Wo ist der Unterschied zwischen Evangelisch und Protestantisch?

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Beides ist dieselbe Konfession, wie du auch leicht im Internet feststellen kannst

Begrifflich und historisch ist es in etwa so zu erklären: Die "Protestanten" waren die Reichsstände (Fürsten und Städte des heiligen römischen Reiches deutscher Nation, wie es damals bezeichnet wurde), die sich beim Reichstag von Speyer 1529 von der katholischen Kirche distanziert haben - gegen einen Beschluss der katholischen Mehrheit "Protest" einlegt haben. Protestantismus ist also mehr eine weltlich, politische Bezeichnung, ohne Bezug und ohne Differenzierung des religiösen Bekenntnisinhaltes.

"Evangelisch" ist die Selbstbezeichnung der aus der Reformation Luthers und Calvins hervorgegangenen Kirchen und Christen und besagt, dass ihre Glaubensgrundlage allein das Evangelium von Jesus Christus ist, die "frohe Botschaft", dass der Mensch allein durch Glauben an Jesus Christus und die Gnade Gottes vor Gott gerecht werden kann.

Über die Beteiligung von Martin Luther erklärt sich dann auch der gleichfalls noch vorhandene Begriff "Luther'sche Kirche".

Wobei "pro testare" von den Protestanten heute so verstanden wird: eintreten/Zeugnis ablegen für, nämlich für das Evangelium.

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die streiten sich um kleine auseinandersetzungen so haben die halt ihre eigene kirche + lehre gegründet. Die katholiken sagen zb. das maria ne super frau ist weil sie jesus geboren hat und haben maria für heilig gesprochen daher kommt auch das gebet dieses ave maria die evangelen denken das nicht die beten nicht zu maria sondern zu jesus und auch nur zu dem. So in etwa könnte das hinkommen für genaueres empfehl ich dir einfach mal nen priester zu fragen oder so

Du beschreibst aber grade den Unterschied zwischen Evangelisch (oder halt Protestantisch) und katolisch (:

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Protestantisch und evangelisch ist das gleiche. Ev-lutherisch ist eine (die in Deutschland am weitesten verbreitete) protestantische Kirche. Aber es gibt auch andere protestantische Kirchen, in Deutschland v.a. Freikirchen. Die Unterschiede sind relativ gering, aber vor allem in der Liturgie beim Gottesdienst merkt man gewisse Unterschiede. Ich glaub, es gibt nen Wikipedia-Eintrag zu dem Thema, da sollten die Unterschiede auch im Detail aufgeführt sein.

Um einige wichtige Unterschiede aufzuzeigen

Protestanten - Glaubensgrundlage:

Die Bibel ist die  alleinige Glaubensgrundlage.

Katholiken - Glaubensgrundlage:

Bibel und die spätere mündliche Überlieferung
D.h. das sich die kath. Kirche nicht allein auf
Bibel als Glaubensgrundlage stützt.
Daraus ergeben sich auch dann die Unterschiede.

Protestanten - Erlöungs- und Heilsverständnis:

Erlösung des Menschen "allein durch den
Glauben. Römer 1, 16.17 Die Werke sind
kein Mittel der Erlösung, sondern die
Folge davon. Römer 3, 22-24
Der wahre Glaube zeigt sich in den
Werken der Liebe. Sie sind aber nicht
die Grundlage seiner Erlösung.

Katholiken - Erlösungs- und Heilsverständnis:

Glaube und Werke bringen dem Menschen
die Erlösung. Er kann mit seinen guten
Werken zu seiner Erlösung beitragen.

Aus dieser Vorstellung heraus könnte sich
der Mensch ein Guthaben von guten Werken
erarbeiten.

Das führte zu der Vorstellung, dass Heilige
(Verstorbene einen Überschuss an 
guten Werken besitzen würden,
die sie anderen zugute kommen lassen
könnten. 

Dieser Überschuss an "Guten
Werken" wird als der GNADENSCHATZ
in der Kirche bezeichnet.

Nur ist eine solche Vorstellung ist in der 
gesamten Bibel  nicht zu finden.

Protestanten - Kirchenverständnis

Allgemeine Priestertum - keinen Papst - 
keinen Heiligen Vater  -
keinen Pontifex Maximus - noch dass
eine einzige Person die Macht besitzt
über Lehre und Sitte zu entscheiden.
Die Bibel weist darauf hin, dass die
Vollmacht nicht in der Hand eines
Einzelnen liegt. Apostelgeschichte 15,
Epheser 2,20
Die Kirche wurde auf Jesus und auf die
Apostel und Propheten gegründet.
Nicht Petrus, sondern Christus ist der
Eck- oder Grundstein.

Katholiken - Kirchenverständnis

Papstum, dass das alleinige Recht
besitzt würde über Lehre und Sitte zu 
entscheiden.
Das Kirchenvolk besitz nur ein 
bedingtes Mitsprache- und
Entscheidungsrecht.
Fundierte Kritik am Papsttum ist
bei Hans Küng zu finden.

Protestanten - Vermittlerverständnis:

Der einzige Vermittler und Fürsprecher
zwischen Gott und
den Menschen ist der Erlöser Jesus
Christus.
Keinen Menschen wurde diese
Vermittlerfunktion übertragen.
1. Timotheus 2, 3-7; Hebräer  8, 1.2
Hebräer 4, 14-16.

Weder Maria noch andere Verstorbene
Heilige können dieses Vermittleramt
ausüben.
Schließlich warten alle noch auf
ihre Auferstehung am Jüngsten Tag.

Katholiken - Vermittlerverständnis:

Neben Christus spielt Maria eine
wichtige Rolle als himmlische
Vermittlerin der Gnade Gottes.
Dazu kommen noch die vielen
verstorbenen Heiligen, die um
Hilfe angerufen werden können.

Weder Maria noch Verstorbene
werden in der Bibel als Vermittler,
Fürsprecher und Helfer bezeichnet.

Diese Vorstellung ist ein sehr
spätes Produkt, welches in der
Kirche entstanden ist. Es hat mit
der Bibel das Geringste zu tun.

Das sind nur einige wesentliche Unterschiede, die zwischen Protestanten und auch anderen reformierte Kirchen bestehen.

Wenn heute behauptet wird, dass es zwischen diesen Kirchen keine gravierenden Unterschiede gäbe, kennt entweder die Bibel nicht oder hat keine Kenntnis darüber welche religiösen Vorstellungen erst viele Jahrhunderte später in der Kirche entstanden sind, die weder in der Bibel noch in der mündlichen Überlieferung der ersten Jahrhunderte zu finden sind.

Darüber hinaus gibt es noch eine Anzahl weiterer Unterschiede, die zwischen beiden Kirchen oder reformatorischen Kirchen bestehen.

Neben Christus spielt Maria eine wichtige Rolle als himmlische Vermittlerin der Gnade Gottes.

Stimmt das wirklich in dieser Form? Sicherlich beim "Volk". Aber auf meine Frage, ob Maria die oder eine Mittlerin sei, wurde mir von gebildeten Katholiken immer gesagt, sie sei eine Fürsprecherin. Sie vermittelt nicht die Gnade Gottes, sie tritt fürsprechend ein bei dem, der der Mittler ist, Christus. (So auch der Buchtitel von Romano Guardini, Der Mittler.)

Man sieht das auf (orthodoxen) Ikonen sehr gut: Christus ist der (alleinige) Richter, aber er hört auf die "Anwälte" Maria und Johannes den Täufer.

Für mich sind die Grenzen allerdings sehr fließend, zu fließend.

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@Sonnenschnauz

Warum gibt es bei Gott keinen anderen Vermittler und Fürsprecher als nur Jesus Christus?

Weil nur er für unsere Sünden am Kreuz gestorben ist und sich nur er in der Gegenwart Gottes befindet. Das ist die biblische Begründung für seine alleinige Vermittlerfunktion.

In Johannes 14, 6 kommt das auf dieselbe Weise zum Ausdruck:

"Niemand kommt zum Vater, denn durch mich."

Andere Texte habe ich dazu bereits angeführt!

Einen Mittler zum Vermittler kennt das NT nicht.

Der Marienkult gründet sich auf folgende Lehren in der Kirche:

a) Unbefleckte Empfängnis (Maria wäre genauso wie Christus ohne Erb- und Tatsünde.Der Feiertag dafür ist der 8. Dezember.

b) Aufgrund dessen wäre sie genauso bereits von den Toten auferstanden und in den Himmel aufgenommen worden.

c) Daraus ergibt sich die weitere Schlussfolgerung dass sie so wie Christus zur Fürsprecherin der Menschen geworden wäre.

Das sind fundamentale Lehren in der Kirche Unbefleckte Empfängnis und Maria Himmelfahrt, die 1854 und 1950 dogmatisiert worden.

Das hat also nichts mit einem Volksglauben zu tun, sondern sind glabensverbindliche und dogmatisierte Lehre, von denen die Erlösung des Menschen abhängen.

Wer diese Lehren in bewusster Weise ablehnt macht sich vor Gott schuldig.

Nur kann sich niemand vor Gott schuldig machen, wenn diese katholischen Lehren in keinerlei Weise im NT zu finden sind.

Es widerspricht der Sündlosgkeit Mariens, weil nur ein einziger im NT als SÜNDLOS bezeichnet wird, und das ist Jesus Christus -

ihrer leiblichen Auferstehung, weil die vertsorbenen in den Gräbern ruhen und auf ihre Auferstehung am Jüngsten Tag warten Johannes 5, 28

und auch ihrer Vermittlerfunktion, weil dieser nur durch Chistus ausgeübt werden kann.

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Der Unterschied zwischen beiden Glaubesrichtungen ist, dass Dr. Martin Luther die Machenschaften der Priester der "Weltkirche" aufdeckte und deren Verbrechen offenbarte.

Leider hielt er nicht vollkommen durch und passte sich dann den falschen Lehren der Mutterkirche an (2.Mose 20,8 und 3.Mose 23).

Da dieses die "Mutterkirche" ist, wird sie ihre "Schäfchen" in Bälde wieder zu sich nehmen (Off.17,4-6).