definition von "Stolz" in diesem Kontext ab.

Richtig gesagt - man hat es mit Millionen Anderen gemein. Und das ist das Schöne daran. Zig Millionen Menschen teilen die selbe Geschichte, (Ethnie), Aufopferung und Fleiß wie du selbst. Die Nation ist somit eine Art erweiterte Familie. Jeder gibt 'selbstlos' sein Bestes, damit seine Kinder und Mitmenschen ein gutes Leben haben werden - genau wie die Generationen davor und davor es auch taten.

Ich sehe den Stolz also eher als eine Art "Dankbarkeit" an.

Ist halt der soziale Kitt welcher die Gesellschaft zusammenhält. Warum sollte jemand bereit sein Steuern und Abgaben regelmäßig zu zahlen die letztlich fremdem zugute kommt. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied


Roland Sperling  09.11.2024, 19:57

Aus den Steuern werden doch immer Gelder für Fremde gezahlt. Zum Beispiel wird von meinen Steuern Kindergeld für Leute gezahlt, die ich gar nicht kenne. Oder es werden von meinen Steuern Autobahnen in Bayern gebaut, auf denen ich nie fahre, sondern nur Bayern,. Oder Insvestitioneshilfen für Firmen in Ostdeutschland, wo ich nie bin und auch keinen kenne.

"Was hältst du von zu viel ______"
"Voll schlecht, neh?"
"Ja, zu viel ist einfach... zu viel!"
"Finde ich auch, solange es mäßig viel ist, ist es... mäßig, und nicht zu viel... aber wenn es dann zu viel ist, dann sollten wir es vielleicht etwas mäßigen"
"Ja, zu viel ist zu viel"

Nenne mir eine Sache, auf welche dieser Dialog von "Zu viel" nicht zutrifft.
Überhaupt die Frage "Ist zu viel", bedeutet: ein schädliches übermaß.
Definiere doch BITTE, was zu viel ist.

Bei allem passiert etwas schlechtes, wenn es "zu viel" ist.
Du zerstörst durch "zu viel" ein Gleichgewicht, natürlich ist das schlecht. Das selbe, wenn du zu multi-kulturalistisch bist, oder zu sehr in einem Stammdenken, oder zu egoistisch, oder zu altruistisch, oder zu regional, oder zu global.
Es kann alles zu viel sein.


guel38 
Beitragsersteller
 09.11.2024, 19:56

und was denkst du über normal / mäßige nationalstolz

1Siuto  09.11.2024, 19:58
@guel38

Definiere mir "Normal".

Mäßig bedeutet - per definition - nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig.

Was soll ich davon denn halten? Von einem etwa richtigen Maß?

"Gut gemacht, du hast ein Maß gefunden!"
sage ich dieser Person
"Jetzt lass mich meinen Weg finden"
So lange die Person darüber nicht aufdringlich ist, freue ich mich doch für diese Person!

guel38 
Beitragsersteller
 09.11.2024, 19:59
@1Siuto

broooo omg vergiss es , du bist so eine schwierige person

1Siuto  09.11.2024, 20:09
@guel38

Danke,

Besser als einfach, durchschaubar und übersimpel zu sein.

Aufs eigene Land stolz zu sein obwohl man gar nichts dafür geleistet hat ist in der Tat sehr dumm und ein stückweit faschistisch. Man nennt das Chauvinismus. Nicht zu verwechseln mit dem harmlosen Patriotismus, der Freude, dass es das eigene Land gibt. In Spanien erkennt man es daran, was die Leute rufen. Die Faschisten oder Chauvinisten rufen ¡Arriba España! und die Patrioten rufen ¡Viva España! Noch etwas anderes ist der Nationalismus, dieser hebt die eigene Nation gar nicht besonders hervor sondern tritt nur dafür ein, dass es unterschiedliche Nationen gibt.

Chauvinisten outen sich am häufigsten im Fußball. Hat die eigene Nationalmannschaft in einer internationalen Meisterschaft das Finale gewonnen, tun die Chauvinisten so als hätten sie persönlich mitgespielt und zum Sieg beigetragen, sie sind dann furchtbar stolz drauf.

Deine Erklärung für "das Schreckliche" finde ich aber zu naiv und einfach.