Wieso verwirrt man die Schüler mit anderen Behauptungen immer?

2 Antworten

Die ganze Thematik ist am Ende weitaus komplizierter als hier dargestellt.

Prinzipiell ist es in Luft oder im Vakuum so ziemlich egal solange man eine "Sichtverbindung" hat.

Was jetzt Sichtverbindung ist oder nicht ist Frequenzabhängig. Je tiefer man geht desto größer wird die erste Fresnellzone und desto einfacher wird eine Verbindung durch Reflexion am Boden gestört.

Die Freiraumdämpfung auf der anderen Seite steigt mit steigender Frequenz. Diese Dämpfung kommt aber von der Antenne und der verfügbaren Antennenfläche und nicht vom Vakuum.

Daher gilt wenn man Rundstrahlantennen verwendet kommen niedrigere Frequenzen bei selber Antenneneffizienz weiter, weil die Antenne nun mal für die selbe Effizienz größer sein muss.

Höhere Frequenzen lassen sich aber besser Bündeln womit man bei Richtfunkstrecken eher auf höhere Frequenzen mit Parabolspiegeln geht. Diese vergrößern die Antennenfläche und gleichen diesen Unterschied wieder aus. Sprich eine Parabolantenne ist bei selber Größe effizienter wenn man höhere Frequenzen verwendet.

Was dein Beispiel betrifft. Hier spielen auch andere Faktoren eine Rolle und zwar kann man in Miami diese Frequenz nur Empfangen wenn man die Ionosphäre zur Reflexion nutzt. Das geht nur in einem bestimmten Frequenzbereich und ist zudem Tageszeit und Sonnenwetter abhängig. Das bezeichnet man manchmal als Over The Horizon Funk, da gibt es auch Radaranlagen in dem Bereich, eine davon steht zB aus der Sovietzeit in der nähe vom AKW Tschernobyl.

Also wenn man über die Ionosphäre funken will darf man nicht zu niedrig und nicht zu hoch mit seiner Frequenz liegen.

Was die 100Hz angeht dann sind die schon teilweise weit reichend, allerdings ist hier das Problem, dass die Wellenlänge dieser Frequenz im Bereich mehrerer Kilometer liegt. Die Antenne muss damit sie halbwegs effizient ist in etwa im Bereich der halben Wellenlänge oder mit Spiegel im Bereich der viertel Wellenlänge liegen, was bei diesen Frequenzen aber nicht mehr umsetzbar ist. Daher verwendet man hier idR schlechte Antennen und die strahlen natürlich nicht so gut ab.

Allerdings gibt es hier auch Anlagen zB für Ubootfunk im Bereich um 75Hz und die verwenden sehr sehr lange Alexanderson Antennen, allerdings sind die nicht besonder Effizient und die Senden daher auch mit Relativ hoher Leistung.

Die Aussage:

Wenn die Frequenz eines Signals hoch ist dann ist ihre Reichweite auch höher.

Stimmt damit nur bedingt und zwar wenn man Reflexionen am Boden dazu nehmen muss und ab gewisser Distanz werden eben die Antennen mit höherer Frequenz kleiner womit man besser Effiziente Antenne für hohe Frequenzen bauen kann.

Das ganze ist also wesentlich komplexer als die Aussage deines Lehrers oder deine Aussage.


krankermann794 
Fragesteller
 20.11.2023, 08:19

Zu viel geschrieben, kann nicht lesen sry.

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Kelec  20.11.2023, 11:52
@krankermann794

Dann so dass du es auch lesen kannst:

Du stellst dir das zu einfach vor und die Aussage des Lehrers ist sowohl richtig als auch falsch

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Nun, UKW (Ultrakurzwelle) sendet im Vergleich zu MW (Mittelwelle) oder LW (Langwelle) mit viel höheren Frequenzen, sendet aber nicht so weit wie MW und LW mit niedrigeren Frequenzen...

Außerdem höre ich den Bass von Partys im nahe gelegenen Gemeindehaus fast immer, auch wenn ich keine hohen Töne mehr höre... 😉


Kelec  19.11.2023, 21:32

Richtig, das fällt dann meistens in die Bereich des Free Space Path Loss, ist aber keine generelle Regel.

Die Gebäudedurchdringung steigt idR mit niedrigeren Frequenzen ebenfalls.

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