Woran merkt man, dass ein Kaninchen einsam ist?

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Hallo!

Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass einzeln gehaltene Kaninchen vereinsamen. Wie man darauf kommt?

1. Dass Wildkaninchen in Gruppen leben, kann einzig und allein dadurch funktionieren, dass das Bedürfnis nach arteigener Gesellschaft tief genug in ihren Genen verankert ist. Als direkte Nachfahren der Wildkaninchen teilen unsere Hauskaninchen so gut wie all ihre Eigenschaften, Verhaltensweisen und Bedürfnisse.

2. In Gruppen lebende Kaninchen suchen immer den (Körper-)Kontakt zu ihren Artgenossen - nicht rund um die Uhr, aber doch zumindest mehrmals täglich. Kein Tier sitzt freiwillig (d.h. sofern es von den anderen nicht "gemobbt" wird, was auch vorkommen kann) immer allein herum und möchte von den anderen nichts wissen. Sprich: Wenn ein Kaninchen die Wahl hat, dann zeigt es ganz deutlich, wie wichtig ihm der Sozialkontakt ist.

3. Als Gruppentiere fühlen sich Kaninchen nur dann sicher und geborgen, wenn ihre Artgenossen sich um sie herum aufhalten - denn zehn Nasen, Augen- und Ohrenpaare wittern nun mal mehr als eines. Studien haben ergeben, dass der Stresspegel von Tieren, die gemeinsam mit einem Artgenossen eine neue Umgebung erkunden, etwa 10mal (!) schneller sinkt als der von "auf sich allein gestellten" Tieren. Dazu passt auch die Beobachtung, dass einzeln gehaltene Kaninchen sich v.a. während der Eingewöhnungsphase deutlich zurückhaltener und eingeschüchterter verhalten als solche, die sich durch einen Partner "den Rücken stärken" lassen und jeden Schritt gemeinsam wagen.

4. Einzeln gehaltene Kaninchen zeigen immer wieder Verhaltensstörungen wie z.B. Bissigkeit. Bei Gruppentieren, die auch ansonsten vernünftig gehalten werden und wurden, kommt dies praktisch nie vor.

5. Einzeltiere, die vergesellschaftet werden, verändern sich charakterlich grundsätzlich immer zum Positiven, sie scheinen regelrecht aufzublühen. Die meisten Besitzer sind überrascht, wie aktiv und aufgeweckt ihr zuvor so ruhiges, "braves" Kaninchen sich plötzlich verhält.

Fünf Gründe, die meiner Meinung nach mehr als überzeugend sind :)

Annemaus85  22.12.2010, 00:36

Dh!

Punkt 5 konnte ich besonders schön am Kaninchenweibchen meiner Nichte beobachten, welches teilweise aggressiv und sehr scheu war und jetzt fast schon ein Engelchen ist. ;) Es freut einen einfach zu sehen, wie sich die Tiere verändern und ganz offensichtlich viel glücklicher zu zweit sind.

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Kaninchenfan111  22.12.2010, 05:39
@Annemaus85

tiere sind verschieden...genau wie bei einem menschen gibt es ausnahmen...das wird mir immer wieder von ECHTEN kaninchenkenner bestätigt...und ich selbst hab meine erfahrungen gemacht....meine widderdame war aggressiv solange sie bei artgenossen war(zu ihresgleichen ganz besonders)....seitdem sie allein ist ist sie ausgeglichen und lieb...(ja sie ist sterilisiert....und sie hätte wenn sie wollte 2 andere kaninchen!!)

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cocobo2  22.12.2010, 16:56
@Kaninchenfan111

Kaninchenfan hör doch bitte auf immer die Geschichte von deiner Widderdame zu erzählen . Wenn ich du wäre würed ich die Widderdame abgeben dorthin wo sie Artgenossen hat . Es kann ja auch sein das deine Dame deine anderen nicht leiden kann und woanders könnte sie komplett neu anfangen auch wenn es schwer ist manchmal ist es im intressen der Tiere sie wo anders hinzugeben .

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muehlenmaedel  22.12.2010, 21:28
@Kaninchenfan111

Was sind denn für dich echte Kaninchenkenner? Tierärzte, die sich medizinisch (vielleicht...) optimal auskennen, aber was Verhaltensforschung angeht absolut null Erfahrungen gemacht haben? Ein Kinderarzt ist auch nicht gleich Kinderpsychologe. Züchter, die sich selbst die Situation ihrer in Isolation lebenden Zuchtrammer schön zu reden versuchen oder gegenüber Außenstehenden verteidigen möchten? Privatpersonen, die es aufgrund eigener Unfähigkeit nicht geschafft haben, ihre Tiere zu vergesellschaften, und das nicht eingestehen möchten?

Halter von Kaninchengruppen, denen es wirklich einzig und allein um das Wohl der Tiere geht - d.h. die sie artgerecht unterbringen, hohe Futterkosten bzw. -mühen zwecks einer gesunden Ernährung in Kauf nehmen, Tiere aus schlechten Verhältnissen aufnehmen usw., also in erster Linie Notstationen und keine Züchter - berichten standardmäßig, dass sie noch kein einziges Tier kennen gelernt haben, dass sich nicht früher oder später vergesellschaften ließ. Hol dir einfach mal Hilfe von solchen Personen, dann wirst du sehen, wie wunderbar das mit deiner Widderdame klappt und wie sie aussieht, wenn sie glücklich ist...

Im Übrigen verstehe ich den Kommentar mit der Sterilisation nicht so ganz. Sterilisieren bedeutet unfruchtbar machen, nicht mehr und nicht weniger, d.h. beim Weibchen das Abbinden / Zertrennen der Eileiter, beim Männchen der Samenleiter. Das Verhalten der Tiere wird dabei in keiner Weise beeinflusst. Ich nehme stark an, du meinst Kastration... d.h. Entfernung der Keimdrüsen (Männchen: der Hoden. Weibchen: der Eierstöcke)... denn damit verändert sich das Verhalten tatsächlich gewissermaßen.

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SCKarnickel  25.12.2010, 22:17
@Kaninchenfan111

Vermutlich war deine Kaninchendame aggressiv, weil sie zu wenig Platz hatte... Wenn man zwei Kaninchen zusammen in einen Käfig sperrt, wo sie sich nicht aus dem Weg gehen können und nicht herumhoppeln und -springen können, werden sie genauso aggressiv wie Menschen, die man über Jahre zusammen in eine Zelle sperrt. Da nützt auch einmal am Tag Hofgang nix.

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Wenn ein Kaninchen alleine leben muss, ist es einsam und todunglücklich. Das weiß man, das muss das Tier nicht explizit kund tun. http://www.diebrain.de/k-sozial.html

Leider kann auch ein Kaninchen nicht sprechen. Es kann dir nicht erklären wenn ihm etwas fehlt, in gesundheitlicher Sicht und auch in der Partnerschaft. DER MENSCH sollte wissen dass Kaninchen immer zu zweit gehalten werden sollten.

Oftmals gibt es extreme Verhaltensauffälligkeiten bei Kaninchen. Beispielsweise ständiges Gitter nagen oder auch aggressives Verhalten gegenüber dem Menschen. Manche Tierchen reagieren mit der "Null-Bock-Haltung" darauf und sitzen apathisch in der Ecke. Manchmal kommt es vor dass Kaninchen sich extrem auf den Menschen beziehen, ihm nachlaufen oder ständig bei ihm sitzen. Der Mensch findet es natürlich klasse (wie zutraulich), aber es ist unnatürlich und schadet dem Tier.

Man merkt es daran, dass es einzeln gehalten wird: Jedes einzeln gehaltene Kaninchen ist unglücklich, egal was sein(e) Halter(in) behauptet! Kaninchen brauchen Platz und einen Artgenossen, wenn sie glücklich sein und lange leben sollen.

also ich sage es aus erfahrung also wenn das kaninchen so schnell wie möglich raus will aus dem käfig z.b. weil es am käfig nagt oder wenn du den käfig öffnest und es sofort ruasspringt das sind anzeichen dazu

Annemaus85  22.12.2010, 00:38

Käfighaltung ist neben Einzelhaltung ein weiterer üblicher Fehler. Auch zwei Kaninchen würden ihren Frust über die Käfighaltung so kundtun.

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