Zeugenschutzprogramm - würdest Du ...?
... in einer so heiklen Sache aussagen, wenn es zum Schutz Deiner Gesundheit und Deines Lebens nötig wäre, in so ein Programm zu gehen? Es würde vermutlich bedeuten wo ganz anders zu leben, fast alle Kontakte Deines bisherigen Lebens zu beenden, ganz nahe Menschen nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen und selten sehen zu dürfen, auch keinen Kontakt über Telefon, Mail, ... beruflich würdest Du vermutlich deutlich schlechter da stehen, umso höher Deine Position zuvor, umso größer der Schritt nach unten, ungewöhnliche Hobbies könntest Du nicht mehr ausüben, gut möglich, dass Du Dein restliches Leben auf Existenzminimum fristen musst und wenn Du zu all dem nicht mehr bereit bist, fliegst Du aus dem Programm und musst selber zusehen, wie Du Dich schützt, wie Du weiter lebst.
Würdest Du in so einer Lage aussagen? Oder ist Dir Dein bisheriges Leben so viel wert, dass Du lügst und nichts mitbekommen hast, oder ...?
8 Antworten
Würdest Du in so einer Lage aussagen?
Kann man nicht so pauschal beantworten. Dazu müßte man die genaue Situation kennen und selbst da ist es schwer fiktiv richtig zu antworten, die Realität ist ja immer eine andere.
Zunächstmal sollte man vergessen, was man aus Hollywood kennt. Denn die USA und Deutschland haben ein komplett unterschiedliche Strafprozessordnungen.
In den USA ist es so das der Tod eines Zeuges der Verteidigung stark in die Hände, da der Zeuge einfach wegfällt und den Angeklagten nicht mehr belasten kann.
In Deutschland ist das genaue Gegenteil der Fall. Der Tod eines Zeugen ist für die Verteidigung extrem nachteilig. Der Zeuge fällt nämlich nicht weg, sondern wird durch das Vernehmungsprotokoll oder die Aussage der Polizisten die eine polizeiliche Vernehmung gemacht haben ersetzt. Heißt vor Gericht kommt im Wesentlichen das an was die Polizei hören wollte und die Verteidigung hat keine Möglichkeit den Zeugen eigene Fragen zu stellen, oder den Zeugen unglaubwürdig erscheinen zu lassen.
Ein weiterer Punkt ist, das es in Deutschland keinen Vorteil bringt, Andere zu belasten wenn man selbst Angeklagt wird. Es gibt zwar z.B. den §31 BtMG aber der ist etwa so, als wenn man für 3 Eigentor die man sich selber schießt, einen Elfmeter bekommt.
🙄Scheiss auf Zeugenschutz,denn tatsächlich müssten für mich schon Welten daran hängen,das ich eine Aussage machen würde.Ein Leben in der Versenkung wäre nicht meins und ich weiß aus der Erfahrung heraus, das dies mein letzter Fehler gewesen wäre.An der Sache müsste also schon mächtig etwas falsch gelaufen sein,das ich sie über mein eigenes Leben stelle! Generell überlasse ich die Verfolgung und Aufklärung von Straftaten den Leuten die dafür bezahlt werden,schliesslich bin ich ja auch nicht das dritte Auge der Justiz! Nur wenn etwas wirklich gegen jede menschliche Moral verstößt gehe ich ohne Rücksicht auf Verluste dagegen an,ich habe mein ganzes Leben für die Liebe und die gerechte Sache gekämpft und bin in dieser Hinsicht klar der Überzeugung, das jeder Tag ein guter Tag zum sterben wäre, wenn dies für die Sache erforderlich wäre! Naja,so haben wir halt alle unsere persönlichen Eigenarten und ich kann mich nur aus meiner Sichtweise heraus äussern,zu beurteilen welches Verhalten in einer derartigen Situation richtig oder falsch wäre maße ich mir nicht an,denn ich bin weder das Maß aller Dinge noch der Stein der Weisen! Lieben Gruß RF😘🌹
Anders. Wenn diese Aussage so wichtig ist, dann komme ich nicht nur in den Zeugenschutz weil mein Leben bedroht ist, sondern weil dies auch meine Familie bedrohen kann, da sie ein Druckmittel ist. Und natürlich würde ich alles machen um meine Familie zu schützen, auch das.
Ja alle, es werden alle da rein genommen. Weil es ja Menschenleben sind die man schützen will
Die Gelder für das Programm sind aber begrenzt. Also auch die Anzahl der Menschen, die rein können. Und wer nicht drinnen ist, erfährt in der Regel auch nichts davon ... wenn ich an Familien in meinem Umfeld denke: Da wollten dann mit allen Verwandten nachher 250 oder 300 Personen ins Programm ... sowas geht nicht.
Naja, ich denke es gibt da verschiedene Stufen. Ich denke mal für den engsten Familienkreis wird mehr getan als für die entfernte Verwandschaft
In jedem Fall. Ich vermute, es kommen die rein, die gemeinsam leben. Also in einer Wohnung oder einem Haus zusammen leben. Vielleicht noch die Tochter dazu, die unterm Semester in der Studienstadt ist.
Ehrlich gesagt keine Ahnung ich kenne das nur aus Filmen und da ist das auch immer nur in Amerika so, ich weiß nicht mal ob es Zeugenschutz hier in Deutschland gibt, also in diesen Ausmaß mit neuer Identität und so
Habe das Thema ab und an, wenn ich jetzt mehr dazu schreibe, dann wäre das nicht gut ... und ja: Ich Filmen sind schon manche Dinge wahr.
Wenn ich solch wichtiges Wissen habe, dann bringt mir ablehnen vermutlich eh nichts. Die Leute über die ich etwas weiß werden ja wissen was ich weiß. Und ich kann mir nicht sicher sein, ob sie die Kontaktaufnahme der Polizei mitbekommen haben oder nicht. Also ja, ich würde es wohl aussagen.
Wer keinen auf "31er" macht, der muß auch nicht ins Zeugenschutzprogramm.
Wer einen auf 31er macht, hat einen schlechten Strafverteidiger. Jeder gute Strafverteidiger wird davon abraten, da die Strafmilderung in der Praxis nicht stattfindet.
Frage dann, wie weit würde man Deine Familie ins Programm nehmen - Ehepartner und minderjährige Kinder vermutlich schon (außer Du hast sehr viele Kinder). Aber Deine Eltern? Deine Geschwister? Verwandten weiter weg, wo Du aber eine bedeutende Beziehung hast???