Wieso wirken auf mich viele deutsche Unis rückständig und primitiv im Vergleich zu USA?

8 Antworten

In den USA sind Universitäten längst zu einem Geschäftsmodell verkommen - du bezahlst Unsummen für einen Abschluss. Daher sind Prüfer dort auch angehalten, den Kunden nicht durchfallen zu lassen, denn er ist, ja richtig, in erster Linie Kunde, nicht Student, der sich aufrichtig weiterbilden will. Mitschuld daran tragen freilich auch diejenigen Arbeitgeber, die einfach irgendeinen Studienabschluss für einen Job, der ihn gar nicht benötigte, verlangen. In Deutschland hingegen werden Universitäten überwiegend staatlich finanziert, was eine derartige Abhängigkeit von der Zufriedenheit des Kunden vermeidet.

Viel relevanter noch ist allerdings die Tatsache, dass du einen falschen Eindruck von der amerikanischen Durchschnittsuni hast. Nein, nicht alle sind Harvard, und wenn auch keine deutsche Uni mit Stanford, Princeton etc. mithalten kann, so ist doch die durchschnittliche Uni hier wesentlich besser ausgestattet als dort. Wenn du eine quasi beliebige deutsche Hochschule mit einer nicht renommierten amerikanischen vergleichst, so wirst du deine Meinung postwendend ändern müssen. Es ist eben wie so oft in den USA: Es gibt gewaltigere Extreme, nach oben wie nach unten. In Deutschland hingegen wird den meisten gute Bildung offeriert, nicht nur jenen, die ein paar hunderttausend Euro Schulden auf sich nehmen können.

Weil die Unviersitäten in den USA in der Regel keine öffentlichen Bildungseinrichtungen, sonder privat geführte Institute sind, die Studiengebühren in einer Höhe nehmen, dass Absolventen nicht selten 2-3 Jahrzehnte daran arbeiten die Kredite, die sie dafür aufnehmen mussten, wieder abzuzahlen.

Wenn viel Geld drinn steckt, sind die Einrichtungen eben sehr modern, was im Falle Amerika aber auch zur Folge hat, dass viele sehr begabte Personen vom Studium faktisch ausgeschlossen sind, weil sie das Geld nicht aufbringen können.

Das ist ziemlicher Quatsch.

Man sollte die Universitätslandschaft in DE wirklich wertschätzen weil nicht nur darf hier jeder kostenlos studieren, sondern du bekommst an JEDER staatlichen Universität eine sehr gute Lehre mit Qualitätsstandards, die es anderswo nicht gibt.

In den USA hast du dagegen ein paar Universitäten die extrem gut sind - sowohl von der Forschung als auch von der Lehre, wenn du an diesen jedoch nicht angenommen wirst, dann kannst du an eine nicht bekannte gehen, dich hoch verschulden und dann bekommst du eine unterirdisch schlechte Lehre.

In DE lernst du an jeder Uni das Selbe wenn du BWL studierst - du kannst auch an die TU Bergakademie Freiberg gehen und bekommst das gleiche Wissen wie an der Uni Mannheim.

Wenn du in den USA dagegen nicht an eine der Top-Unis kommst, dann ist deine Ausbildung auch wesentlich schlechter im Vergleich zu anderen Unis. Oder hast du dich mal gefragt warum Ausländer in den USA quasi nur an Top-Unis studieren? Ja weil wenn du nicht an so eine gehst kannst du auch gleich in DE bleiben.

Und deutsche Universitäten sind SEHR GUT und haben auch international ein hohes Ansehen.

Japan kann man ausnehmen (da ist es ähnlich zu DE), in Korea, China Indien etc. ist es aber gleich wie in den USA und ich bin so froh dass es nicht so in deutschland ist.

Also - Du schreibst es ja schon: AUF DICH wirken die deutschen Unis rückständig. Nicht auf die meisten anderen Menschen.

Letztendlich gibt es in Deutschland mehr als 400 Hochschulen, darunter mehr als 100 Universitäten. Und davon genießen einige weltweit einen hervorragenden Ruf, wie beispielsweise die TUM und die LMU in München, die Uni Heidelberg, RWTH Aachen, die Humboldt-Universität und die Charité in Berlin usw.

In den USA gibt es mehr als 4.000 Hochschulen, darunter rund 1.000 Universitäten.

Dass es daher in den USA mehr berühmte Unis gibt als in Deutschland, das ist angesichts der Menge der Unis dort logisch. Und: Aufgrund der Entfernung hört man hierzulande natürlich nur von den "guten" Unis. Von den 3.900 normalen oder vielleicht sogar unterdurchschnittlichen Hochschulen hört man in Deutschland selbstverständlich nichts.

Davon einmal abgesehen werden die Unis in den USA zu 99% privat finanziert und nicht, wie in Deutschland, staatlich. Dort muss man es sich leisten können, an einer guten Uni zu studieren. Und bei den Kosten müssen die Unis auch etwas leisten - sonst würde niemand das Geld dafür investieren.


Valentin1720653  10.09.2025, 12:08

Ganz genau.

Und in DE hast du vor allem kein großes Gefälle zwischen Unis - du lernst überall das Selbe auf einem hohen Qualitativen Niveau.

In den USA ist die Lehrqualität ABSOLUT minderwertig (in China z.B. auch) wenn du nicht an einer der Top-Unis studierst.

in den USA werden die Unis durch den Staat viel weniger gefördert als in DE

sie sind also hauptsächlich angewiesen auf

a) Einnahmen über Studiengelder ihrer Studenten

b) Einnahmen aus Spenden

mit dem Image einer alten Muff-Bude kommt man da nicht weit, man muss sich tagtäglich um Studiengänge mit exzellenter Ausbildung und um 1a-Ausstattung sowie um fähige Professoren bemühen

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in unseren Unis muss sich mit Ausnahme der Studenten keiner riesig bemühen - das ist ein wenig so wie in den Gaststätten in der früheren DDR - sobald sich Gäste zeigten, verschwand das Personal blitzartig oder auf einer großen Zahl von Tischen befanden sich Kärtchen mit "reserviert" - nur kam niemand - und ob sich auf den Tischen nette Tischdecken befanden oder nicht - wen kümmert's - das Geld kam so oder so - waren ja fast alles volkseigene Betriebe (die Unis in DE sind auch eine Art volkseigene Betriebe)

das war jetzt gemein - ein Körnchen Wahrheit ist aber dennoch drin enthalten

so und jetzt lasst den Scheltomat wieder qualmen