Wieso zeigt mein Bordcomputer im Schiebebetrieb des 4. und 5. Ganges 0,0 L/100km Dieselverbrauch an?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Der Motor läuft doch beides Mal.

Das ist richtig, aber die Ursache ist eine andere.

Wenn du einen Gang drin hast, treibt die Schwungmasse des Autos den Motor über die Kurbelwelle an. Damit er dreht wird dann kein Sprit benötigt und deshalb schaltet die Motorelektronik im Schubbetrieb oberhalb von 1500 min^-1 die Einspritzung ab, was dann 0 Liter Verbrauch ergibt.

Genau deshalb sollte man die Motorbremsung nutzen, wenn man z.B. auf eine Ampel zurollt oder bei anderen Gelegenheiten. Das vermeidet Bremsenverschleiß und spart Sprit.

Im Leerlauf muss sich der Motor selber drehen, wozu Sprit benötigt wird und der wird dann auch eingepritzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert

gotik 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 20:09

Damit ist mir das klar, die Bremswirkung, die in den hohen Gängen relativ niedrig ist, habe ich bemerkt.

Wenn die Bordelektronik merkt, dass die Drehzahl des Motors über der Leerlaufdrehzahl liegt, wird kein Kraftstoff mehr eingespritzt. Ist ja nicht notwendig.

Bei alten Autos mit Vergaser war das noch anders, die habe auch im Schubbetrieb Sprit verbraucht.

Stichwort: Schubabschaltung. Oberhalb einer bestimmten Drehzahl wird die Einspritzung abgeschaltet, um Kraftstoff zu sparen. Der Motor wird nur über die Räder in Drehung gehalten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nennt sich Schubanschaltung und ist ein alter Hut.

Im Schiebebetrieb wird der Motor vom Schwung des Autos gedreht. Also die Räder drehen den Motor. Es wird kein Sprit verbrannt. Nennt sich Schubabschaltung.

Im Leerlauf wird Sprit verbrannt, um den Motor am Laufen zu halten.

Aus diesem Grund ist es auch ein Trugschluss, Sprit sparen zu wollen indem man den Ganz rausnimmt zum "Rollen lassen". Denn dann läuft der Motor im Leerlauf...


gotik 
Beitragsersteller
 25.07.2025, 20:11

Es sei denn , man will keine Bremswirkung ....

RedPanther  27.07.2025, 14:37
@gotik

Dann legst nen höheren Gang mit niedrigerer Drehzahl ein. Schon ist weniger Bremswirkung.

Es ist in der Regel trotzdem effizienter, zu akzeptieren dass das Auto dann halt mit der Zeit etwas langsamer wird und dann ggf. mal kurz nachzubeschleunigen, als auszukuppeln.

gotik 
Beitragsersteller
 02.08.2025, 07:23
@RedPanther

Was spricht gegen auskuppeln, wenn der Weg zur Ampel z. B. noch relativ lang ist?

RedPanther  09.08.2025, 16:25
@gotik

Wie gesagt, dann muss über die "Rollstrecke" Sprit verbrannt werden, um den Motor zu drehen.

Und dabei verbrauchst du eben in der Regel mehr, als wenn du 50 m länger die Geschwindigkeit hältst und dann eingekuppelt, mit eingelegtem Gang, mit etwas höherer Bremswirkung aber eben in dieser Phase ohne Spritverbrauch, auf die Ampel zurollst.

Nein, das "Segeln" mit ausgekuppeltem Motor macht erst dann Sinn, wenn das Auto aerodynamsich so gut ist, dass es kilometerweit quasi nicht an Geschwindigkeit verliert und wenn es technisch so ausgestattet ist, dass dabei der Motor komplett ausgeschaltet werden kann. Beispielsweise ein moderner Mild-Hybrid, der aus der Karte und dem Standort erschließt, dass man jetzt 4 km mit konstantem Tempo dahingleiten kann und der Servolenkung und Bremskraftunterstützung aus der Batterie betreiben kann. Der kuppelt dann auch mal aus und schaltet den Motor für diese 4 km ab. Was natürlich auch wieder 0 Spritverbrauch bedeutet.

Aber über so eine lange Strecke, dass diese Abschaltung Sinn macht, siehst du eine Ampel nicht im Voraus. Wie gesagt, wir reden hier über Kilometer.

gotik 
Beitragsersteller
 10.08.2025, 05:07
@RedPanther

Bei 60 km/ h rollt meine Kiste 1 km weit.

RedPanther  10.08.2025, 12:06
@gotik

Also ist es keines der Autos, bei denen es Sinn macht über lange Strecken ausgekuppelt rollen zu lassen.