Worauf bezieht sich Jesus hier?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Spruch weckt die Idee, man dürfe sich rächen und Gleiches mit Gleichem vergelten.

Genau das ist nicht gemeint. Jesus bezieht sich hier auf eine Stelle in Exodus 21,22 -25, die den informierten Juden natürlich bekannt war. Die musste er nicht ausführlich noch darstellen:

Wenn Männer miteinander raufen und dabei eine schwangere Frau treffen, sodass sie eine Fehlgeburt hat, ohne dass ein weiterer Schaden entsteht, dann soll der Täter eine Buße zahlen, die ihm der Ehemann der Frau auferlegt; er kann die Zahlung nach dem Urteil von Schiedsrichtern leisten. Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmal für Brandmal, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.

Das ist bezogen nur auf den speziellen Fall des weiteren Schadens bei Fehlgeburt, wobei die Sache dann vor Gericht verhandelt wird. Du wirst feststellen, dass hier nicht gesagt wird, was der Geschädigte darf (der darf gar nichts!), sondern was der Schädiger als Wiedergutmachung zu leisten hat. Umgekehrt bekommt der Geschädigte aber auch nicht mehr, als er verloren hat. (Dieses Niveau ist z.B. in den USA, wo jemand wegen einer verschütteten Kaffeetasse zu -zigtausend Dollar Schadenersatz verurteilt werden kann, noch nicht erreicht!)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Nadelwald75  02.04.2020, 11:09

....vielen Dank für den Stern!

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NiclasII 
Fragesteller
 03.04.2020, 18:58

Gern

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wenn Dir jemand böses tut und Du dies mit gleichem vergiltst

dreht sich die Spirale der Gewalt weiter.

wenn Du es jedoch hin nimmst und nicht ebenso reagierst unterbrichst Du die Spirale der Gewalt.

(Leider stimmt das in der letzten Zeit nicht mehr)
Aber wenn man die Augen offen hält, kann man diesen Konflikten aus dem Wege gehen und lebt etwas glücklicher.

Viel Glück in deinem Leben

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Matthäus 5 38-48..Das ist eine von meinen Aufgaben

ja - aber nicht nur der zitierte Vers Mt.5,38 auf den jeder der hier antwortet abfährt.
Verinnerliche mal Mt.5,38-48 und du wirst feststellen, daß es Jesus hier um Deeskalation geht bei den Zwistigkeiten unter den Menschen.
Jesus bringt dies - wie so oft - provokativ, damit seine Zuhörer nicht "einschlafen" dadurch, daß in ihnen sogar Widerspruch aufkommt und sie nachfragen - auf jeden Fall davon berührt werden. Dies ist ja auch heutzutage noch so - auch bei dir , sonst hättest du kein "Unverständnis"
Er möchte daß die Menschen sich frei machen von jedem Hass und Gedanken an Vergeltung.
Das Ziel ist die "Heiligung" des Menschen zum Sein (Leben) im Reich Gottes.
Der Vers 48 " Seid (werdet ?) also vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist! " sagt dies aus, wobei es auch hier klar ist daß der Mensch diese Vollkommenheit wohl so nie erreichen kann aber als Vorbild hat.

Auge um Auge.. kommt aus dem AT. Also: Rache

Im NT sagt Jesus, Gewalt ist nicht gut und ruft zur Friedfertigkeit auf. Pazifismus

IlMito  31.03.2020, 15:03

Nicht Pazifismus, sondern Friedfertigkeit. Das ist ein Unterschied.

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IlMito  31.03.2020, 15:11
@Violetta1

Gepennt wahrscheinlich eher du. Jesus ruft, ich sagte es schon, zu Friedfertigkeit auf, nicht zu Pazifismus. Letzteres ist, wie alle Ismen, eine totale Ideologie, die gefährlich und weltfremd ist. Als Paulus bei der Gefangennahme das Schwert zieht und dem römischen Solaten ein Ohr abschlägt, sagt Jesus sinngemäß nur: "Lass es geschehen". Allein die Tatsache, dass Paulus ein Schwert mit sich führte, zeigt, dass Jesus kein Pazifist war. Wie auch? Er war ja schließlich kein verblendetes Dummerchen.

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Ginger4  31.03.2020, 15:19
@IlMito
Als Paulus bei der Gefangennahme das Schwert zieht und dem römischen Solate

Es war der Apostel Petrus.

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