Wieso wählen so viele unbedacht die AfD?
Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Die meisten kennen ja das Wahlprogramm der AfD ja nicht einmal.
10 Antworten
Hier kreuzt sich der Populismus -einfache Lösungen für die Probleme unserer Zeit- mit der Tatsache, dass die etablierten Parteien keine vernünftigen Argumente und keine sinnvollen Programme vorzeigen können, sondern lieber mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Fehler in diesen populistischen Programmen hinweisen. Dabei vergessen sie selbst, dass sie in den vergangenen 15 Jahren nichts zustande gebracht haben, was auch nur ein Ansatz für eine Lösung wäre, nein, sie streiten sich und zerfleischen sich gegenseitig. Was sucht der Wähler? Jemand der nicht nur redet sondern handelt. Und das ist zumindest anscheinend dort etwas besser - die Frage nur was daraus wird. Das Parteiprogramm ist in den meisten Punkten nonsens, zu teuer und nicht durchführbar.
Erst einmal grundsätzlich ... wählen tut man nur alle 4 Jahre. Nämlich bei der Wahl des Bundestages.
Alles was dazwischen ist, sind keine Wahlen, sondern allenfalls Umfragen.
Und bei der letzten Wahl im September 2021 haben "nur" 10,3% die AFD gewählt.
Man darf immer nicht vergessen, das viele Umfragen nicht repräsentativ sind. Hier bei GF drücken z.B. viele Minderjährige auf "Grüne" oder "AFD" , was mit der Realität allerdings rein gar nichts zu tun hat, da es diese "Wählergruppe" in der Realität nicht gibt.
Von daher wird das "richtige" Ergebnis immer geringer ausfallen, wie es prognostisch suggeriert wird.
Dauert ja nicht mehr lange,...dann sehen wir es auch "live" und in Farbe . :-)
Das sind sogenannte "Wut-Bürger", welche häufig die Abgabe ihrer Wahlstimme als Form des politischen Protests verstehen.
Passend dazu hat es die AfD geschafft, sich als "Anti-Partei" zu etablieren, die einfach immer nur eine Gegenposition zu allem einnimmt.
Beispiel: Corona-Maßnahmen.
Die AfD war zu Beginn FÜR härtere Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, als die anderen Partei noch zurückhaltend waren. Als die anderen Parteien dann härtere Maßnahmen umgesetzt hatten, hat die AfD eine Gegenposition eingenommen und die Maßnahmen kritisiert.
Das war damals ein Paradebeispiel für das System der AfD. Typischer Populismus.
Die meisten kennen ja das Wahlprogramm der AfD ja nicht einmal.
Denke ich auch. Allein der wirtschaftsliberale Teil der AfD ist für einen Großteil der Bevölkerung untragbar. Privatisierungen und Abbau vom Sozialsystem, wo es nur geht, wäre für sehr viele der heutigen Wähler ein starker Nachteil.
Daß diese Partei "unbedacht" gewählt wird, ist ein Wunschtraum von deren Nichtwählern.
Ich selbst interessiere mich auch nicht für Wahlprogramme, sondern orientiere mich daran, was die Parteien außerhalb der Wahlen aktiv tun bzw. nicht tun.
Es sind halt leider am Ende so, dass die Unbedachten die Wahlen entscheiden und das war eigentlich schon immer so. Es gibt bei jeder Partei Stammwähler, die nie was anderes wählen - aus Überzeugung. Wenn es nur die gäbe, bräuchte man gar nicht mehr wählen, da das Ergebnis immer das Gleiche wäre. Aber Die, die Unpolitischen, die Politik eigentlich nur peripher interessiert und die ihr Fähnchen nach dem Wind ausrichten, entscheiden am Ende die Wahl.