Wieso seid ihr überzeugt von euren Werten bzw. Moralvorstellungen?

6 Antworten

Ich denke, dass sehr viele Menschen Werte von den Eltern und aus der näheren Umgebung übernommen haben (Schule, Bekannte, Verwandte usw.). Das war bei mir sicher auch so.

Natürlich macht sich jeder Mensch auch seine eigenen Gedanken, und es kommt hinzu, dass jeder seine individuellen Erfahrungen macht. Diese individuellen Gegebenheiten verändern das Bild, das man als Kind oder vielleicht noch als Jugendlicher hatte, und es ergeben sich mehr oder minder große Differenzen zu den Werten der Eltern.

Von meinen Eltern habe ich die Naturverbundenheit und auch die positive Haltung zur Bildung (obwohl meine Eltern niemals studiert hatten). Auch andere Werte sind wohl von ihnen - etwa die heitere Ruhe meiner Mutter. Sicher sind noch ein paar individuelle Punkte hinzugekommen, die meine Eltern so nicht hatten.

Ein paar Sachen sind vielleicht auch verlorengegangen, das große handwerkliche Geschick habe ich von meinem Vater leider nicht geerbt. :)

Und Werte sind ja noch keine fertigen Lösungen. Selbst bei identischen Werten könnten Menschen noch unterschiedlicher Ansicht über die Lösungswege sein. Und natürlich bin ich mir bei den Lösungen auch oft nicht sicher.

Ein Wert wäre zum Beispiel ein angemessener Altruismus - dass ich diesen Wert dem Egoismus vorziehe, ist eine Wahl, die ich bisher nicht wirklich bereut habe. Wenn ich "angemessen" schreibe, ist das eine Einschränkung, die sagen möchte, dass man auch mal an die eigenen Bedürfnisse denken darf (so lange man die der anderen nicht völlig vergisst).

Lebe in Freiheit und Würde, sei ein anständiger Mensch, behandle andere so, wie du selber behandelt werden möchtest. Tritt ein für das Positive, stelle dich gegen Ungerechtigkeit, Hass, Gewalt und Intoleranz.

Damit fährt man eigentlich ganz gut. Wie du aber schon sagst, empfinden vor allem Muslime das nicht - für sie gibt es nur Toleranz soweit, wie unbedingt nötig, um keine Represalien zu erleiden, man richtet sich nach ihnen und nicht umgekehrt. Deshalb kolidiere ich auch gerne mal mit den "radikalen", wobei das so ein "Schutzwort" ist, was im Grunde die traurige Tatsache verschleiern soll, dass viele - der überwiegende Teil - so ist. SIcherlich gibt es auch Ausnahmen, die das nicht sind - in Europa sogar recht viele, zumindest bis vor kurzem, aber die sind ja auch in ihrer Toleranz gegenüber Ungläubigen - also allen anderen - keine richtigen Muslime in den Augen ihrer "gläubigen Brüder".

Mensch ist davon überzeugt, weil er Mensch ist. So einfach sind die DInge manchmal.

Manche hinterfragen ihren Werdegang zwar mehr als andere, andere reihen sich ein und sind "zufrieden" sowie sie sind.

Zunächst mal bin ich nicht immer überzeugt von meinen Werten. Es gibt schwierige moralische Fragen, bei denen ich mich durchaus immer wieder hinterfrage und auch mal meine Meinung geändert habe. Z.B. bei Themen wie Sterbehilfe oder Abtreibung.

Ansonsten hilft die die Goldene Regel, die es wohl in so ziemlicher Religion gibt- Bei den Christem:  „Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen.“ Oder wenn Du Atheist bist, bei Kant heißt es: "„Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne.“

Bin ich nicht.

Meine Werte und Moralvorstellungen basieren auf meiner Suche nach einer Art von Wahrheit. ich habe kein einfaches "Weltbild", das ändert sich von tag zu tag immer ein bisschen oder sogar viel.

Ich habe nur ein Meta-Weltbild, ein Weltbild mit welchem man ein Weltbild betrachtet. Das basiert auf verschiedene Werte, welche sich großenteils auf meine Natur aufbaut.

ich bin davon überzeugt, weil es mit meiner Natur übereinstimmt, deshalb verändert sich mein Weltbild auch ständig, da mit jeder Erfahrung sich die Natur von mir Selbst und meinem Umfeld verändert, weshalb ich nur überzeugter bin kein festes Weltbild zu haben, sondern ein flexibeles.