Erziehungswert von Märchen?

5 Antworten

Die Moral der Märchen ist meist deutlich und drastisch. Aber der Zauber hinter den Märchen ist größer und wichtiger als das, was man draus lernen kann..es sind die Vorstellungen, dass Tiere sprechen können, dass es Feen und Zauberer gibt und Prinzessinnen, die wunderschön durchs Leben tanzen...

Kinder brauchen Bilder, Fantasieanregung. Die Geschichte des Kaisers, der neue Kleider verlangt, die Geschichte der mutigen Geißlein und des Schlosses, in dem alle hundert Jahre schlafen und doch unversehrt zum Leben erwachen, sind teilweise so fröhlich wie beeindruckend.

Vorlesen ohne direkten Erziehungswert heißt es hier. Lies vor, dein Kind macht selbst was draus, spielt es nach, kommentiert, fragt nach.

Märchen sind Kulturgut und haben ihre Berechtigung. Sie haben schon manche Menschen in schweren Situationen Trost gegeben und die Hoffnung, dass Wünsche wahr werden.

Absolute Bereicherung. Problem....

Ihr wisst sicher auch dass damit früher ordentlich Angst verbreitet wurde und die Kinder manipuliert worden sind schön brav zu sein.

Jaja grausam waren die original Märchen. Aber was wir heute lesen ist die Light Version

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Ich halte von Märchen nicht viel, vor allem wenn sie Kindern Angst machen, um sie gefügig zu machen. Das gleiche gilt für die Bibel.

Jedes Karl-May-Buch hat einen höheren Erziehungswert (das Gute gewinnt am Ende immer, Freundschaft, Respekt vor Natur und Naturvölker usw.).

Ich denke, dass der "moralische Wert", den Kinder heute aus Märchen ziehen können, geringer ist als zu der Zeit, in der die Märchen entstanden. Damals waren diese Geschichten durchaus Teil der Erziehung und des kulturellen Lebens. Das heißt nicht, dass nicht einige Dinge auch heute noch als Wert vermittelt werden können.

Dennoch finde ich es wichtig, dass man den Kindern auch die klassischen Märchen vorliest, denn sie sind einfach wichtiges Kulturgut und sie sind normalerweise plakativ genug, so dass Kinder beispielsweise in den Grundzügen lernen können, dass eigenes Handeln Konsequenzen hat oder dass Lügen meist negative Konsequenzen hat, etc.

Ich finde Märchen zählen in gewisser Weise auch zur Geschichte der Sprache ( Beispiel: Gebrüder Grimm). Meiner Meinung nach sollte man Kindern Märchen vorlesen und sie ihnen zeigen. Gleichzeitig muss den Kindern aber auch erklärt werden, dass es nicht nur Prinz und Prinzessin gibt, sondern auch (z.B) Prinz und Prinz. Also den Kindern muss irgendwie klar gemacht werden, dass in Märchen damalige Ideale transportiert werden und dass man heute Leben und lieben kann, wie man will.

Außerdem lehren Märchen, dass man nicht Stehlen, Lügen u.ä. soll. Diese Werte sind auch im der heutigen Gesellschaft wichtig und sollten schon früh vermittelt werden.

Märchen waren ein Teil meiner Kindheit, den ich so auch meiner Tochter weitergegeben habe.

Ich finde Märchen allerdings eher dazu geeignet, um sie dem Kind vorzulesen, als dass sie das Kind selber liest. Denn einerseits beinhalten viele Märchen Elemente von Gewalt - physisch wie psychisch - und anderseits gibt es zum Ende oft Gesprächsbedarf, um den Inhalt richtig einzuordnen und das Ganze zu verstehen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung