Woher weiß ich ob ich sündige?
Folgendes Zitat aus 1. Johannes:
„So wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend. So wir sagen, wir haben nicht gesündigt, so machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“
1. Johannes 1:8-10 DELUT
https://bible.com/bible/51/1jn.1.8-10.DELUT
Ich bin bisexuell. Es ist ja eigentlich was ganz normales aber es ist ja auch so dass sich die Bibel widersprüchlich zu sowas äußert. Und „Sünde“ ist ja für jeden etwas anderes, also recht subjektiv.
Aber woher kann ich wissen, ob ich nicht vor Gott durch meine Sexualität sündige und ich nicht um Vergebung bitten müsste, auch wenn ich mit mir selbst moralisch im Reinen bin?
Da könnte ja auch ein Mörder sagen, er hat vor Gott keine Sünde, wenn er seine Tat nicht als Sünde ansieht, aber Mord gemeinhin als verwerflich angesehen wird.
Was kann ich tun?
9 Antworten
Das Problem ist, dass der moderne Mensch sich selbst nicht kennt. Würde er sich selbst kennen, wüsste Er auch ziemlich genau, wann er sündigt.
Beispiel: ich bin in einen super ruhigen Raum gegangen und nach etwa 2 Minuten begann mein innerer Mensch durch zu atmen und dankbar für die absolute Ruhe zu sein (du hörst ja immer Straßenbahnen, Busse usw.) - jede Minute wurde der innere Mensch fröhlicher, weil er endlich Beachtung bekam (Ursache für Depressionen, Burnout usw. - wir kennen uns selbst nicht - selbst an einem See kommt sofort das Handy raus, wir schauen Netflix etc. - das reale Leben leben wir gar nicht - auch unsere Arbeitswelt ist künstlich)
Ich bete z.B. jeden Tag für Feinfühligkeit und so wird man sensibler, man merkt: irgend was stimmt in der Situation nicht und man zieht sich eher zu sich selbst zurück. Geht mehr raus usw. - sowas ist alles ein Anfang.
Deine westliche Meinung, ob etwas gut oder schlecht ist, ist völlig egal. Du glaubst Schokokuchen macht dich glücklich, es kann sein, dass du den Kummer deines Inneren Menschen einfach nur überspielst durch Ablenkung. Deine Meinung ist nicht so wichtig wie Erfahrung. Und oft wird halt nur im Alltag gelebt und alles wirkt stumpfsinnig und man redet es sich schön, weil das als tolerant gilt. Bloß nicht anecken. Weil andere nicht mit anderen Meinungen und Ansichten umgehen können, sollst du schweigen. Nö, gibt es nicht.
Du hast die MEINUNG, das es Gott nicht gibt - das Jesus nicht von den Toten aufgestanden ist - deine Meinung zählt nicht. Erfahrungen machen und danach beurteilen so ist die Reihenfolge. Wir alle stehen eines Tages vor Gericht - die einen vor einem Preisgericht die anderen vor dem Jüngsten Gericht und keine Meinung wird dich retten.
Wir alle haben die Heiligen Gesetze Gottes gebrochen - schon allein weil wir leben wie Götter - lassen uns nichts sagen. Und wir haben gegen zig zig zig zig andere Gesetze gebrochen. Nur Gott konnte das Auflösen, in dem Er ans Kreuz von Golgatha gegangen ist und was fordert Er so schlimmes und muss dafür schlimmste Beleidigungen sich anhören: ER fordert sucht nach Jesus - sucht nach der Wahrheit um das Kreuz. (Wie schlimm, aber auch)
Da könnte ja auch ein Mörder sagen, er hat vor Gott keine Sünde, wenn er seine Tat nicht als Sünde ansieht, aber Mord gemeinhin als verwerflich angesehen wird.
Nach meinem Glauben definiert uns die Bibel (was für mich die Schrift ist, mit der sich Gott uns offenbaren wollte und immer noch will), wann wir sündigen. Eigene menschliche Auffassungen haben da aus meiner Sicht keine Wertigkeit vor Gott. Der Zeitgeist der Menschen verändert sich ständig, aber mit der Bibel habe ich einen Navigator, auf den ich immer vertrauen kann.
Aber die Schrift hat alles unter die Sünde zusammengeschlossen, damit die Verheißung aufgrund des Glaubens an Jesus Christus denen gegeben würde, die glauben. Galater 3:22
Durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus
(was nicht nur heißt daran zu glauben, dass er von den Toten auferstanden ist, sondern auch in Beziehung mit ihm zu leben, ihm zu vertrauen, sich mit seinem Wort (also der Bibel zu beschäftigen, um ihn dort näher kennenlernen und in das eigene Heil hineinzuwachsen)
möchte Gott jeden Mensch von innen heraus schrittweise zu einem Wesen der Liebe transformieren:
Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung. Galater 5:22
Lügt einander nicht an, da ihr ja den alten Menschen ausgezogen habt mit seinen Handlungen und den neuen angezogen habt, der erneuert wird (also es ist mit einem Prozess verbunden) zur Erkenntnis, nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat; Kolosser 3:9-10
Was nun das Thema Sexualität angeht, so finde ich die Antwort von dem von mir sehr geschätzten User Chrisbyrd hilfreich, weil seine Antwort sich aus meiner Sicht an den Grundsätzen der Bibel orientiert.
Zum Thema Homosexualität aus biblischer Sicht habe ich kürzlich hier auch mal eine ausführliche Antwort verfasst, die du dir bei Interesse gerne durchlesen kannst:
https://www.gutefrage.net/frage/erlaubt-der-christentum-eigentlich-lgbtq#answer-462750970
Liebe Grüße!
Das Ausleben von Bisexualität und auch Heterosexualität mit wechselnden Sexpartnern wäre Sünde. Als Christ erscheint es sinnvoll, einen Partner zu haben, dem man treu ist.
Wenn du bisexuell bist, könntest du einen Partner des anderes Geschlechts haben und irgendwann vielleicht heiraten und in Treue mit diesem leben. So wäre es gar kein großer Unterschied, ob du biseuxell oder heterosexuell bist. Denn auch Christen, die heterosexuell sind, sollen ihrem Partner treu sein, obwohl es wahrscheinlich auch andere Menschen vom anderen Geschlecht gibt, die sie attraktiv finden. Von daher wäre dies gar kein so großer Unterschied.
Wer also als Frau einen Mann hat, sollte weder mit anderen Männern noch mit Frauen Sex haben und untreu werden. Das gilt natürlich auch im umgekehrten Fall für Männer.
Hallo Marija,
Ich denke, dass Gott die Sexualität nicht generell verurteilt auch wenn jemand bi / homo oder lesbisch ist.
Es steht zwar mehrfach, dass "Mann beim Manne liegen" abgelehnt wird, aber diese Formulierung bezog sich damals nicht auf normale Homosexualität, sondern galt für Sklaven die von ihren Herren missbraucht wurden.
Also glaube ich nicht, dass Gott ganz allgemein sexuelle Besonderheiten ablehnt, sondern missbrauch ablehnt. Solange es also in Frieden und in gegenseitiger Liebe geschieht, bin ich mir sicher dass es keine Sünde vor Gott ist.
So viel da zu... 😊
Ansonsten zu Deiner Frage:
Wir sollen nicht denken, dass wir frei von Sünde sind, sonst werden wir hochmütig und stolz und der Stolz führt dann zur Sünde.
Wir sollen immer denken, dass wir trotz aller Bemühung noch Fehler machen und dass wir es nie 100% schaffen. Und durch diese Haltung / diese Einstellung, lernen wir Bescheidenheit, und diese sorgt dafür dass Gott uns alles vergeben kann. 🙏 💖
Beispiele zeigt "Gal.5,19-21" (Röm.2,23).