Wird es in Zukunft wieder Mammute geben?

9 Antworten

Es gibt eine ganze Reihe von Projekten weltweit, die sich mit der Wiederbelebung ausgestorbener Arten, der sog. Deextinktion beschäftigen. Auch an der Wiederbelebung des Mammuts wird geforscht, das stimmt. Schnell wird das jedoch nicht funktionieren, jedenfalls nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren.

An der Wiederbelebung des Mammuts wird geforscht, weil man sich dabei einen Beitrag zum Pleisticene Park erhofft. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, in Sibirien wieder eine Landschaft zu schaffen, wie sie zur Zeit des Mammuts existierte und damit Kohlenstoff zu speichern. Ob das Projekt aber wirklich einen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann, ist höchst umstritten. Die meisten Forschenden bezweifeln das. Die Auswirkungen, die sich auf das heutige sibirische Ökosystem ergäben, können wir nicht mal ansatzweise vorhersagen. Ich persönlich halte auch aus ethischer Sicht nichts davon, das Mammut wiederzubeleben. Nach neuesten Erkenntnissen hat zwar auch menschliche Bejagung mit zu deren Aussterben beigetragen. Die Hauptursache war aber, dass sich das Klima veränderte und der Lebensraum des Mammuts verschwand. Ein Mammut in eine Welt zu setzen, in der es faktisch keinen Lebensraum mehr gibt, halte ich schlicht für Tierquälerei.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn wir die neuen Technologien nutzen, um damit Arten zu retten, die kurz vor dem Aussterben stehen, wie etwa das Nördliche Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni) oder den Schwarzfußiltis (Mustela nigripes). Bei letzterem ist bereits das Klonen eines in den 80ern gestorbenen Weibchens gelungen, dessen Gene für eine Auffrischung des Genpools sorgen sollen. Auch bereits ausgestorbene Arten, die nachweislich durch menschengemachte Ursachen ausstarben, z. B. Tasmanische Tiger oder Magenbrüterfrösche, könnten wiederbelebt werden. Anders als beim Mammut sind deren Lebensräume wenigstens zum Teil noch vorhanden.

Wenn dich das Thema interessiert, kann ich dir diese aktuelle und super interessante Dokumentation von arte empfehlen: Ein Mammut-Projekt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

da wird wohl intensiv dran gearbeitet. Ich persönlich halte nichts davon ausgestorbene Arten zurückzuholen. Weil jede Art nur auf Zeit existiert und ihr Aussterben ganz natürlich dazu gehört. Ich denke es ist ein Prestigeprojekt, an dem sich messen lassen würde, wie gut unser Verständnis von Genetik inzwischen sei.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologielehrer SI/II a. D.

emulovesorcas 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 12:10

der Tasmanische Tiger oder der Dodo sind ja leider durch uns Menschen selbst ausgestorben vllt fühlen sich ein paar auch Schuldig. (die Mammuts waren ja glaube ich Klima bedingt da wäre das heute ja nochmal schlimmer)

CliffBaxter  22.01.2025, 12:18
@emulovesorcas

wegen irgendwas sterben Arten immer aus und wegen irgendwas wandelt sich das Klima auch immer :) Ich weiß jetzt gibt es wieder Aufschreie.

Das Mammut ist ausgestorben, weil die Eiszeiten zu Ende gingen und es wärmer wurde. Viele Vertreter der Eiszeitfauna, wie das Wollnashorn oder der Höhlenlöwe haben diesen Klimawandel, der sich vor dem wirtschaften des Menschen vollzog, nicht überlebt.

So viele Arten, die bereits gelebt haben und nicht mehr da sind, lässt sich kaum beziffern. Wie gesagt, ich halte es für ein Prestigeprojekt. Und es kann auch an kleinen Dingen relativ schnell scheitern oder sich in die Länge ziehen, weil Genetik äußerst komplex ist. Daher wagt man sich auch nur an Arten, die erdgeschichtlich noch nicht so lange ausgestorben sind, da deren DNA-Material noch vollständiger erhalten ist.

Eher nicht, weil die passe nicht zu dem Temperaturen die da kommen.

Ich denke nicht das dies in naher Zukunft der Fall sein wird.

Zum einen sind künstliche Gebärmütter so weit ich weis noch nicht so weit das sie geburtsreife Föten "produzieren" können, und zum anderen fand man halt bisher keinerlei ausreichend Intakte Mamut DNA.

War ja selbst bei dem Beutelwolf schon schwer, und der ist erst seit etwas über 100 Jahren ausgestorben, nicht schon seit zehntausenden...

In erster Linie ist sowas eine Technikdemo. Wenn man ein einzelnes Mammutgenom wieder rekonstruiert, ist damit aber noch keine Population wiederhergestellt und sinnvoll im Sinne einer höheren Biodiversität ist das nicht.

Viel wichtiger wäre es das weitere Aussterben von Arten und die Zerstörung von Lebensräumen zu verhindern. Aber etwas nicht zu tun gibt weder tolle Nachrichten noch kann man darüber besonders finanzträchtige Forschung betreiben.


PicaPica  22.01.2025, 11:45

Schade, dass man nur ein Hilfreich und Danke vergeben kann - TOP, LG. :-)