Wusste man was vom Holocaust?

9 Antworten

Es heißt oft, die Deutschen hätten es wissen müssen, das mit dem Holocaust.

Es ist so, dass viele zwar was "gehört" haben, besonders von Frontrückkehrern.

Echt "gewußt" hat die breite Masse aber bestimmt nicht.

Das zeigt sich z. B. daran, dass selbst Juden in Deutschland keine Ahnung von Vernichtungslagern hatten und sogar "Auschwitz" nicht mit einem Massenmord in Verbindung gebracht haben.

Bis zur Befreiung 1945.

Margot Friedländer *1921 ist Jüdin und sagt über Auschwitz:

35:18

https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/margot-friedlaender-a-2018180.html

Natürlich wussten es sehr viele, dass wurde nur zur Nachkriegszeit als Legende gesponnen um irgendwie mit der Schuld leben zu können. Jeder, der nicht aufm Land lebte oder komplett blind war, muss es gemerkt haben.

Schon allein die Arbeitssklaven in den ganzen Unternehmen, dass ist 100 % aufgefallen.

Ist das höchstwahrscheinlich gelogen?
Ja. Haftstättenverzeichnis der Stiftung EVZ - Bundesarchiv

bundesarchiv.de/zwangsarbeit/haftstaetten/index.php?tab=28

Während der als „nicht arbeitsfähig“ eingestufte Teil der jüdischen Bevölkerung deportiert und ermordet wurde, war der Tod der – meist männlichen – Zwangsarbeitskräfte nur so lange aufgeschoben, wie diese als arbeitsfähig eingestuft…

Die Arbeits- und Konzentrationslager - Yad Vashem. The World Holocaust ...

yadvashem.org/de/holocaust/about/camps/labor...

Die Bedürfnisse der Wirtschaft und die Fortdauer des Krieges diktierten den Bedarf, die Juden als Arbeitskräfte auszubeuten. Dabei war dies lediglich eine kurze Aufschiebung des Vernichtungsprozesses – die Vernichtung von Juden durch Zwangsarbeit…

Die IG Farben und die Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen im Werk Auschwitz ...

link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-322-97342-9_8

Die IG Farben holte sich den größten Teil ihrer Sklaven aus dem Lagerkomplex Auschwitz und setzte sie 1941–1944 beim Bau einer riesigen Chemie-Fabrik fünf Kilometer östlich der Kleinstadt oder in Kohlengruben in der Umgebung ein.

Züge in den Tod: Die NS-Vergangenheit der Bahn | MDR.DE

mdr.de/geschichte/ns-zeit/holocaust/bahn-reichsbahn...

Stand: 25. Januar 2023, 05:00 Uhr Die Deutsche Reichsbahn beteiligte sich im "Dritten Reich" aktiv an den Verbrechen der Nationalsozialisten. Rund drei Millionen Menschen wurden mit ihren Zügen...

https://m.youtube.com/watch?v=_eiO06ICICM&pp=ygUQVG9wZiB1bmQgU8O2aG5lIA%3D%3D

Die allermeisten wußten es, sind aber nach dem 8.Mai 1945 einem kollektiven "Gedächtnisverlust" verfallen.

Der Soldat Joe J. Heydecker beschreibt in seinem Buch "Das Warschauer Ghetto" (dtv, München 1983) auf S. 36, wie er Augenzeuge einer 'Abholung' von Juden in Berlin 1943 wurde und zitiert den Kommentar einer Passantin dazu: "Die werden ooch vajast."

Ja, natürlich ist das gelogen.

Nehmen wir als Beispiel Weimar.

Bevor man am KZ Buchenwald eine eigene Haltestelle für den Zug erbaut hatte, mussten die Juden am Bahnhof in Weimar aussteigen und wurden zu Fuß durch Weimar hindurch nach Buchenwald gebracht und das war ja auch nicht nachts still und heimlich, sondern mitten am Tag und das ja immer wieder.

Und letztens hatten wir in Geschichte auch erst einen Zeitzeugenbericht eines jüdischen Rabbiners, der in der Reichspogromnacht (was man definitiv mitbekommen haben muss, alleine schon wegen des Lärms bei Zerstörung von jüdischen Gemeindehäusern etc) aus seiner Wohnung im Pyjama mit anderen Juden von SA-Männern abgeführt worden ist. Die SA-Männer riefen "Rache für Paris! Nieder mit den Juden" und laut Zeitzeugenbericht waren auch Passanten unterwegs die in diese Parolen mit eingestiegen sind & die SA-Männer somit ganz offen unterstützt haben.

Und i mean in den Krematorien wurden Leichen verbrannt. Es wurde also permanent Rauch ausgestoßen, den man nicht nur gesehen, sondern auch gerochen hat.