Wieso springt mein Hund mich in bestimmten Situationen an?
Wir haben einen dreijährigen Labradorrüden. Er ist ein sehr liebevoller, lustiger Hund der inzwischen auch wesentlich ruhiger geworden ist. Jedoch verliert er in bestimmten Situationen die Kontrolle über sich. Im Urlaub kann ich zum Beispiel nicht mehr mit ihm ans Meer gehen da er dort komplett durchdreht. Er beginnt im Kreis zu rennen und rempelt mich dann gezielt um. Wenn es ganz schlimm ist schnappt er auch nach mir und lässt sich nur durch ruhiges zureden wieder runterholen. Schimpfen bewirkt das Gegenteil und er dreht noch mehr hoch. Wenn wir an einem Fluss sind ohne Sand tritt das Verhalten nicht auf also ging ich davon aus es ist weil er sich zu stark freut. Nun ist es aber auch so dass wenn Schnee liegt und er im Schnee rumschlittert er auf einmal gezielt auf mich zugerannt kommt und mich anrempelt. Kann mir jemand dieses Verhalten erklären und mir Tipps geben wie ich ihm das abgewöhnen kann? Dazu muss ich sagen dass er an Epilepsie erkrankt ist ob das nun hier eine Rolle spielt weiss ich nicht.. Danke vorab.
7 Antworten
Immer wenn ein Hund in einem zu hohem Arousal ist, entstehen zumeist Übersprungshandlungen.
Wenn Du schimpfst wird es schlimmer ist klar, denn er ist ja schon gepusht und schimpfen erregt noch mehr. Ruhiges Zureden hilft, ergo konditionierte Entspannung.
Richtig gut aufbauen und dann schon anwenden wenn Du bemerkst, dass der Hund sich wieder zu hoch reinsteigert.
Isometrische Übungen können auch sehr hilfreich sein sowie auch Tellington Touch.
Arouasl ist eigentlich vereinfacht ausgedrückt, der Erregungszustand in dem sich ein Lebewesen befindet.
Konditionierte Entspannung ist eigentlich eine vom Körper erlernte Entspannung wo sich der Hund selbst nicht bewußt gegen wehren kann.
Aufbau der konditionierten Entspannung, dafür muß man ein wenig ausholen.
Es gibt die aktive und die passive Entspannung. In Deinem Fall wäre die passive Entspannung sinnvoll, denn diese läuft erst einmal ohne Berührungen ab.
http://gestresster-hund.de/passiv-ein-entspannungswort-aufbauen/
Da Lesestoff ;-)
Isometrische Übungen verhelfen in aufregenden Situationen auch zu mehr Ruhe.
https://www.hey-fiffi.com/basistraining-hunde/isometrische-uebungen/
Da noch mehr Lesestoff ;-)
Tellington Touch stammt von Linda Tellington Jones und wird auch unter anderem zum beruhigen genutzt.
http://www.hunde.com/magazin/ttouch.html
...und noch viel mehr Lesestoff ;-)
Von Tellington gibt es auch einiges an guten Büchern. Sehr empfehlenswert.
Super vielen Dank da lese ich mich mal durch
Dein Hund hat in bestimmten Situationen extrem Lust auf Spielen, was ja erstmal nicht schlimm ich. Meine Dobermannhündin macht das auch und wenn ich es nicht unterbinden würde, würde sie auch nach mir schnappen. Das hat sie auch schon gemacht und sie hat mich auch mal umgeworfen.
Ich hab halt das Grundkommando "Platz" solange mit ihr geübt, damit ich sie, wenn ich merke, dass sie kurz vorm durchdrehen ist, aus der Situation rausholen kann. Übe das mit Deinem Hund und belohne ihn mit einem Leckerli, damit er das Ganze mit was Positiven verbindet.
Da das nicht von heute auf morgen umzusetzen sein wird, würde ich Dir raten, einen Spazierstock mitzunehmen, wenn Du mit ihm raus gehst. Dein Hund darf diesen Stock nicht mit etwas Negativem verbinden. Der ist einfach da und soll den Hund erstmal gar nicht interessieren. Wenn Du merkst, dass er wieder unkontrolliert zu Dir hin läuft, dann nimm den Stock und halt senkrecht vom Boden weg etwa 20-30cm vor Deinen Körper. Das dient momentan zu Deiner eigenen Sicherheit, denn Du hast ein großen Hund und gerade bei diesem Wetter kann es durchaus passieren, dass Du ausrutscht und Dich verletzt.
Der Stock darf niemals gegen den Hund eingesetzt werden. Er soll nur dabei helfen, dass Du nicht umgeworfen wirst. Immer wenn er zu Dir hinrennt, schick ihn ins Platz und halt ein Leckerli bereit
Schimpfen bringt gar nichts, damit stachelst Du Deinen Hund nur noch mehr auf.
Ich wünsch Euch ein schönes Wochenende. L. G. Susanne
Mein Hund ist genau so. Das ist pure Lebensfreude. Wenn sie es übertreibt, dreh ich mich im Augenblick des Anspringen weg
Macht sie das dann auch nur bei dir? Also meiner hat es dann wirklich gezielt auf mich abgesehen, das Problem ist dass er 35 kg wiegt daher hätte ich ihm das schon gerne irgendwie abgewöhnt. Vor allem das schnappen finde ich geht halt gar nicht.
Tritt ihm leicht auf die hinterpfote wenn er springt das Verbinder er mit etwas unangenehmen und er sollte nach 1 Woche begriffen haben das es sich nicht lohnt zu springen.
Mit der Epilepsie wird es weniger zu tun haben.
Dein Hund liebt offenbar Strand und Meer, wie so viele Hunde. Und du machst genau das Gegenteil von dem, an was sich der Hund erfreut - du gehst nicht mehr zum Strand.
Das was dein Hund da zeigt, ist überschwengliche Freude und wenn er auf dich zugerannt kommt, ist das Aufforderung zum Spielen. Doch du schimpfst mit ihm ?!? Dabei ist es doch DIE Gelegenheit, den Hund mal richtig auszupowern.
Wenn der Hund so durchdreht, wie du sagst, ist er offenbar eh nicht genügend ausgelastet. Daher solltest du mehr mit ihm arbeiten/unternehmen.
Das am Meer ist keine Spielaufforderung definitiv nicht.. Er ist in den Momenten nicht mehr er selbst, seine Augen verändern sich und er ist wie in rage. Er hört und sieht dann nichts mehr. Schimpfen habe ich versucht bringt aber nichts, das einzige das was zieht um ihn aus der Situation rauszuholen ist ihn ins Wasser zu ziehen.dann schüttelt er sich und es ist als wäre nie etwas gewesen.
gerade bei einem Hund mit Epilepsie kann ein für ihn großer Stress einen Anfall auslösen. Da Labbies ja oft sehr ungestüm sind und dies auch oft durch anspringen und hibbeligem Verhalten zeigen, ist es besser nicht zu schimpfen, sondern ihn an der Leine ruhig an den Strand zu führen und so lange zu warten, bis er sich entspannt hat. Dies bedarf wahrscheinlich schon eines geduldigen Trainings.
@ Melek:
Ich kann zwar die Situation nicht sehen, glaube aber trotzdem, dass der Hund vor lauter Freude einfach total überdreht ist. Natürlich verändern sich dann auch die Augen ....
Hast du schon mal völlig überdrehte Kinder erlebt? Da denkt man auch, man müsste die gleich zum Psychiater bringen ;)
Filme die Situation doch einfach mal, zeig es einem Hundetrainer und lass dich von ihm beraten.
Im übrigen wäre es ratsam, mal ein Buch über das Wesen eines Hundes zu lesen. Dann kannst du deinen Hund auch besser verstehen.
Ja ich weiß was du meinst ich bin auch die Ruhe in Person wenn ich mit ihm dort hin gehe und lass ihn auch erstmal runterkommen und versuche auch wirklich wenn wir spielen immer wieder ruhephasen einzubauen sodass er erst gar nicht in den Zustand Gerät. Problem dabei ist.. Wir sind nicht allein am Strand:) Ich weiß wie ich mit ihm arbeiten muss dennoch passiert es sehr schnell dass er dennoch in den Zustand kommt. Da reicht ein vorbeirennendes Kind oder ein Hund der zum spielen auffordert. Daher brauche ich eine Möglichkeit ihn rauszuholen. Das mit der konditionierten Entspannung könnte eine große Chance sein damit umzugehen.
Vielen Dank aber könntest du mir das bitte erklären? Mir sagen diese Fachausdrücke nichts