5 Antworten

Nein

Solange der zuständige Ausschuss nichts anderes entscheidet.

Und selbst wenn, ist sie damit ja in guter Gesellschaft. Auch nach entzogenden (oder "freiwillig" zurückgegebenen) akademischen Graden reicht es immerhin immer noch um z.B. Bürgermeisterin von Berlin zu werden :p

Auffällig ist aber schon, dass es sich bei allen entzogenen Doktortiteln meines Wissens um "Laber-Promotionen" handelte... Ein Ingenieur oder Naturwissenschaftler war bisher nicht dabei...

Nein

Bestimmt nicht. Kleinere Fehler liegen im Rahmen des Möglichen, aber dass irgendwie grosse Teile der Dissertation abgeschrieben wurden, halte ich für ziemlich unplausibel, denn Dissertationen werden in der Regel von einem Gremium aus Professoren und Co-Referenten geprüft, die ein sehr breites Wissen haben und auch detaillierte Fragen zur Arbeit stellen. Eher Frage ich mich, wie das Guttenberg-Debakel damals überhaupt möglich war - da hat vermutlich die Universität nicht so genau hingeschaut, wie es notwendig und üblich ist.

Ich dachte schon lange, dass dann irgendwann die Dissertation von Frau Weidel in Frage gestellt würde, angesichts dessen, dass ich sonst nicht so viele Angriffsvektoren sehe. Insofern bin ich nicht überrascht, dass dies zum jetzigen Zeitpunkt passiert, wo die AfD stark gewachsen ist.

Es ist in der Tat eher von einer politischen Kampagne auszugehen, als von jemandem, der sich ernsthaft Sorgen über den Ruf der Uni Bayreuth macht, weil gewisse Regeln wissenschaftlichen Arbeitens möglicherweise nicht eingehalten wurden.

Allerdings glaube ich, dass selbst dann, wenn tatsächlich herauskommen würde, dass Frau Weidel bei ihrer Dissertation geschummelt hätte, dies der AfD nicht schaden würde. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen einem vor mehr als 10 Jahren erhaltenen Doktortitel und einem politischen Programm einer Partei, das offenbar bei einer wachsenden Anzahl der Einwohner auf Zuspruch stösst und erfolgreich ist.

Diese Doktortitel-Suppe will man nun möglichst lange medial warmhalten, in der Hoffnung, der AfD damit schaden zu können. Abgesehen davon ist das sicher nicht die letzte Kampagne gegen AfD-Exponenten, die wir in den nächsten 1-2 Jahren sehen werden. Es würde mich nicht wundern, wenn die politischen Gegner bereits etwas gegen Leute wie Chrupalla, von Storch, Höcke und z.B. Brandner in der Hand haben, und nur noch auf den "idealen Zeitpunkt" warten, die Bombe platzen zu lassen. Doch der Schuss kann auch nach hinten los gehen... siehe in Bayern, wo die Freien Wähler trotz einer Mega-Kampagne gegen Hubert Aiwanger im Vorfeld der Wahlen sogar ziemlich gut abgeschnitten hatten. Auch hier hat der Wähler offenbar verstanden, worum es geht, und dass Dinge, die vor 30-40 Jahren passiert sind, heute einfach keine Relevanz mehr haben...

GutenTag2003  16.12.2023, 12:27
halte ich für ziemlich unplausibel, denn Dissertationen werden in der Regel von einem Gremium aus Professoren und Co-Referenten geprüft, 

War das nicht bei allen - auch erfolgreichen - Plagiatsvorwürfen so?

0
davegarten  16.12.2023, 14:24
@GutenTag2003

Es ist ein wenig die Frage, wie seriös die Prüfung der Unterlagen vorgenommen wird. Da haben nicht alle Unis und Lehrstühle den selben Ruf. Es ist sicher besser, wenn ein Teil des Gremiums von externen Universitäten stammt, um Nachlässigkeit, Filz und Vetternwirtschaft vorzubeugen. Für die Aufdeckung von Plagiaten gibt es schon seit längerer Zeit spezialisierte Software, die laufend besser wird. Natürlich gibt es auch neue Betrugsmöglichkeiten, z.B. die Zuhilfenahme künstlicher Intelligenz.

0
GutenTag2003  16.12.2023, 14:26
@davegarten
Es ist ein wenig die Frage, wie seriös die Prüfung der Unterlagen vorgenommen wird.

Ist Seriosität nicht bei allem die entscheidende Frage?

0
GutenTag2003  16.12.2023, 14:29
@GutenTag2003

Ergänzung:

worum es geht, und dass Dinge, die vor 30-40 Jahren passiert sind, heute einfach keine Relevanz mehr haben..

Nun ja, vor 30 - 40 Jahren sicher nicht ..

... wer aber 30 - 40Jahre versucht mit einem u.U. unredlich erworbenen Titel zu brillieren, der wird es heute mit Wahrheiten auch nicht so ernst nehmen, wenn es für ihn nützlich ist.

0
davegarten  16.12.2023, 14:30
@GutenTag2003

Schon. Es hängt wohl von der persönlichen Einstellung jedes Prüfers ab, ob er sich die Mühe macht, eine Arbeit wirklich gut zu prüfen. Andererseits helfen auch organisatorische, prozessuale und technische Massnahmen, das Risiko zu minimieren.

0

Her mit den Lieblingschips, dem Glühwein und der Weihnachtsbaumbeleuchtung. Schalten wir uns zu und schauen mal...:-)

Nein

Ihr Doktorvater stammte auch aus der rechten Szene. Die Arbeit scheint tatsächlich erhebliche Schwächen aufzuweisen. Aber es scheint nicht so dramatisch wie bei Guttenberg zu sein.

Interessant finde ich immer die Argumentation, bei bestimmten Fächern, also der Wirtschaft, darf man eben nicht so strenge Maßstäbe an die Zitationen legen. Da wäre das eben üblich.

Was leider auch zutrifft. In der BWL und VWL gelten tatsächlich deutlich niedrigere Anforderungen als in den Sozial- und Naturwissenschaften sowie bei Juristen.

Weder ja, noch nein.

Da kann man keine Meinung zu haben. Es wird sich zeigen!

terminierertot  15.12.2023, 22:39

Endlich mal eine vernünftige Antwort. Das ist keine Ja/Nein Meinungsfrage.

2