Wirtshäuser beschweren sich über Online Lieferdienste?
Wirte beschweren sixh darüber dass viele Menschen gar nicht mehr in Restaurants essen sondern sich das Essen ganz bequem nachhause Liefern lassen.
Nun haben sich 6 Wirtshäuser beschwert darüber dass ijre Existenz dadurch nicht mehr gesichert wäre und streiken für ein "aus" für Lieferdienste....
Was haltet ihr davon? Für mich als introvertierter Mensch wäre das ein FLUCH!
Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen
4 Antworten
Die wenigsten Restaurants kochen heute noch selbst. Meistens sind es Convenience Produkte. Da können die Lieferdienste auch mit aufwarten. Einiges gibt es da sogar hausgemacht, wie z.B. den Griechischen Joghurt mit Walnüssen und Honig von meinem Lieblingsgriechen. Warum soll ich für "Fertigfraß" in Restaurants erheblich höhere Preise bezahlen? LG
Nachvollziehbar ist das aus der Warte der Wirte natürlich.
Aber: Die Gesellschaft ändert sich und die Bedürfnisse auch - die Hufschmiede und Karrenbauer fanden die Entwicklung des Automobils sicher auch nicht gut und haben gegen die Einführung protestiert.
Die können noch so lange streiken, das wird nichts am Hoch der Lieferdienste ändern können.
Da heisst es auf Dauer für die Branche: Bedürfnisse erfüllen, die ein Lieferdienst nicht leisten kann oder schleissen, wenn es nicht rentiert.
Um Leute kennenzulernen, um sich mit fremden Menschen zu unterhalten, sind die Kneipen da und nicht die Restaurants. Man setzt sich doch nicht im Restaurant zu fremden Menschen an den Tisch, und man quatscht nicht den Nachbartisch an.
Ich habe auch von Wirtshäusern, zB Brauereigaststätten gesprochen. Dort hat man früher den Biertisch gehabt, gut und günstig gegessen und Karten gespielt. In Bayern sitzt man heute noch an großen Tischen, wo auch Fremde und Einheimische ins Gespräch kommen.
Es ist ein asoziales Unding, ersten nicht mehr selbst zu kochen, weil man doch "ach, ich hab ja so wenig Zeit" sich diese lauwarme Pampe in jeder Menge Einwegmüll nach Haus fahren lässt, weil Menschen nicht mehr raus gingen, und zweitens ist dieses ein Ausbeuterkonzept und führt zu einer widerlichen Marktkonzentration. Allein zu Haus zu hocken und aus der Aluschale seine Pampe zu löffeln, soll das die Nahrungskultur des 21. Jahrhunderts werden?
Wenn du aus deinem Schneckenhaus nicht raus willst und dich statt dessen weiter eingraben möchtest, wie soll sich denn dann mal dein Leben bessern? Du willst eine Beziehung führen, mit dieser aber für alle Zeit in deinen Vier Wänden hocken? Na, dann viel Vergnügen!
Außerdem gibt es in jedem Supermarkt eine ganze Reihe schmackhafter und schnell zubereiteter Fertiggerichte, z.B. die Tiefkühlspeisen von Frosta, die allesamt billiger und wertvoller sind als das was man sich von den ausgebeuteten Radlern nach Haus karren lassen kann. Es ist nichts weiter als eine bequeme Ausrede sich ständig Essen nach Haus zu bestellen. Deine Küche besteht also nur als Dekoration?
Ich brauche kaum länger als 10 Minuten, wenn ich mir was selbst Gekochtes zubereite, und wenn ich Freunde einlade, darf es auch ein gemeinsames positives Kocherlebnis sein.
Ich weiß auch, was denn all dieses "Ach-Ich-Hab-Ja-So-Wenig-Zeit-Und-Bin-Gestresst" hervorruft: zu viel verschwendete Zeit beim Zocken und TikTok-Glotzen.
Ich möchte darauf hinweisen, daß auch Feinkostgeschäfte nach Hause liefern. Desweiteren hilft das schmackhafte, schnell zubereitete Fertiggericht aus dem Supermarkt den Wirten auch nicht weiter.
Die sollen sich mal Gedanken machen über den Unterschied zwischen einem Wirtshaus und einem Restaurant. Ich geh gern in ein Restaurant, aber was soll ich in einem Wirtshaus? Ein Restaurant zaubert mich in einen fremden Kulturkreis, z.B. nach Italien oder Griechenland, mit der entsprechenden Atmosphäre, bestehend aus Musik, Innendekoration, Schnäpschen (Amaretto bzw Ouzo), Höflichkeitsfloskeln (prego bzw. parakalo). Wer derlei fremde Kultur nicht bieten kann, sich aber trotzdem in der Gastronomie unternehmerisch betätigen will, kann es ja mit speziellen Betrieben versuchen wie Kantinen, Autobahnraststätten, Kaufhaus-Restaurants.
Desweiteren sollten sie sich dafür stark machen dass endlich auch wieder Raucher ihre eigenen Restaurants haben dürfen, alles andere ist verfassungswidrig nach Art. 3 Abs. 1 GG.
Bevölkerungsteile, die keine Kultur haben, die sich einbilden ein Restaurant sei nur zum Essen da und deshalb durch die eigene Wohnung ersetzbar, die holt man nicht mit politischen Demonstrationen zurück in die Kultur.
Immer exzessiver wuchernde Lieferdienste, egal ob Online-Waren oder Essen, Klingelterror in Mehrfamilienhäusern, Parken in 2.Reihe oder auf den Radwegen, kann man mit Steuern bekämpfen. Barcelona erhebt z.B. Amazon-Steuern.
Die guten Restaurants sind trotzdem ausgebucht und die alten Gasthäuser sind keine Treffpunkte mehr seit es TV gibt. Mit dem Internet ist das Bedürfnis, sich öffentlich zu treffen noch mehr geringer worden. Schade, in Bayern waren die alten Wirtshäuser einerseits günstige und gute Speiselokale und Biertischtreffpunkte ohne ständische und altersmäßige Beschränkung.