WOHNEN IN DER DDR?
KÖNNT IHR DIESE FRAGEN BEANTWORTEN FALLS IHR IN DER ZEIT DER DDR GELEBT HABT
- Haben Sie in der DDR gelebt? Wenn ja, wie lange?
- Wie war die Wohnsituation zu Beginn Ihrer Zeit in der DDR?
- In was für einer Art von Wohnung haben Sie gewohnt (Altbau, Plattenbau, Eigenheim)?
- Wie schwierig war es, eine Wohnung zu bekommen?
- Gab es lange Wartezeiten oder bestimmte Voraussetzungen, um eine Wohnung zu erhalten?
- Welche Unterschiede haben Sie zwischen Altbauten und Neubauwohnungen erlebt?
- Was fanden Sie besonders gut an Ihrer Wohnung?
- Gab es Dinge, die Sie am Wohnen in der DDR gestört haben?
- Wie war das Verhältnis zu Ihren Nachbarn? Gab es eine starke Hausgemeinschaft?
- Wie waren die Mieten geregelt? Musste man viel für eine Wohnung bezahlen?
- Wie haben Sie die Plattenbausiedlungen empfunden?
- Gab es staatliche Programme oder Aktionen zur Verschönerung oder Pflege der Wohnanlagen?
- Wenn Sie an heute denken: Was war damals vielleicht besser als heute?
- Und was war schlechter als heute?
- Gibt es eine besondere Erinnerung an Ihre Wohnung oder Ihr Wohnumfeld, die Ihnen bis heute geblieben ist?
Du könntest ja auch sagen, warum du die Fragen stellst. Für Transparenz.
Hobby, Bachelor, ...
Ich mache gerade eine Umfrage
5 Antworten
Ich bin in einer westdeutschen Platte (Neue Heimat - eine klassische Genossenschaftswohnung; man musste der Neuen Heimat beitreten und Genossenschaftsanteile kaufen, um da einziehen zu dürfen bzw. Anrecht auf eine frei werdende Wohnung zu haben) aufgewachsen. Das war nicht schlecht und ich kann vieles, was sich in dieser MDR-Doku auf Ostdeutschland bezieht (Gera-Lusan ist hier das Beispiel) ziemlich 1:1 auf meine eigenen Erlebnisse beziehen.
https://www.youtube.com/watch?v=r_KuG_59e1I
Der Zusammenhalt war eigentlich gut bis auf die letzten Jahre und es war für die Zeit fortschrittliches, preislich attraktives Wohnen in einem adretten, sauberen, für die Zeit modernen Umfeld mit kurzen Wegen, Einkaufsmöglichkeiten, Spielplätzen, Schule, alles war in der Nähe, sogar der Jugendtreff und die Kirche. Im Haus selbst war ein Hausmeister-Obmann für alles zuständig und wenn der nicht weiter kam, dann musste man die Neue Heimat anrufen, dann schickten die jemanden. Man hatte immer einen Ansprechpartner und die Leute kümmerten sich darum, die Wohnungen attraktiv und in Schuss und preisstabil zu halten. Die Mietpreise waren fair und Erhöhungen mussten in einer Jahreshauptversammlung, die die Neue Heimat jedes Jahr für alle Mitglieder der Genossenschaft abhielt, einstimmig genehmigt werden.
Ich habe da insgesamt 29 Jahre gewohnt und wie gesagt, bis auf die letzten 2-3 Jahre war es immer in Ordnung und fühlte ich mich dort an sich wohl. Zum Schluss war die früher sehr gute, fast familiäre Hausgemeinschaft nicht mehr gut, auch das Umfeld wurde nicht attraktiver.
Ich kann zwar nur rudimentär etwas beitragen, aber:
In der DDR war das Wohnen im Plattenbau begehrt, da man dort oft eine an das Fernwärmenetz angeschlosse Heizung hatte mit Innentoilette. Üblich war sonst das Heizen mit Briketts (Braukohle). Die war auch nicht entschwefelt, was man riechen konnte im Winter, wenn man durch die Orte lief. Altbauwohnungen waren oft unsaniert und hatten keine Innentoilette. Die war dann im Treppenhaus auf dem Zwischenpodest.
Die Wohnungsgrößen in der DDR waren auch nicht so großzügig ausgelegt, 60m² für 4 Personen war da Standard. Oft musste man da Mitglied in einer Genossenschaft (einer wohnungsbaugenossenschaft) sein, um dort dann wohnen zu dürfen. Da hat dann die Ingeniereurin neben der Putzfrau gewohnt.
Gab es Dinge, die Sie am Wohnen in der DDR gestört haben?
Schallschutz war da nicht angesagt, man hört die Nachbarn...
Wie haben Sie die Plattenbausiedlungen empfunden?
Ich frage mich, wie man da nur wohnen kann. Das ist das schrecklichste Wohnform.
Ich habe mal in einem DDR-Studentenwohnheim gelebt, aber schon nach der Wende. Trotzdem war es gut. Ich konnte Nonstop heiß Duschen ohne das es etwas extra gekostet hat. Monatliche Warmmiete DM 150. Aber ich weiß das Berlin sich sehr verändert hat.
Mein Bericht ist weg, aber soviel kann ich sagen, wer nach dem Motto selbst ist der Mann handelte, der konnte seinen Wohnraum so gestalten, wie er wollte und dazu noch ein Wochengrundstück sich gestalten mit allen PIPAPO.
Die Miete ist gering gewesen und das erklärt, vom Vermieter konnte nicht viel in dieser Richtung verlangt werden. Was wir brauchten hatten wir, nicht anders als meine Kollegen auch nur. Die Gesamtsituation ist natürlich unzufrieden gewesen, aber unter der Brücke musste niemand schlafen.
- Haben Sie in der DDR gelebt? Wenn ja, wie lange? 40 Jahre - 4 Tage (weil die DDR nur bis 3. Oktober und nicht bis zum 7. bestand)
- Wie war die Wohnsituation zu Beginn Ihrer Zeit in der DDR? das war am 7. Oktober 1949
- In was für einer Art von Wohnung haben Sie gewohnt (Altbau, Plattenbau, Eigenheim)? im Hause meiner Großeltern und Eltern, sehr altes Haus ohne Komfort
- Wie schwierig war es, eine Wohnung zu bekommen? meine Großeltern hatten das Haus vor der großen Weltwirtschaftskrise gekauft
- Gab es lange Wartezeiten oder bestimmte Voraussetzungen, um eine Wohnung zu erhalten? sieh 3. und 4,
- Welche Unterschiede haben Sie zwischen Altbauten und Neubauwohnungen erlebt? Neubauten gab es in der Kleinstadt nicht, die wurde im Krieg nicht zerstört. Die nahegelegen Kreisstadt lag in Schutt und Asche. Dort musste gebaut werden.
- Was fanden Sie besonders gut an Ihrer Wohnung? ich war da zu Hause
- Gab es Dinge, die Sie am Wohnen in der DDR gestört haben? nichts, als Kind und Jugendlicher. Später in einer Berliner Wohnung, eine Toilette im Treppenhaus.
- Wie war das Verhältnis zu Ihren Nachbarn? Gab es eine starke Hausgemeinschaft? Immer gut, wir haben gemeinsam gefeiert, das Haus und Außenanlagen gereinigt, uns gegenseitig geholfen.
- Wie waren die Mieten geregelt? Musste man viel für eine Wohnung bezahlen? in einen Berliner Altbauwohnung 38.- DDR Mark für 60m² , später in einer Neubau-Plattenwohnung 120,- DDR Mark für 70m² warm , mit Bad, Toilette, Fernheizung, Aufzug ....
- Wie haben Sie die Plattenbausiedlungen empfunden? gut, Straßenbahn vor der Tür, S-Bahn in 1km Entfernung (siehe auch 10.)
- Gab es staatliche Programme oder Aktionen zur Verschönerung oder Pflege der Wohnanlagen? die Genossenschaft als Vermieter hat sich darum gekümmert. (siehe 9.)
- Wenn Sie an heute denken: Was war damals vielleicht besser als heute? Auf der Straße standen Abfallcontainer, da musste man nicht weit fahren, um etwas zu entsorgen. Glas- und Kunststoffbehälter wurden angekauft, so dass sie nicht auf die Straße geworfen werden mussten.
- Und was war schlechter als heute? kein Telefon, keine 200 TV-Sender, kein Internet
- Gibt es eine besondere Erinnerung an Ihre Wohnung oder Ihr Wohnumfeld, die Ihnen bis heute geblieben ist? wird jede Woche aufgefrischt, denn unsere Tochter wohnt immer noch in so einer Wohnung.
jetzt wissen alle, im Osten sieht es so aus. Niemand wird sich in so einen Landstrich verirren. Die Menschen im Osten erkennen, nichts hat sich seit 1990 geändert, sie brauchen eine Alternative. Dank deiner Beiträge werden es mehr und mehr.
10-Wie waren die Mieten geregelt?
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=3940664785976458&id=110325972343711&set=a.115363311839977
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ..