Wieso möchte man die deutsche Sprache sexualisieren?

11 Antworten

Hallo Kelvin,

Wieso möchte man die deutsche Sprache sexualisieren?

Derer Gründe gibt es viele, wie es gerade passt.

Egal wie sachlich und differenziert Du argumentierst, sobald es kritisch gegen den Genderwahn gerichtet ist, werden Dir Befürworter immer erklären, dass es völlig anders gemeint ist und Du das nur nicht verstehst.

Fakt ist, die deutsche Sprache ist bereits gendergerecht. Sie ist nämlich eines nicht, sexualisiert. Im Moment der Sexualisierung werden Ungleichheiten geschaffen. Damit genau das nicht passiert, wurde eine sachlich, neutrale Form gewählt.

Beispiel: DER Schüler - damit ist selbstredend ein Schüler gemeint. Es ist eine geschlechterneutrale Form. Wer dem widerspricht, der müsste auch im Umkehrschluss bei DIE Schüler davon ausgehen, dass es sich um mehrere Schülerinnen handeln würde. Das widerum wird natürlich von den Befürwortern des Genderwahns abgestritten. Denn das wäre etwas völlig anderes. Wer alle Formen ankreidet, die das generische Maskulinum voransetzen, die müssten eigentlich auch aufschreien, wenn bei DIE Schüler, DIE Lehrer... im plural der weibliche Artikel genutzt wird. Auch hier ist die deutsche Sprache geschlechterneutral.

Aus vergleichbaren Gründen hat Religion und Staat immer getrennt zu werden. Wer möchte darf glauben, an was auch immer, aber es ist eine private Angelegenheit. Die deutsche Sprache ist aus genau diesem Grund auch neutral. Sobald Interpretationen, Emotionen oder Sexualisierungen ins Spiel kommen wird es ungerecht oder aber es könnte sich jemand ungerecht behandelt fühlen. Dem wollte man entgegentreten.

Hat es jemals eine Debatte darüber gegeben warum fast alle plural Varianten weiblich sind...? Schließlich könnte man mit gleicher Argumentation auch das behaupten. Welch eine Ungerechtigkeit... Ist es jedoch nicht, denn sowohl im singular, als auch im plural wird nicht sexualisiert. Wer anderes glauben möchte, der darf das gerne, aber damit wären wir bei der Religion... eine private Angelegenheit!

Bei Kritik werden sofort schwere Geschütze aufgefahren, da wird ausgegrenzt, Menschen werden rassistisch beschimpft, als alter, weißer Mann, Radikaler, etc..

Es ist die einfachste Methode jede Kritik gegen diesen Genderwahn als unsachlich abzustempeln.

Damit wird suggeriert, dass es nicht der Großteil der Gesellschaft und die Mehrheit aller deutschen Frauen wären, die es ablehnt, sondern nur radikale, demokratiefeindliche Randgruppen.

Das Gegenteil ist die Realität.

Die Ablehnung kommt aus der Mitte der Gesellschaft und der Genderwahn ist lediglich ein Ausdruck einer radikalen Minderheit, die keinen Respekt vor der Gesellschaft haben, keinen Sinn für Demokratie zeigen und lediglich zur Spaltung beitragen.

Das nennt sich Täter Opfer Umkehr (victim blaming).

Das von den Befürwortern des Genderwahns jede statistische Erhebung, jede Umfrage, als mutmaßlich nicht repräsentativ angesehen wird, daran lässt sich viel ableiten.

Nicht nur, dass die große Mehrheit der deutschen Gesellschaft es ablehnt. Statistiken offenbaren sogar, dass diese Ablehnung stetig wächst. Es ist kein Wunder, dass anfangs die Mehrheit erst gering war, aber nun zunimmt. Am Anfang haben sich viele Menschen gedacht, Mal einen Spaß, dieser Unsinn ist bald vorbei. Mittlerweile nimmt es jedoch andere Züge an und die Gesellschaft wird mit dem groben Unsinn täglich konfrontiert. Daraus resultiert die in Statistiken stark ansteigende Ablehnung.

Eigentlich sollte nun allen klar sein, die Mehrheit möchte es nicht. Wir leben in einer Demokratie, also weg damit. Und hier greift der radikale Kern der Befürworter. Sie erkennen die demokratischen Werte nicht an.

Das verdeutlicht einmal mehr wer hier radikal ist und wer nicht.

Die deutsche Sprache ist bereits gendergerecht.

Wer das nicht versteht, hätte in der Schule im Deutschunterricht lediglich besser aufpassen sollen. Manchen hätte es wahrscheinlich geholfen auf wöchentliches Schule schwänzen zu verzichten.

Was scheinbar nicht verstanden wird oder bewusst missverstanden werden soll, Genus ist nicht Sexus. Prof. Dr. Richard Schröder hat darüber eine Abhandlung geschrieben, um die offensichtlichen Missverständnisse, der deutschen Sprache aufzuklären. Nachfolgend ein Auszug daraus...

Die Idee, durch Änderung des Sprachgebrauchs reale Machtverhältnisse zu verändern, ist eine Schnapsidee. Schein- und Ersatzkämpfe mit Sternchen und anderen Zeichen führen ins Leere. Sprache ist zu dynamisch für starre Regeln – wie das Leben selbst.

in Lehrer ist eine Person, die lehrt. Dieses Wort hat das grammatische Geschlecht (= genus) „männlich“ oder lateinisch „maskulin“. Wäre ein Lehr-er eine Person, die lehrt, und außerdem nach dem biologischen Geschlecht (= sexus) männlich ist, wäre die Lehr-er-in eine Person, die lehrt, männlichen (-er-) und zudem weiblichen (-in) Geschlechts (sexus) ist, also ein biologischer Zwitter. Das ist aber offenbar nicht gemeint. Im Deutschen gibt es nur eine Täter-Endung, nämlich -er, und die ist männlich (qua genus, nicht qua sexus). Weder der Hocker noch der Seufzer haben einen Penis. Sind wir inzwischen vielleicht so heftig sexualisiert, dass wir den Unterschied zwischen genus und sexus gar nicht mehr wahrnehmen? Merke: Genus ist nicht sexus. Im Lateinischen ist das anders. Da heißt der männliche (sexus) Sieger victor und der weibliche (sexus) Sieger victrix. Wenn wir das nachmachen wollten, müsste aus der Lehrerin die Lehrin werden. Ärztin ginge ja, Rechtsanwältin auch, bloß die Malerin, das wäre schon wieder ein Zwitter.

Die Nachsilbe -in bezeichnet ursprünglich gar nicht den weiblichen Täter, also die Täterin (schon wieder die Zwitterfalle!), sondern war besitzanzeigend (schrecklich, aber wahr). Die Frau Apothekerin war ursprünglich nicht eine Frau, die Pharmazie studiert hatte, sondern die Frau des Apothekers. Eine Königin war vor Einführung der weiblichen Thronfolge nicht eine weibliche Person, die das Königsamt wahrnimmt, sondern die Frau des Königs. Herrschaft konnte sie nur ausüben als Königswitwe und Vormund (oder Vormündin?) des unmündigen Thronfolgers...

Quelle: Welt, Prof. Dr. Richard Schröder (Sprachwissenschaftler), 17.12.2018

Dieser Genderwahn verursacht Ungleichheit und Diffamierung. Gendern ist eine Diskriminierung gegenüber dem männlichen Geschlecht.

Wer bitteschön ist Kund, Russ oder Ärzt? Bei einer sehr kleinen Gruppe von Radikalen Befürwortern, vornehmlich bei den Grünen forcierte Art zu gendern, wird der männliche Part oft verstümmelt. Gerechtigkeit oder Gleichheit sieht anders aus.

Es hat seine Gründe warum eine große Mehrheit der Gesellschaft, auch unter Frauen, diesen Genderwahn ablehnt.

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😏

2 Grafiken dazu, die auch aufzeigen, dass hier eine Entwicklung stattfindet. Lediglich 26% der deutschen Bevölkerung befürworten eine geschlechterinklusive Sprache (Mai 2021). Ein Jahr zuvor waren es noch 9% mehr. Damit ist eine mehr oder mindere Zustimmung oder Befürwortung, innerhalb von 2020 auf 2021, von 35%, auf 26% gefallen. Mittlerweile ist wieder ein Jahr vergangen. Die nächste Statistik wird wahrscheinlich noch deutlicher ausfallen.

So viel zum Demokratieverständnis in Deutschland...

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 - (Schule, Politik, Deutsch)  - (Schule, Politik, Deutsch)

Die Wache ist an sich keine Person, sondern eine Einrichtung, gerade so wie die Kirche. Eine Wache bestand aus den Personen, die dort auf Wache oder zur Wacht standen.

Kajjo  30.05.2022, 14:56

Ja, und bei "Hilfe, ich brauchen einen Arzt" versteht auch JEDER, dass es um die Institution Arztberuf geht und nicht um einen zwangsweise männlichen Arzt.

Gendern ist Unfug.

Grammatisches Genus und biologisches Sexus haben in der deutschen Sprache eben nichts miteinander zu tun.

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EinAlexander  30.05.2022, 16:25
@Kajjo
Ja, und bei "Hilfe, ich brauchen einen Arzt" versteht auch JEDER, dass es um die Institution Arztberuf geht

Stimmt.

Aber wieso genau ist das jetzt ein Grund dafür, sich der Anrede „Liebe Ärztinnen und Ärzte ...“ zu verweigern?

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clemensw  31.05.2022, 11:52
@EinAlexander
Anrede „Liebe Ärztinnen und Ärzte ...“

Eine solche Beidnennung in der Anrede ist ja auch OK, problematisch wird zB die Verwendung von Typografie wie zB

Liebe Ärzt*innen...

Liebe Arzt*innen

Weil weder "der Ärzt" noch "die Arztin" korrekt ist.

Noch unverständlicher wird es mit Grammatik:

"Die Gendersprech-Rede de*s*r Bürger*innenmeister*innenkandidaten*in fand bei*m*der Fraktionsvorsitzenden der Opposition wenig Anklang."

Von der fehlenden Barrierefreiheit solcher Formulierungen fang ich besser ger nicht erst an...

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EinAlexander  31.05.2022, 12:06
@clemensw
Weil weder "der Ärzt" noch "die Arztin" korrekt ist.

Sprache ist nicht in Stein gemeißelt. Korrekt ist, was verwendet wird. Der "Browser", das "Streaming" oder das "Handy" waren vor wenigen Dekaden ebenfalls nicht "korrekt" - sind aber mittlerweile durch häufigen Gebrauch "korrekt" geworden.

Bürger*innenmeister*innenkandidaten*in

Lass uns einfach mit BürgerInnen anfangen. Damit ist schon viel erreicht.

Von der fehlenden Barrierefreiheit solcher Formulierungen fang ich besser ger nicht erst an...

Dass Bürger*innenmeister*innenkandidaten*in nicht barrierefrei ist, ändert nichts daran, dass BürgerInnen barrierefrei ist.

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clemensw  31.05.2022, 16:58
@EinAlexander
Sprache ist nicht in Stein gemeißelt. Korrekt ist, was verwendet wird

Korrekt - aber diese Formen werden nicht nur von einer großen Mehrheit nicht verwendet, sondern sogar explizit abgelehnt.

BürgerInnen barrierefrei

Nein, ist auch nicht barrierefrei, aber das merkst Du in deinem strukturellen Ableismus natürlich nicht.

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EinAlexander  31.05.2022, 17:09
@clemensw
aber diese Formen werden nicht nur von einer großen Mehrheit nicht verwendet, sondern sogar explizit abgelehnt.

So wie das mit vielen Wörtern war, die heut im Duden stehen. Geil, oder?

Nein, ist auch nicht barrierefrei

Ja, es mag ein paar besonders einfach strukturierte Individuen geben, für die dieses Wort eine Barriere darstellt. Aber selbst die werden die Bedeutung eines Binnen-I eines Tages verstehen.

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Sexualisieren? Die von dir gewünschte Antwort kann ich dir leider nicht geben! Dass z. B. Berufsbezeichnungen männlich sind, bzw. das „generische Maskulinum” kommt aus einer Zeit, in der Frauen nichts zu sagen (bis auf wenige historische Ausnahmen).

Im Laufe der ganzen Zeitenwenden, ist es gewünscht, dass auch das weibliche Geschlecht genau so viel zu sagen hat wie das männliche Geschlecht. Denn das Verhältnis von Mann zu Frau ist ca. 50/50 auf dem Planeten Erde. Der physisch stärkere Mann hat sich einfach die macht ungefragt genommen – die Zeiten sind vorbei.

Kelvin1994 
Fragesteller
 30.05.2022, 15:02

Und was hat Gendern damit zu tun? Warum werden dann diskriminierende Movierungen wie Lehrerin verwendet? Historisch war "Lehrerin" kein weiblicher Lehrer, sondern die Frau eines Lehrers. Die Movierungen sind entstanden, um zu diskriminieren.

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Mikrogramm  30.05.2022, 15:10
@Kelvin1994

Also so wie die Zahnarztfrau nur die Frau des Zahnarzt ist? (ich glaube die dazugehörige Werbung gibt es nicht mehr)

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Kelvin1994 
Fragesteller
 30.05.2022, 15:18
@Mikrogramm

Ja, wobei ich die Werbung, die du meinst, nicht kenne. Besonders lange hat sich auch das "Frau Doktor" gehalten. Die weiblichen Formen sind in der deutschen Sprache zu einer Zeit entstanden als die Frauen über den Beruf ihres Mannes definiert wurden. Und da war tatsächlich die Frau eines Lehrers dann die Frau Lehrerin.

Eine geschlechtsneutrales Deutsch würde auf die Movierungen einfach verzichten.

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Mikrogramm  30.05.2022, 15:30
@Kelvin1994

Ich kannte bis eben den Begriff Movierung nicht (dachte erst es wäre ein Schreibfehler). In dem Wikipedia Artikel dazu wird erläutert, dass es Bestrebungen gibt, das abzuschaffen (unter Kritik).

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Kelvin1994 
Fragesteller
 30.05.2022, 15:35
@Mikrogramm

Die Abschaffung der femininen Movierungen wäre richtig und sinnvoll, sofern man eine geschlechtsneutrale Sprache haben möchte, aber in dem Abschnitt von wikipedia steht dass man dann später die Artikel auch ändern möchte, was wiederum unsinnig wäre.

Wenn in einem bestimmten Kontext das Geschlecht wichtig sein sollte, würde man das durch ein Adjektiv kennzeichnen. Zum Beispiel "Wir haben einen weiblichen Kanzler" oder "Wir haben einen männlichen Kanzler". Meistens ist das Geschlecht für die Ausübung des Kanzleramtes unerheblich, weshalb man dann einfach nur vom Kanzler spricht.

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Mikrogramm  30.05.2022, 15:48
@Kelvin1994

Einerseits ist es richtig das Geschlecht in der Sprache zu berücksichtigen, wie weit man da geht ist eine andere Frage. Direktor <> Direktorin wäre auch noch ein Beispiel. Wenn der Direktor weiblich ist, dann reicht auch Direktorin, mehrer Direktor_innen sind ja eher selten.

Ich glaube es gibt noch viel Gesprächsbedarf. Ein Vergleich findet sich in den Geschlechterstereotypen, die man auch weg lassen könnte. ABER: Es gibt dann Menschen männlichen Geschlechts, die dieses auch akzeptieren, aber unbedingt in Bekleidung rum laufen müssen, die auffallend für Frauen geschneidert wurden … aber brauch man doch gar nicht, alle gleich (nicht biologisch).

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Das Gendern ist eine Erfindung von gelangweilt Soziologen

Ja, verstehe ich auch nicht. Bin ganz deiner Meinung.

Dieses ganze Gendern ist vollkommener Schwachsinn und geht völlig am Thema vorbei. Sexualisierung statt Gleichbehandlung, da hast du recht.

Gendern ist eine unnatürliche Verballhornung der deutschen Sprache. So spricht und so denkt niemand. Die Betonung der Geschlechter lenkt vom Inhalt ab und ist destruktiv bezüglich echter Kommunikation. Viele Texte sind grenzwertig unleserlich, wenn sie gendern.

die Wache, die Leitfigur, die Koryphäe

Hannes178  30.05.2022, 14:53

Ja und was willst du dagegen machen? Diese teilung gab es schon bevor es die Deutsche sprache überhaupt gab, oder willst du die Deutsche Sprache neuerfinden?

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Kajjo  30.05.2022, 14:54
@Hannes178

Eben gerade nicht. Es geht doch NICHT um die Verwendung von der, die, das (als das grammatische Genus), sondern beim Gendern geht es um die Verballhornung wie zum Beispiel Kund:innen für "Kunde und Kundinnen" oder die Erwähnung von beiden Geschlechtern in Situationen, in denen das Geschlecht absolut keine Rolle spielt, zum Beispiel "Hilfe ich brauche einen Arzt oder eine Ärztin".

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meister3der  30.05.2022, 15:08
Ja, verstehe ich auch nicht. Bin ganz deiner Meinung.

Du solltest dir echt Gedanken machen wenn du einem so offensichtlichen Troll Account zustimmst. Das mein ich ernst, das sollte dir wirklich zu denken geben und selbstreflexion einleiten.

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Kajjo  30.05.2022, 15:22
@meister3der

Nein, da muss ich mir keine Gedanken machen. Ich antworte hier rein sachbezogen und Gendern ist Murks. Völlig egal, wer da die Frage stellt.

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Kelvin1994 
Fragesteller
 30.05.2022, 15:41
@meister3der

Er hat lediglich seine Meinung zu einem bestimmten Thema kundgetan. Das bedeutet nicht, dass er mir bei anderen Themen auch zustimmen muss. Was du verlangst ist genauso unsinnig, wie dass man seine Meinung ändert, weil die AfD bei einem bestimmten Thema dieselbe Meinung vertritt.

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meister3der  30.05.2022, 15:50
@Kajjo
Nein, da muss ich mir keine Gedanken machen.

stimmt, im zweifelsfall lieber bisschen weniger gedanken machen

Ich antworte hier rein sachbezogen und Gendern ist Murks.

sei gerne der meinung, das ist mir egal. Aber das Gelaber über "Sexualisierung der Sprache" ist halt was völlig anderes...

Aber ist schon in Ordnung, ich merk schon das wird hier nichts. Schönen Restmontag

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