Wofür sind Gedichtsanalysen im späteren Leben?

11 Antworten

Du lernst und übst dabei verschiedene Fertigkeiten:

  • Wie man Texte interpretiert (Verstehen ihrer zugrunde liegenden Motivation; Einordnung von Text in einen speziellen Kontext; Bedeutung von Wörtern, Wortkonstrukten, ...)
  • Neue / Weitere Einsatzformen für einen besseren Ausdruck (neue Wörter und Ausdrucksformen; neue Mittel, um mehr Varianz in eigene Texte zu bringen - zum Beispiel Vorträge)
  • Wie man Recherche betreibt (bspw., um Hintergrundinformationen zum Autor zu sammeln)
  • Verbesserung des Allgemeinwissens / Wissen über die eigene Kultur und Historie (um dies weitergeben zu können oder um andere Referenzen dazu besser zu verstehen)
  • Möglicherweise sammelst du auf diesem Weg noch Alltagsweisheiten von Goethe oder Tucholsky ein. 😄

Die Fähigkeit, zu deuten, Dinge in Relation zu etwas zu betrachten und einzuschätzen und das in einem gewissen Rahmen auch verständlich zu verschriftlichen, damit es andere verstehen.... Das ist der Schrift und Sprache, der Verständigung und Denkfähigkeit zu gute kommend.

Jeder Lehrer ist der Meinung das sein Fach das Wichtigste ist.

Also ich analysiere fast täglich ein Gedicht. An Regentagen am Wochenende auc gerne mal drei.

Ich muss auch sagen das mir das in der Berufsausbildung und der täglichen Arbeit sehr viel gebracht hat. Auch wenn man im XXXX an der Kasse steht: Fix noch ein Gedicht analysiert und die Zeit vergeht wie im Flug.

Im Ernst: Nein das habe ich nie wieder gebraucht. Ich lasse Gedichte wenn überhaupt in ihrer Gesamtheit wirken Die muss ich nicht zerpflücken.

Na ja, das wissen Lehrer häufig selbst nicht. ;-) Ob man wirklich eine besondere Kompetenz damit schult, die man nicht auch mit Sachtexte o.ä. trainieren könnte, sei mal dahin gestellt.

Schlussendlich bleibt jede Interpretation gewagt, da man den Autor ohnehin nicht mehr fragen kann und es eben nicht so offensichtlich ist wie bei Romanen etc.

Mina7000  21.10.2019, 15:03

Auch bei Romanen ist vieles nicht offensichtlich oder wird überinterpretiert.

(In der Abibox wurde zu „Gehen, Ging, Gegangen“ in der Analyse eine Aussage über den Namen des Protagonisten getroffen die die Autorin abstreitet. Sie hat sich bei dem Namen nichts gedacht und einfach ausgewählt weil sie ihn schön fand)

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Einerseits gehört es bei einem bestimmten Schulabschluss zum Allgemeinwissen.

Dann wird das analysieren von Gedichten und anderen Texten Dir ermöglichen später einiges besser zu verstehen. Beschäftige dich z.B. Mit der Analyse von Reden und höre Dir dann eine Bundestagssitzung an. Plötzlich fallen einem ganz andere Dinge auf als vorher..

Und der letzte und wohl wichtigste Grund hat nichts mit dem Wissen selbst zu tun.. aber du lernst dich auf etwas was du komplett dämlich und langweilig findest zu konzentrieren und dennoch mitzumachen. Du lernst das unbequeme Dinge nötig sind um weiter zu kommen und auch wenn sich das ungewöhnlich anhört, negative Erfahrungen sind die besten Lehrmeister.