Wodurch kann ein Spannungsprüfer (Lügenstift) die Sicherung einer Leitung auslösen, wenn auf Phase geprüft wird?

6 Antworten

Hat er den Phasenprüfer als Schraubendreher benutzt?
Dann hat er schon den ersten Fehler gemacht!

Auch wenn das Teil eine Klinge hat:
Man darf den Phasenprüfer nicht als Werkzeug benutzen!

Hast Du eine festsitzende Schraube oder ziehst selber zu fest an, dann kann Dir das Gehäuse in der Hand auseinanderfallen. Damit bist Du ein Kandidat für einen Stromschlag.

Ansonsten vermute ich mal, dass der Kollege mit der blanken Klinge N und PE gebrückt hat, so dass der RCD abgeschaltet hat. Da funkt nichts, man bekommt auch keinen Stromschlag. Aber das Licht ist erst einmal aus. Solche Fehler passieren auch gerne mal, wenn man die Sicherung ausschaltet und bei der Montage die blanken Enden von N und PE aneinander geraten.

Bei einem Kurzschluss L auf N ode PE hätte die Klinge nach einem feudalen Knall und sprühenden Funken einen schönen Schweißpunkt.

Sollte der "Lügenstift" tatsächlich so defekt sein, dass zu viel Strom darüber geflossen ist, dann hätte es den Kumpel wohl von der Leiter geschmissen.

So ein Phasenprüfer "Lügenstift" mit Glimmlampe kann sowas nur schaffen, wenn man mit der Spitze einen Kurzschluss verursacht (Sicherung fliegt dann, wenn Spannung drauf ist) oder den RCD auslösen, wenn man N-PE versehentlich verbindet... Sonst ist sowas eig unmöglich, außer er wäre defekt. Dann bekäme der prüfende aber auch einen Stromschlag und der RCD würde fallen (wenn vorhanden)...

xyxxyxxyx 
Fragesteller
 03.11.2022, 20:10

Das Haus wird von einer Freileitung versorgt, vielleicht hat da tatsächlich ein RCD ausgelöst

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RareDevil  03.11.2022, 20:12
@xyxxyxxyx

Ob Freileitung oder Erdkabel ist dabei egal... Es kommt lediglich auf die verbauten Schutzorgane an und welche Fehlerart mit dem Phasenprüfer verursacht wurde.

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Hallo,

in der Regel sind die sogenannten "Lügenstifte" in Reihenschaltung eines Wiederstandes mit einer kleinen Glimmlampe so hoch vorkonfektioniert, dass beim testen eigentlich nur noch Ableitströme im Microamperebereich von der Phase in den Boden / zur Schutzerdung abfließen könnten für eine Pfadspannung irgendwo um ca. 30 bis 50 Volt.

Wenn es um einen "FI" in Deiner Fragestellung geht, so könnte auf der gesamten FI-Unterverteilung nebst eines etwas genzwertig im Durchgangswiderstand bemessenen "Lügenstiftes" evtl. schon irgendwo aus anderen Quellen der UV ein grenzwertig hoher Fehlerstrom für das Sicherungorgan geflossen sein, womit der Einphasentest dann nur noch den berühmten Tropfen des Überlaufes zur Auslösung bildete.

Frage Deinen Kumpel aber mal, ob er beim Umgag mit seinem Lügenstift nicht zufällig auch ein ganz minimales Kribbeln in seinem Finger auf den Prüfkontakt des Anzeigegerätes verspürte. 🤔

LG, MZ

Eine Sicherung kann nur auslösen wen er irgendwie damit einen Kurzschluss erzeugt außer du meinst den Fehlerstromschutzschalter der kann auch bei anderen Szenarien auslösen.

dann hat er wohl mit der spitze einen kurzschluss gemacht, sodass die sicherung flog. völlig normales verhalten..

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruflich seit 24 Jahren