Wir kennen ein halbes Dutzend Senioren ....?

8 Antworten

Stell dir doch mal die Frage, ob so ein Zimmer in so einem Heim eine gute Alternative für dich persönlich zu einer normalen Wohnung wäre. Ob du mit dem Angebot, dort einziehen zu dürfen, genau so happy wärst wie mit einem Angebot für eine Wohnung. Ich denke, dann kommst du recht fix zu der Erkenntnis, wieso "Zwangseinweisungen" älteren Menschen gegenüber definitiv keine Lösung für irgendwas darstellen.


Unholdi 
Beitragsersteller
 20.06.2025, 13:57

Natürlich, würde mir genau so gehen - selbst ein ein Zimmer Loch wäre besser als diese Butzen dort - aber, wenn es dort soziale Kontakte gäbe, anständige Pflege, ordentliches Essen, ...

HappyMe1984  20.06.2025, 19:15
@Unholdi

...dann bleibt eben trotzdem, dass man das gewohnte Umfeld verlassen muss und vor allem auch das Gefühl der Aufgabe des letzten Rests Selbstständigkeit hat. Mal ganz abgesehen davon, dass Heime eben auch ordentlich kosten - und somit so einige alte Menschen einfach nur durch diese hohen Kosten dann plötzlich doch zum Fall fürs Sozialamt werden. Was natürlich auch wieder nichts Gutes mit dem Selbstwert macht...

Könnten wir nicht Lebensqualität gewinnen, wenn wir statt Egotrip, Familie und Kinder priorisieren anstatt alle mit 50 beziehungsunfähig und therapiebedürftig in einer kleinen Wohnung einsam zu vergammeln bis man vom Tod erlöst wird?

Und dann muss man 10-mal im Jahr verreisen um die eigene Sinnlosigkeit nicht zu spüren?

Unsere Vorfahren und Migranten machen es uns vor. In einer Familie einer Verwandtschaft ist man in keinem Altersabschnitt einsam (vielleicht ab und zu etwas genervt)

Aber dazu bräuchte man einen anderen Wertekompass als diese Micky Maus version die wir zurzeit leben,

Soweit ich weiß, sind die Heime auch voll, egal welchen Ruf sie haben. Sollen die Leuts dann auf dem Gang campieren?

Gebaut werden muss so oder so, ob nun Heime oder Wohnungen, macht grundsätzlich keinen Unterschied. Und das Bauen wird durch Inflation und immer neue und zusätzliche Vorschriften und Gesetze (z.B. GEG) erschwert und verteuert.

Und noch eins, zwischen Deinen Zeilen lese ich den Hang heraus, hier mindestens mit sanftem Druck zu agieren. Das geht gar nicht.

Wie widerlich. Ich dachte, jetzt kommt "Was können wir tun, damit die sich nicht so einsam fühlen" oder so, aber nein... WiE kOmMeN wIr An IhRe WoHnUnGeN?!?

Urgh!


Unholdi 
Beitragsersteller
 20.06.2025, 19:43

Das ist und war ne ganz allgemeine Frage - Diese Leute sind ja alle nicht froh in ihrer Situation!

Ja, ich glaube schon. Alte Leute bleiben in ihren Wohnungen, weil sie oft schon lange dort wohnen, einigermaßen günstige Mieten haben. Und natürlich auch ihr soziales Umfeld. Was wir bräuchten, wäre eine Alternative, die dazu motiviert, umzuziehen, und zwar schon vor der Pflegebedürftigkeit. Dazu müssten altersgerechte Wohnungen zu attraktiven Mietpreisen gebaut werden, und zwar mitten in den Wohngebieten, wo Menschen alt werden. In diese Wohnungen könnten Menschen einziehen, die in inzwischen zu großen Wohnungen leben und dort selbständig wohnen. Bei Bedarf gibt es Unterstützung, immer soviel wie nötig, bis hin zur Pflege.

Heime, wie es sie in Deutschland gibt, sind sehr teuer, nicht attraktiv, so lange man noch selbständig leben kann und oft so gelegen, dass die Bewohner ihr soziales Umfeld aufgeben müssen. Das wählt niemand, wenn er nicht unbedingt muss.