Wieso sagt man, dass Kinder „grausam“ sein können? Kinder sind doch noch die neugeborenen, naiven oder schutzbedürftigen Engel?

Kinder wissen mehr, was sie selbst wirklich wollen, können es aber nicht reflektieren, das es anderen Menschen auch so geht. Das heißt, entweder sind es Führer des Gewissens, wenn es ihnen um sozialen Zusammenhalt geht, was sie druch andere fühlen und erleben wollen. Oder sie können sie auch habgierig sein, wenn es ihnen vor allem um das hden Besitz von Sachen geht, wenn sie andere von ihren Gefühlswesen ausschließen, um Selbst im Vorteil zu sein.

Also ist es entweder der Spielpartner, den man mit sein Spiel mitteilen möchte, oder das Spielzeug, womit man seine eigene kleine Welt zusammenhalten möchte.

Kinder müssen sehr viel lernen. Wenn sie auf die Welt kommen, haben sie nur ihre natürlichen Reflexe und Triebe, wie z.B. der Saugreflex.

Sie wissen nicht, was gut und böse ist, das lernen sie erst durch Erziehung und Erfahrungen. Man kann nicht davon ausgehen, dass alle Kinder 'gut' oder 'schlecht' sind. Kinder probieren aus, sie lernen im Spiel und sie lernen durch Andere unddurch die Reaktion anderer Personen.

Z.B. habe ich mit einem Kindergartenkind heftig geschumpfen, als es einer Spinne alle Beine heraus riss. Dabei war das Kind tierlieb und hat sich sehr für Insekten und Spinnen interessiert. Es wollte nur sehen, ob ein Insekt die Spinne frisst, wenn sie nicht davon laufen kann. Das ist für uns grausam, aber das Kind hatte zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelernt, dass man Tiere damit weh tut.

Es heißt “Kinder“ und nicht “Babys“... Kinder haben noch keine Empathie und sagen was sie denken, auch wenn das sehr verletzend und beleidigend ist.

Wenn Du in der Schule gemobbt wurdest oder ein Kind hast, welches in der Schule gemobbt wird, dann kannst Du den Spruch, dass Kinder grausam sein können, nachvollziehen. Die ersten gut 7 Schuljahre waren bei mir die Hölle, mal abgesehen von meiner Jugendliebe. Erst in Folge einer Sportunterrichtsstunde in welcher es ein einziges Mal eine Boxrunde gab und ich als erster und der "Klassenkamerad", der mich zuvor über die Jahre am häufigsten und schlimmsten mit seinen Kumpels verprügelt hatte, als zweiter Freiwilliger im Ring waren, wo ich ihn praktisch als Punchingball verwendete, wurde es besser. Da haben dann die Mitschüler endlich begriffen, dass ich eigentlich Gewalt ablehne, es sei denn es geht nach Regeln und ist freiwillig, so wie im Boxring. Also ja, ich weiß aus erster Hand, dass Kinder grausam sein können. Es gibt auch nicht wenige Fälle wo Kinder andere Kinder mit Aktionen, die man insgesamt als Mobbing bezeichnet, sogar in den Selbstmord getrieben haben. Und wenn das nicht grausam ist, dann weiß ich auch nicht.

Kinder entwickeln erst in einem gewissen Alter die Fähigkeit gut und böse zu unterscheiden, und Empathie zu entwickeln. Sie testen ihre Grenzen den ganzen Tag, immer wieder und verstehen gewisse gesellschaftliche Normen und Werte noch nicht. In ihrer Welt ist es okay, sich gegenseitig mit dem Bagger eins überzuziehen, wenn man sich nicht mag. Außerdem ist es witzig, wenn man den dummen Mitschüler in den Mattenwagen sperrt und ihn so lange dreht, bis dem schlecht wird.

Kinder kommen dann in die Pubertät, was die Sache schnell schlimmer oder besser macht. Ihre Gehirne befinden sich dann im Umbau. Alles wird neu miteinander verknüpft, Hormone kommen ins Spiel und man hat plötzlich keine Ahnung mehr wer man ist oder was man machen soll.