Wieviel MHz bei RAM?

Das Ergebnis basiert auf 6 Abstimmungen

6000 MHz 83%
5200 MHz 17%
5600 MHz 0%
Gnurfy  13.10.2023, 00:48

Welche Systemkomponenten hast Du momentan, und um welche Spiele geht es Dir insbesondere?

Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 01:14

Ich überlege zwischen Ryzen7700x und Ryzen7700 zu nehmen, Grafikkarte RX7800xt, SSD 1t, Mainboard Gigabyte B650 Gaming X AX, Netzteil 850W msi. Spiele wären Squad, GTA und Warzone.

3 Antworten

5200 MHz

Hallo

Ich kann nur empfehlen, was garantiert funktionieren und keine Probleme verursachen sollte. Da die Speichercontroller in den Ryzen Serie 7000 AM5 Prozessoren für den Betrieb mit bis zu DDR5-5200 RAM ausgelegt sind, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal, kann ich nur den Einsatz eines einzelnen DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen.

https://www.amd.com/en/product/12751

https://www.amd.com/en/product/12161

Max Memory Speed:
2x1R - DDR5-5200
2x2R - DDR5-5200
4x1R - DDR5-3600
4x2R - DDR5-3600
  • 2x1R - Dual Channel mit 2 Single Rank (1R) RAM Module
  • 2x2R - Dual Channel mit 2 Dual Rank (2R) RAM Module
  • 4x1R - Dual Channel mit 4 Single Rank (1R) RAM Module
  • 4x2R - Dual Channel mit 4 Dual Rank (2R) RAM Module

Für Speichergeschwindigkeiten jeweils darüber hinaus wird der Speichercontroller in dem jeweiligen Prozessor übertaktet, was funktionieren kann, was aber nicht vorab garantiert funktionieren muss und was die Lebenserwartung der übertakteten Komponenten verringert. Das würde dann den Prozessor und die XMP bzw. EXPO overclocking RAM Module betreffen. Das wird leider von vielen gekonnt ignoriert, was dann aber zu Problemen führen kann.

Außerdem sinkt die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit, je mehr Speicherbänke (Rank) pro Speicherkanal eingesetzt werden. Das liegt an der Mehrbelastung des Speichercontrollers durch mehr Speicherbänke und an den physikalischen Eigenschaften des Speicherbusses im Hochfrequenzbereich. Vereinfacht lässt sich sagen, das mit zwei RAM Modulen höhere Speichergeschwindigkeiten erreichbar sind, wie mit vier RAM Modulen. Das sollte vor allem bei MEM overclocking beachtet werden.

Eine Speicherbank ist aber nicht immer gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich ein Dual Rank RAM Modul in etwa so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Da ich nicht empfehlen kann, was zu Problemen führen kann und was möglicherweise nicht oder nicht richtig funktioniert und was möglicher Schäden verursacht, kann ich in deinem Fall, für einen stabilen und langlebigen Betrieb, nur den Einsatz von einem einzelnen DDR5-5200 Dual Channel Standard RAM Kit empfehlen.

Ersatzweise können auch DDR5-5200 XMP bzw. EXPO RAM Module eingesetzt werden, um zumindest einen stabilen Betrieb zu gewährleisten. Diese bieten eine etwas niedrigere Latenz und reagieren dadurch minimal schneller, wovon man aber in der Regel nichts spürt. Allerdings werden diese RAM Module selbst via XMP übertaktet und durch die zum übertakten der RAM Module höhere Spannung, wird auch der Speichercontroller in dem Prozessor stärker belastet, so das auch dies bereits eine Auswirkung auf die Lebenserwartung des Prozessors hat. Genaue Vorhersagen kann ich dazu aber auch nicht machen.

Wenn du dich an MEM overclocking mit höheren Speichergeschwindigkeiten, schnelleren XMP bzw. EXPO RAM Modulen und eventuell auch mit mehr als zwei RAM Module, versuchen möchtest, dann kannst du das gerne machen, mit allen Konsequenzen die sich daraus ergeben können. Das ist dann aber deine Entscheidung und nicht meine Empfehlung.

Wenn sich dir jetzt die Frage stellt, wie das sein kann, denn in den Mainboard Spezifikationen sind u.U. doch noch viel höhere Speichergeschwindigkeiten angegeben und wenn du wissen möchtest wie die Prozessor Spezifikationen, die Mainboard Spezifikationen und die Speichergeschwindigkeit zusammenhängen, dann ließ einfach mal hier weiter.

Es ist eine weitverbreitete aber falsche Vorstellung, das allein die RAM Module für die nutzbare Speichergeschwindigkeit verantwortlich sind und das dass Mainboard den RAM auf die gewünschte Speichergeschwindigkeit einstellt und das dieser deshalb mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit läuft. Es ist auch nicht das Mainboard, das da irgendetwas "schafft", denn das war nur früher mal so. Das Ganze verhält sich heutzutage ein bisschen anders.

Das BIOS/UEFI stellt die Speichergeschwindigkeit nicht irgendwo auf dem Mainboard ein und auch nicht direkt am RAM, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf die gewünschte Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, steuert dieser dann auch mit dieser Geschwindigkeit die Zugriffe auf den RAM, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Der RAM selbst ist nicht getaktet. Der Speichertakt ergibt sich erst durch die Anzahl der Speicherzugriffe pro Zeiteinheit. Deswegen benutzt man auch den Ausdruck "den RAM übertakten", wenn der RAM außerhalb seiner eigentlichen Spezifikationen betrieben wird, auch wenn der RAM selbst nicht getaktet wird. Am Ende ist es aber so, das der Speichercontroller auf die gewählte/gewünschte Speichergeschwindigkeit eingestellt wird und nicht der RAM.

Je schneller nun der Speichercontroller arbeitet, um so schneller wird auf den RAM zugegriffen, was einen höheren Speichertakt ausmacht. Und diesen müssen die RAM Module nun wiederum aushalten können. Deshalb gibt es RAM Module mit so vielen unterschiedlichen Geschwindigkeiten und wer mag auch für MEM overclocking, aber nicht damit man einfach nur die freie Auswahl hat, denn am Ende entscheidet immer der Speichercontroller über die tatsächlich erreichbare Speichergeschwindigkeit.

Der Speichercontroller steckt aber weder wie früher mal auf dem Mainboard, noch im RAM, der steckt heute im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht der RAM und/oder das Mainboard. Das wird von vielen einfach nicht beachtet, einfach ignoriert, oder einfach falsch verstanden, was dann aber zu Problemen führen kann.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das sagt lediglich aus, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das sind keine unter allen Umständen garantiert erreichbaren Speichergeschwindigkeiten.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran.

Die maximal erreichbare Speichergeschwindigkeit ist also vorrangig von den individuellen Eigenschaften des eingesetzten Prozessors abhängig und nicht vom RAM oder dem Mainboard. Das BIOS/UEFI muss die gewünschte Speichergeschwindigkeit lediglich einstellen können und der RAM muss natürlich auch mit der eingestellten Speichergeschwindigkeit mithalten können. Aber erst mal muss der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen und wenn der nicht mitspielt, dann kann das BIOS/UEFI einstellen was es will und dann können auch die RAM Module für aberwitzige Speichergeschwindigkeiten ausgelegt sein, aber dann wird es trotzdem nix mit der gewünschten Speichergeschwindigkeit.

Die in den Mainboard Spezifikationen mit (OC), (O.C.), (A-XMP OC MODE) oder (EXPO) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind also nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Wenn der Speichercontroller in dem eingesetzten Prozessor nicht mitspielt, dann wird es damit nix.

Wenn nun für schnellere RAM Module eine höhere Speichergeschwindigkeit eingestellt wird als der Prozessor nativ unterstützt, also ohne übertakten des Speichercontrollers und der Rechner sollte dann instabil laufen oder gar nicht mehr starten, nachdem das XMP bzw. EXPO von den RAM Modulen im BIOS/UEFI aktiviert wurde, dann funktionierte das einfache MEM overclocking via XMP bzw. EXPO nicht, weil die Einstellungen durch das XMP bzw. EXPO zu viel für den Prozessor sind. In dem Fall müsste zum einstellen der Speichergeschwindigkeit manuell eingegriffen werden. Möglicherweise stehen auch mehrere XMP bzw. EXPO Profile zur Auswahl, wovon eines vielleicht funktioniert. Ansonsten muss die Speichergeschwindigkeit bei aktiviertem XMP bzw. EXPO manuell soweit gedrosselt werden, bis der Prozessor stabil damit arbeitet oder die Speichergeschwindigkeit, die Timings und die RAM Modulspannung werden komplett manuell eingestellt. Viel Spaß dabei.

Ach ja, XMP bzw. EXPO RAM Module werden ebenfalls übertaktet. Die Basisgeschwindigkeit ohne aktiviertem XMP bzw. EXPO entspricht der Standard Geschwindigkeit dieser RAM Module. Diese werden dann erst via XMP bzw. EXPO auf ihre vorgesehene Geschwindigkeit übertaktet. Das ist aber kein wirkliches Problem, da XMP bzw. EXPO RAM Module vom Hersteller dafür vorgesehen wurden. Allerdings wird die sogenannte lebenslange Hersteller Garantie meistens auf 3 bis 5 Jahre Lebenserwartung vom Hersteller festgelegt.

Ansonsten gibt es auch noch Standard RAM Module, die nicht übertaktet werden müssen und die sich strikt nach der JEDEC Spezifikation für DDR RAM richten. Diese haben aber eine etwas höhere Latenz (CL) als gleich schnelle XMP bzw. EXPO RAM Module. Da sie mit der Standard Spannung betrieben und nicht übertaktet werden, haben sie auch meistens keine Kühlkörper, woran Standard RAM Module recht gut zu erkennen sind.

Die immer wieder angesprochene Latenz (CL) hat auch einen gewissen Einfluss auf die Speichergeschwindigkeit, speziell auf die Reaktionszeit des RAM. Vereinfacht lässt sich sagen, je niedriger die Latenz, um so schneller reagiert der RAM auf Speicherzugriffe. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, denn der Leistungszuwachs durch eine geringere Latenz ist nicht spürbar, sondern lässt sich höchstens messtechnisch nachweisen. Dafür kosten RAM Module mit einer niedrigeren Latenz gleich wieder etwas mehr. Die Kosten dürfte man wohle mehr spüren, als den Geschwindigkeitsunterschied.

Da overclocking, durch den höheren Takt und der damit verbundenen Erhöhung der Spannung der übertakteten Komponenten, den Effekt der Elektromigration verstärkt, altern übertaktete Komponenten schneller, was in dem Fall den XMP bzw. EXPO overclocking RAM betreffen würde und den Speichercontroller in dem Prozessor. Genaue Vorhersagen kann aber auch nicht dazu machen. Durch overclocking kann der Rechner außerdem auch instabil werden oder gar nicht mehr funktionieren. Siehe auch da:

https://www.heise.de/meinung/Bit-Rauschen-der-Prozessor-Podcast-Uebertakten-nuetzlich-oder-gefaehrlich-7464285.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-newsticker.2023-06-21.link.link

Es wird immer wieder garantiert und versprochen, das es mit MEM overclocking keine Probleme gibt, oder das es in 99% aller Fälle funktioniert usw., aber das stimmt nicht. Selbst hier auf GF gibt es immer wieder Leute, die das Gegenteil belegen. Hier mal ein Beispiel:

https://www.gutefrage.net/frage/am5-pc-crasht-mit-amd-expo

mfG computertom

Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 03:05

Vielen Dank für die ausführliche Information und deine Mühe :)

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Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 03:06

Würdest du eher die Website Dubaro oder MIFCOM empfehlen?

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computertom  13.10.2023, 03:37
@Khadije264

Weder noch.

Hardwarerat.de kann ich empfehlen.

Die bieten meistens das bessere P/L Verhältnis. Außerdem werden die Dubaro und Mifcon PC's standardmäßig ohne Windows geliefert, was bei Bedarf extra für einen saftigen Aufpreis dazu gebucht werden müsste.

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Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 03:43
@computertom

aber bei Hardwarerat kann man nicht selbst einen PC Konfigurieren. Ich möchte gerne mein eigenen PC Konfigurieren lassen, so das ich die Komponente selbst wählen kann.

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computertom  13.10.2023, 04:07
@Khadije264

Trotzdem bieten diese Händler das deutlich schlechtere P/L Verhältnis und dieses wird immer schlechter, je mehr du selbst einen PC nach deinen Wünschen "umkonfigurierst".

Die Aufpreise für die selbst ausgewählten Komponenten sind exorbitant hoch. Wenn du z.B. bei Mifcom einen Ryzen 5 5500 durch einen Ryzen 5 5600X Prozessor ersetzen lässt, kostet das 80,-€ Aufpreis, obwohl der Preisunterschied der beiden Prozessoren ansonsten bei ca. 40 bis 50,-€ liegt. Kannst ja mal Teil für Teil selbst vergleichen.

Begründet wird das mit einem angeblich erhöhten Arbeitsaufwand, weil ein angeblich bereits eingesetzter Prozessor aus und dann erst der neue Prozessor eingebaut wird. Diese Begründung ist aber Quatsch und Bauernfang und soll nur ungerechtfertigte Preisaufschläge verschleiern. Du kannst davon ausgehen, das der Computer erst nach deiner Bestellung zusammengesetzt wird und dabei werden dann nur noch deine Wünsche berücksichtigt. Da gibt es keinen erhöhten Arbeitsaufwand.

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Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 04:22
@computertom

Ja, hast recht, die Preise sind enorm hoch, wenn man die Komponente selbst auswählt. Ich werde es mir auf jeden Fall überlegen, ob ich doch lieber einen fertig gebauten PC von hardwarerat bestellen werde.
vielen Dank für dein hilfreicher Kommentar :)

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computertom  13.10.2023, 04:28
@Khadije264

Du kannst dir auch mal die PC's von CSL ansehen. Da ist die Auswahl bei den fertig PC's vielleicht etwas größer. Aber aufpassen, da wird auch nicht jeder PC mit Windows ausgeliefert. Ersatzweise ist dann aber etwas stärkere Hardware verbaut. Das sind Angebote, die sich an Leute richten, die sich Windows selbst beschaffen wollen und es selbst installieren können.

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ZaoDaDong  13.10.2023, 07:12
@Khadije264

Der Konfigurator bei Seiten wie Dubaro ist sowieso ein Blender. Die verschiedenen Zusammenstellungen bei Hardwarerat repräsentieren so gut wie alle sinnvollen Konfigurationen für ein bestimmtes Budget.
Ein echter Konfigurator lässt einem z.B. auch die Auswahl zwischen verschiedenen Herstellern (Nicht nur Chipherstellern bei Grafikkarten wie AMD oder Nvidia, sondern z.B. ASUS, MSI, Sapphire....)

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Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 15:15
@ZaoDaDong

ich habe mir heute die Website hardwarerat angeschaut und merke, das da wirklich billigere und genau so gute Konfigurationen gibt wie wenn ich bei Dubaro oder MIFCOM selbst konfigurieren würde. Das wäre ehrlich gesagt Schwachsinn, wenn ich bei Dubaro oder MIFCOM bestellen würde, der Unterschied zu hardwarerat sind wirklich die Preise.

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Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 15:17
@computertom

Die Website kenne ich, die hat mir auch sehr gut gefallen. Ich werde mich also zwischen Hardwarerat und CSL entscheiden.

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6000 MHz

6000MHz CL30-36-36-76, alles andere ist quatsch bei Ryzen 7000

Und nimm gleich den Ryzen 7 7800X3D, denn der 7700(X) ist in Spielen nicht schneller als der alte, aber deutlich günstigere 5800X3D

Khadije264 
Fragesteller
 13.10.2023, 15:18

Ah okay, gut zu wissen. Vielen dank

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6000 MHz

Bringt die beste Gamings Performance und wird von 99% der Speichercontroller auch noch geschafft.

Nimm dem Ryzen 7 7700. Im gaming wird man dem Unterschied sowieso nicht merken.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaftlicher BIOS-Overclocker