Vater im Pflegeheim. Wie geht man mit Schuldzuweisungen um?

8 Antworten

Kurz und knapp: wer sich selber nicht kümmert und auch nicht kümmern will, ist natürlich schnell mit Schuldzuweisungen um dem anderen ein schlechtes Gewissen zu machen.

Wer ehrlich ist (und etwas Erfahrung hat, aber auch ohne), weiß ganz, dass Du das gar nicht leisten kannst.. 24h VollzeitPflege und kümmern, Job aufgeben, kein eigenes Leben.. war für (entschuldige mal) A##öcher, Dir jetzt so einen reinzuwürgen.

Wer die Schn## so voll nimmt, soll jetzt mal selber übernehmen, DU hast es ja schon monatelang getan und kannst jetzt nicht mehr (und die anderen tun NICHTS außer extrem blöd reden).

Keine berufliche Pflegerin macht Tag um Tag 24h Dienst, das ist total anstrengend- aber als Familienmitglied soll man das mal locker hinkriegen grrrrrr

Zieh Dir den Schuh nicht an.

Es ist, wie es ist; wahrscheinlich fast überall.

Andere reden, können sich kaum vorstellen, wie belastend und verantwortungsvoll die Arbeit als Pflegender ist und besuchen aber andererseits die zu pflegende Person überhaupt nicht.

Du hast es schon richtig gemacht.

Du hast richtig gehandelt. Die Menschen, die jetzt schlecht über Dich reden, haben Deinen Vater und Dich schon vorher im Stich gelassen.

Das Heim kann leisten, womit Du auf Dauer, wie jeder andere Menschen allein überfordert bist: Pflege und Versorgung 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche.

Du wirst ihn sicher besuchen und Zeit mit ihm verbringen, aber nicht auf Kosten Deiner eigenen Gesundheit.

In Krisenzeiten trennt sich die Spreu vom Weizen. Freunde und Verwandte, die so respektlos mit Dir umgehen, kannst Du in die Tonne treten.

Du hast alles versucht, was Du leisten konntest und hast keinen Grund, Dir etwas vorzuwerfen.

Giwalato

Teile davon kommen mir neuerdings sehr bekannt vor. ;-)

Leider lassen sich andere Familienmitglieder und Freunde gar nicht mehr blicken seit er ein Pflegefall ist, lästern aber über mich und behaupten, ich würde meinen Vater abschieben.

Dann biete ihnen an dass sie ihren Job aufgeben und bei deinem Vater einziehen und ihn Füttern und den Po abwischen...

Ich hatte so einen Pflegefall auch in der Familie - Mehrfamilienhaus. Oben meine Eltern, unten die Großeltern. Opa war ein Pflegfall und zu dritt (alle schon in Pension) haben die ihn gepflegt. Am Ende waren alle 3 so fertigl. Meine Eltern konnten nicht auf Urlaub fahren da die oma mit ihren 85 Jahren den Opa kaum alleine pflegen konnte. Auf dem Weg zum WC ist er z.b. mal auf sie gestürzt und dann sind beide am Boden gelegen und konnten nicht aufstehen. Oder sie konnte ihm auch nicht aus dem Bett raus heben etc . Klar Essen gekocht hat sie für ihn etc - aber alles körperliche mussten meine Eltern machen. Mal weg fahren ging nicht - die waren zu dritt wegen einer Person ans Haus gefesselt.

Dazu hat er noch Alzheimer bekommen und die Personen werden dann noch sehr anstrengend. andauernd die Diskussionen mit denen... Hat die Oma z.b. zusammengeschriehen, weil sie der Pflegerin nichts zu Essen gibt. die Pflegerin war meine Oma selbst. Oder dann hat er ne Geige gesucht die er seit 30 Jahren nicht mehr hat... aber wir haben sie versteckt... oder er will nicht mehr im Krankhaus sein, er will nach Hause - er war ihm wohnzimmer (was er uns aber nicht geglaubt hat).

Nach ca. 1,5 Jahren waren alle so fertig dass wir doch einen Heimplatz für ihn gesucht haben. Wir hätten dann sogar einen bekommen - er starb aber dann doch vorher noch.

Ich habe das nur teilweise mitbekommend a ich da schon ausgezogen war - nur für mich war das schon belastend. Wie war es dann erst für die anderen die das Tagtäglich miterlebt haben?

Darum Hut ab dass du das 1 Jahr allein geschafft hast - und es ist auch ne gute Entscheidung ihn in ein Pflegeheim zu geben. Es kann keiner Verlangen dass du 24h 365 Tage im Jahr nur für deinen Vater da bist. Das würde er selbst ja auch nicht wollen. Darum - lass die anderen lästern. Kannst ihnen ja anbieten statt dir das zu machen. das Angebot nimmt eh keiner an....