Würdet ihr der Aussage über das deutsche Schulsystem zustimmen?
"Wenn Sie, Herr Lehrer, jetzt 100 Menschen auf der Straße nach dem physikalischem Geschwindigkeitspfeil, Delta X und Delta T befragen würden, dann erhielten Sie von 3-4 Menschen die richtige Antwort zum Berechnen des Geschwindigkeitspfeils. Warum? Weil die Menschen im Leben nie dazu gefordert werden, sich damit zu befassen. So etwas braucht man im Leben einfach nicht, und wenn, dann nur beim Studium. Was man im Leben aber braucht, ist die Grundsteuererklärung. Wenn Sie jetzt, Herr Lehrer, jedoch auf die Straße gehen würden und nach dem Rezept der Grundsteuererklärung fragen, dann erhielten Sie auch nur von 3-4 Menschen die wirklich richtige und vollständige Antwort. Warum? Weil man so etwas nicht in der Schule lernt. Das ist der Grund, warum unser Schulsystem dringend überdacht werden muss".
17 Stimmen
5 Antworten
Da ist schon was dran. Man lernt viel, zu viel, was man nicht braucht. Aber man KÖNNTE es ja mal brauchen. Keiner weiß wohin einen der Weg führt in beruflicher hinsicht. Stimmt. Aber dann lernt man das halt im Studium. Da tut man sich mit vielen Sachen eh leichter weil man reifer ist und eben das Interesse mitbringt. Nicht ganz unwichtig wenn man wirklich was lernen will
Ja sicher Schule soll bilden und das Ineresse wecken. Das aber geht auch ohne allzuintensinv auf vieles einzugehen.
Lebenspraktiken lernte man früher eben von den Eltern. Die Zeiten aber sind leider oft vorbei. Da "muss" halt die Schule ran - oder zu bezahlst dann Lehrgeld wenn du "unfähige" Eltern hast. Das kann es auch nicht sein.
Die Aussage ist in sich widersprüchlich. Der Widerspruch wird nur durch die Länge des Textes verschleiert.
Grob gesagt ist die erste Aussage, dass den Pfeil niemand kann, weil er in der Praxis nie geübt wird.
Die zweite Aussage ist die, dass die Grundsteuer niemand kann, weil sie in der Theorie nicht geübt wird.
Das bedeutet, dass es unwichtig ist, ob das in der Praxis oder in der Schule gelernt wird. Es kann sowieso kaum jemand.
Das ist wörtlich genommen kein Widerspruch, aber es sollte klar sein, dass das nicht der Weisheits letzter Schluss sein kann.
Ist aber eher aus Sicht eines Schülers geschrieben, der des Lernens müde ist, aber nicht unkreativ genug, um sich eine Ausrede einfallen zu lassen, weshalb es eh nichts bringt oder unsinnig ist. Wenn ein Schüler durchs Philosophieren weniger Arbeit rechtfertigen kann, philosophiert er.
Dennoch ist es scheinheilig. Welcher Schüler würde gerne in der Schule mit der Grundsteuer (die eigentlich nicht groß aufwendig ist, sondern nur ein Betrag, den man zahlen muss) beschäftigen?
Das ist nur in der Retroperspektive ein Vorwurf. Jemand sitzt vor der Steuererklärung und ärgert sich, weshalb er das in der Schule nicht gelernt hat.
Die Schule hat den Auftrag, auf den späteren Beruf / das Studium vorzubereiten.
Für die Erziehung und Allgemeinbildung (dazu gehört Steuererklärung) sind die Eltern verantwortlich. Man kann dann im Erwachsenenalter auch erwarten, dass sich die Betroffenen selbstständig informieren, wie man z.B. die Steuererklärung macht!
Genau so gut könnte man erwarten dass sich die betroffenen selbstständig informieren was der satt des pythagoras ist oder wie man ein gedicht interpretiert. Das argument ist also bullshit.
Irgendwo muss man eben die Grenze ziehen. Schule ist wie ich schon schrieb Berufs-/ Studienvorbereitung. Da braucht man eine Steuererklärung eher selten. Eine Grundsteuererklärung auszufüllen fällt den meisten eben leichter als der Satz des Pythagoras.
Hey!
Ich stimme da nicht voll und ganz zu, aber ich habe das Gefühl, dass uns das deutsche Schulsystem mehr auf die Vergangenheit vorbereitet als auf die Zukunft.
Man vergleiche ein Auto von 2023 mit einem von vor 100 Jahren:
viel Veränderung
Man vergleiche ein Haus von 2023 mit einem von vor 100 Jahren:
viel Veränderung
Man vergleiche die Kommunikation über den Globus von 2023 mit vor 100 Jahren:
viel Veränderung
Man vergleiche ein Klassenzimmer aus 2023 mit einem von vor 100 Jahren:
irgendwie keine unglaublich große Veränderung
(Die meisten) Lehrer lehnen Technik (völlig) ab.
Wir lernen Dinge strikt auswendig und versuchen wenig neues.
Ich denke, da ist viel Luft nach oben.
LG
Hayden
Was man im Leben aber braucht, ist die Grundsteuererklärung.
... und ganz offensichtlich nur eine Provokation.
Warum? Weil man so etwas nicht in der Schule lernt.
... sie ist falsch bzw. nur bedingt richtig.
Du solltest Deine Frage überdenken und zuvor - nur - Schüler befragen, die ein eigenes Haus haben. (würde aber am Wissen um die Grundsteuer nichts ändern *))
Die Berechnung der Grundsteuer hat für Mieter keine besondere Relevanz.
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*) wie so vieles, was z.B. berufsspezifisch ist
Das hat mein Deutschlehrer uns gezeigt