Wieso machen viele Tierärzte so etwas? (Futter)
Hallo,
Wenn hier Tierärzt unter euch sind, es brauchen sich nicht alle angesproch zu fühlen!
Meine Frage: Wieso empfehlen viele Tierärzte so billiges und schlechtes Futter?
Da wir uns bis vor kurzem nicht über das Thema Futter bei Katzen auseinander gesetzt haben sind wir jetzt erst vor kurzem drauf gekommen was für ein schlechtes Futter unser Kater bis jetzt bekommen hat! Er hat bis jetzt Felix bekommen (ich weiß eines von den schlechtesten Futtermarken, bitte jetzt nicht schimpfen ich mache mir selber genug Vorwürfe), jetzt sind wir auf eine andere Marke mit viel Fleisch umgestiegen.
Da wir vor ein paar Wochen bei der Tierärztin (wegen Wunde) waren und sie nach einem guten Futter gefragt haben hat sie gesagt, dass Felix doch eh ein gutes Futter sei und sonst könnten wir ja Royal Canin oder Whiskas odeer so füttern. Wir waren noch bei drei anderen Tierärzten und die haben das gleiche gesagt. Auch als wir nach Hundefutter (wir bekommen bald einen Hund) gefragt haben haben sie gesagt Royal Canin sei z.B. sehr gut!
Wieso behaupten Tierärzt so ein Futter sei gut!?
Bekommen sie etwa Geld von den Futterfirmen und dafür bieten sie dieses Billigfutter an? Falls ja, wieso fallen Tierärzte auf soetwas hinein, verdienen sie wirklich so wenig?
Ich weiß auch das es andere Tierärzte gibt, meine Oma war als sie vor 4 Jahren ihren Hund (Chihuahua) bekommen hat bei einer größeren Klinik und die hat gutes Futter empfohlen, also es gibt eben auch ausnahmen, aber nicht viele.
Da ich später einmal Tierärztin werden will beschäftigt mich dieses Thema, mit dem schlechten Futter, sehr und ich suche hilfreiche Antworten!
Lg. Lena
17 Antworten
Weil sie in erster Linie Mediziner sind und oft nur unzureichendes Wissen über Tiernahrung besitzen. Immerhin erhalten sie die Informationen aus der Futtermittelindustrie, deren Ziel u. a. auch der Verkauf von Trockenfutter ist! Nur die wenigsten(!) sind in der Hinsicht so kompetent wie diese 4 Tierärzte:
- Zitat Lisa A. Pierson, DVM (2009), snuselcoons.de/trockenfutter (Stand: heute): “[…] Es ist unglaublich frustrierend, dass meine Kollegen eine Trockenfutter Diät empfehlen, anstatt Dosenfutter mit zugesetztem Wasser. […]“
- Zitat Dr. Bettina Brabänder (2008), t-online.de/lifestyle/tiere/katzen/id_14346784/tiere-trockenfutter-ist-schaedlich-fuer-katzen (Stand: heute): “Das Zeug ist so etwas wie Fastfood bei Kindern und als ständige Kost nicht gesund.“
- Zitat Dr. Ian Billinghurst (o. J.), savannahcat.de/katzenernaehrung (Die größten Irrtümer, Stand: heute): “…Die traurige Wahrheit ist, dass Fertigfutter hilft, Tierärzte mit Patienten zu versorgen…“
- Zitat Dr. med. vet. Dorsie Kovacs (o. J.), savannahcat.de/katzenernaehrung (Methoden der Fütterung, Stand: heute): “...Ungeachtet der irreführenden Werbung kann Trockenfutter wesentlich mehr Probleme verursachen als beseitigen. Die Hersteller machen den Haustierbesitzer das Gegenteil glauben, da buchstäblich Milliarden Verkaufswerte auf dem Spiel stehen. Trockenfutter, fütterungsbereit verpackt, ist speziell für die Bequemlichkeit des Tierbesitzers designed, nicht für das Haustier…“
Und warum sollten Tierärzte ein Futter in Frage stellen, das sie zumeist gar selbst vertreiben?! Nicht umsonst heißt es:
Was bringt den Doktor um sein Brot? a) Die Gesundheit, b) der Tod. Drum hält der Arzt, auf dass er lebe, uns zwischen beiden in der Schwebe. (Eugen Roth)
Leider wähnen sich viele Tierbesitzer auf der sicheren Seite, wenn Tierärzte ihnen das Trockenfutter-Märchen auftischen, doch vielmehr sind Tierärzte auf eine ganz andere (traurige) Weise Spezialisten für dieses Thema, und zwar für damit einhergehende Probleme: Immerhin sind sie es, die über Gerätschaften wie Blasenkatheter verfügen sowie entsprechende Medikamente für nierenkranke Katzen und Hunde, die durch Trockenfutter jahrelang fehlernährt wurden. Jene Kandidaten werden irgendwann zu einer hervorragenden Einnahmequelle …!
Interessant ist in diesem Zusammenhang folgender Bericht der Tierärztin Dr. Vera Biber ==> l e s e n s w e r t ! http://www.duesseldogs.de/interview-dr-vera-biber-der-heiler-ist-zum-handler-geworden/
..., womit sich der Kreis meiner obigen Aussagen schließt ;-(
das ist sowieso die ehrlichste Tierärztin der Welt. Sie zeigt einem, was man selber machen kann, z.B. Verbandswechsel, überhaupt Wundversorgung, Analdrüsenentleerung etc. Sie bestellt die Patienten für sowas nicht dauernd ein, wie andere das machen. Sie sagt, an dem Tag, wo ihr die Patienten ausgehen, setzt sie sich gern zur Ruhe. Unnötige Behandlungen oder eben solche, die der Besitzer selber machen kann, macht sie nciht.
nur eine einzige Tierärztin kennengelernt, die ihren Patienten barfen empfiehlt
Nun sind es zwei: Unsere Tierärztin barft ebenfalls selbst und rät auch dazu :-)
Sie verkauft zwar auch den üblichen Futtermüll, aber ausschließlich auf ausdrückliches Verlangen. Also wenn z. B. Tierhalter zu ihr wechseln, vom alten Tierarzt immer diesen Schrott angedreht bekommen haben und sich nicht davon abbringen lassen.
Verständlicherweise sagt sich unsere Tierärztin, dass sie dann lieber selbst das Geschäft mit dem Futter macht als den Patienten zu verlieren, der sich das Futter trotz gegenteiligen Rates dann eh woanders beschafft.
Unsere Tierärztin barft ebenfalls selbst und rät auch dazu :-)
Sehr beruhigend :-)
Und wenn TiereLENA als weitere Tierärztin in spe hinzukommt, umso günstiger. Von Tierärzten, die Ahnung von artgerechter Nahrung haben, kann's gar nicht genug geben. Hoffentlich hat sich ihr Wunsch bereits manifestiert. Ich denke aber schon - ihre Aussagen klingen sogar schon ein wenig nach Berufung ;-)
Also ich habe mal auf einer Schulung gehört, dass Tierärzte während des Studiums das Thema Ernährung nicht groß behandeln. Außderdem können sie die Zutatenliste nicht im Kopf haben...
Felix (und auch viele andere Marken, die man aus der Werbung kennt) ist/sind auch in meinen Augen schlechtes Futter.
Das Argument "Mein Hund ist ja schon 15" oder ähnlich habe ich auch schon gehört. Aber mindestens doppelt so oft hört man von "Meine Katze hat Nierensteine".
Im Zweifel rate ich zu einer Beratung in einem Zoofachhandel des Vertrauens.
Die LEute im Zoofachhandel wissen zwar die Zutatenliste aber haben genauso wenig Ahnung von gesundem Futter wie der Arzt.
Habe schon genug Fachhandel auf Herz und Nieren geprüft und bin jedes Mal mit einem Kopfschütteln wieder rausgegangen.
Kann natürlich nicht für jeden Markt sprechen.
Daher ja auch "Zoofachhandel deines Vertrauen" ;)
Ich selbst habe in einem Fressnapf gearbeitet und wir hatten ein großeses Schulungsangebot zum Thema Ernährung (u.A.). Außerdem haben wir im Team viel darüber gesprochen. Allerdings habe ich auch schon bei einer anderen Kette gearbeitet und da war's auch ganz furchtbar.
Fressnapf, Zooplus, Herrnmühle. Alle hatten keinen blassen Schimmer. Es gibt somit keinen Zoofachhandel meines Vertrauens.
Es wurde sogar schon bei Nierenproblemen zu Kohlehydrathaltigem Futter von Bosch geraten, da hat sich mir der Magen umgedreht. Der höchste Fleischanteil war bisher 40% das ist echt ne magere Ausbeute.
Ich denke die Seminare die ihr da bekommt sind sicherlich auch direkt von den Futtermittelherstellern selbst. Die wollen natürlich auch verkaufen.
Vielleicht haben wir dann hier n besonders tollen Markt.
Hatten auf jeden Fall ein sehr gutes Schulungsangebot. Es kommt halt auch auf's Personal an. Ich hatte sehr kompetente Leute in meinem Team (mit mehr als 10 Jahren Berufserfahrung).
Wir haben im Umkreis auch noch andere Fachhändler. Es stimmt schon, das viele von denen das "Fach" nicht verdienen. Schlimmer ist es noch beim Lebendtierhandel!!! Aber davon hat unser Chef glücklicherweise sehr viel Abstand genommen.
"Ich denke die Seminare die ihr da bekommt sind sicherlich auch direkt von den Futtermittelherstellern selbst. Die wollen natürlich auch verkaufen"
Auch - aber die meisten Schulungen waren interne.
Kompetent ist für mich jmd., der weiß wovon er schwätzt :D
Das beantwortet deine Frage natürlich nicht. Aber ich wollte hier auch keine Diskussion über Zoofachhändler starten. ;) Und halte es mal etwas vage "Wer sich für sein Arbeitsgebiet interessiert, eignet sich sogar freiwillig Kenntnisse an."
Ich bin völlig auf deiner Seite! Fragwürdige Beratungen passieren viel zu oft. Ob Hund, Katze, Nager, ...
Zu dem Inhalt der Schulungen möchte ich keine Auskunft geben. (Bin mir nicht so sicher, ob das ok wäre)
Aber ich kann sagen, dass es natürlich beim Thema Ernährung hauptsächliche darum ging, was ein Tier in seinem natürlichen Lebensraum zu sich nimmt, was es braucht um gesund zu bleiben, u.s.w (Bei den Nagern werden übrigens noch üblere Fehler begangen.) Außerdem werden z.B. auch die unterschiedlichen Deklarationen besprochen. Wie wird Zucker im Futter versteckt? All solche Dinge.
Und ihr verkauft jetzt kein getreide- und zuckerhaltiges Futter mehr im Laden?
Aktuell bin ich dort nicht mehr angestellt.
Es wird natürlich ganz artig gemäß "Die Nachfrage bestimmt das Angebot" auch Futter von diesen Herstellern verkauft.
Selbst in meinem Bekanntenkreis habe ich Monologe über Katzenfutter gehalten, von denen scheinbar nicht einer erhört wurde. Nun ist das Geheule groß - Tadaaaa die Kater haben Nierensteine / Harngrieß.
Es gibt Menschen, die sind beratungsresistent. Und man kann leider nicht jeden Kunden oder auch Bekannten davon überzeugen. Viele achten ja nicht mal auf ihre eigene Ernährung. Wie dann auf die des Tieres?
1. weil sie es im Studium nicht lernen
2. weil es kostenlose Seminare von der Futtermittelindustrie angeboten werden und das dort natürlich Fertigfutter- vor allem ganz bestimmtes, besser weg kommt als irgendwas anderes - ist klar
3. die Futtermittelindustrie sponsert Tierärzte d. h. sie finanzieren zb ein Röntgengerät oder sonstige Praxisausstattung - dafür jedoch mit der TA ein bestimmtes Futter empfehlen und verkaufen.
4. weil TA sowohl am Futter als auch an kranken Tieren Geld verdienen.
Nicht alle Punkte stimmen bei allen. Es gibt TÄ, die es einfach nicht besser wissen, andere wiederrum brauchen das Geld. Aber es gibt GsD auch ein paar tolle TÄ, die sich richtig erkundigen und Ahnung haben.
Wir verlangen aber auch verdammt viel von einem Tierarzt. Der muß von der Maus, über Hund, Katze, Hase bis hin zum Vogel alle Tiere behandeln. Er ist Gynäkologe, Zahnarzt, Chirurg, Urologe etc. und dann soll er sich noch in der Ernährung und am besten auch noch mit Erziehung auskennen. Das geht doch gar nicht - das ist einfach zu viel.
Ich finde der Halter hat auch Verantwortung zu übernehmen und muß sich selbst kundig machen. Im Zeitalter des Internets kein Problem.
Zu Punkt 2: Wohl kaum, das ist illegal. Kein Tierarzt wird von der Futtermittelindustrie gesponsert. Denen sind die Tierärzte egal, die werden ihr Futter auch anders los.
unwissenheit, mostly. außerdem verkauft royal canin gern über tierärzte und die erklären denen dann natürlich auch dass ihr futter das beste ist. und wieso.
ein arzt lernt was über krankheiten und verletzungen. ernährung weniger. es gibt die die sich selbst informiert haben und die die es nicht getan haben
Nicht nur Unwissenheit. Die Tierärzte werden von der Futtermittelindustrie auch entspechend verwöhnt und gepampert. Und sie bekommen Provisionen.
Sicher gibt es ein paar Tierärzte, die ein bestimmtes Futter empfehlen, weil sie von den entsprechenden Firmenvertretern Geschenke, kostenlose Dienstleistungen oder gar Geld bekommen. Man sollte aber nicht als erstes solche Verschwörungstheorien ausbrüten. Ich glaube vielmehr, dass ihnen die ´Vertreter des Futters, das sie empfehlen, eben die glaubwürdigste und am geschicktesten aufgemachte Präsentation abgeliefert haben. Und dass sie zu wenig Zeit (unfd möglicherweise auch Interesse) hatten, das Ganze mal wirklich kritisch zu hinterfragen.
Aber in diesem Portal ist das richtige Futter für die Katze ein Thema, das nicht nur kontrovers diskutiert wird, sondern mit so viel Unterstellungen, Beschimpfungen und Beleidigungen, dass man sich als Katzenliebhaber nur noch verzweifelt abwenden kann. Katzen sind doch schon immer als die beliebstesten Haustiere von Künstlern, Dichtern und toleranten Feingeistern bezeichnet worden. Aber was zu diesem Thema hier oft zu lesen ist, hat mit Toleranz weniger zu tun als mit Tollheit.
Ich hab in 40-50 Jahren mit Tieren - etwa genausolange wie es industrielles Tierfutter gibt,nur eine einzige Tierärztin kennengelernt, die ihren Patienten barfen empfiehlt, bzw. anderes hochwertiges Futter. Sie hält aber selber Hunde und barft auch. Alles andere hält sie für Geldmacherei...