Wieso glauben Muslime, dass der Koran unverfälscht ist?

14 Antworten

Aber beim Rezitieren kann man doch auch was verfälschen, wenn man zum Beispiel etwas vergessen hat- und dann dichtet man sich das dazu, so wie man meint. Da diese ganzen Quellen schon ein paar Jahrhunderte alt sind, kann man den Kontext, in dem sie entstanden sind, heute eh nicht mehr verstehen. Von daher ist der Koran auch nicht unverfälscht.

Vielleicht weil Glauben nicht mit Wissen verwechselt werden sollte.

Der Koran wurde über viele Jahre nur mündlich vermittel, schriftliche Aufzeichnungen gab es, wenn überhaupt, stichpunktartig als Gedächtnisstütze.

Als klar wurde, die Überlieferung geht so irgendwann verloren oder wird völlig verfälscht, hat man sich z. T. relativ Widerwillig entschlossen, alles zusammenzutragen (mündlich, schriftlich) und so möglichst nah an die ursprünglichen Texte zu kommen.

Einigkeit hat dabei selten geherrscht. Der Koran, der heute als "allgemein Anerkannt" betrachtet wird, hatte eine ganze Reihe von Vorgängern, deren Inhalte nicht zuletzt von der Ansicht des gerade herrschenden Kalifen geprägt wurden.

Infos dazu findet man z. B. https://www.orientierung-m.de/muslime/minikurs/koranentstehung/

Ganz einfach: FÄLSCHUNG bedeutet lt. Duden: in Täuschungsabsicht hergestellte oder bearbeitete Objekte und Informationen

Dass der Koran aus- wie Du beschrieben hast - immer wieder modifizierten Texten besteht, die dann irgendwannmal nach Gelüsten eines Kalifen zusammengestellt wurden, so wie es ihm in seinen (UN)heiligen Kram passte, macht den Koran noch nicht zur Fälschung:

Zur Fälschung müsste man die TÄUSCHUNGSABSICHT nachweisen können! - Dies aber ist ein Ding der Unmöglichkeit - Es ist sogar anzunehmen, dass die Veränderungen, die der Koran erfuhr, bevor er in seiner jetztigen Form vorlag, "mit bester Absicht" (außer vielleicht der von Kalif Uthman - der dürfte eine Ausnahme gewesen sein:( "hergestellt" wurden;)

Weil es im Koran steht, dass er unverfälscht ist.

Boyfriendbrokup 
Fragesteller
 04.06.2019, 23:34

Wie will der Koran dass denn wissen, wenn er in vielen Versionen existiert?

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feinerle  05.06.2019, 11:32
@Boyfriendbrokup

Weil es der Koran ist. Was drin steht, stimmt.

Ihn zu hinterfragen bedeutet an ihm zu zweifeln. Zweifel bedeutet Abfall vom Glauben und darauf steht die Todesstrafe mit anschließender Hölle.

Also stimmt das.... total einfach, oder?

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Ein Grund dafür könnte sein, dass eben die mündliche Weitergabe damals höher geschätzt wurde als die verschriftlichte Weitergabe.

Dann ist es bei Menschen oft anzutreffen: "Was nicht sein darf - das ist auch nicht."

Im Islam ist die Einstellung zu Wahrheit und Lüge eine andere, als bei uns.

Jeder gläubige Muslim sollte so nah wie möglich dem Verhalten des Gesandten Allahs entsprechen, um so zum perfekten Muslim zu werden, daher sind die Gültigkeit der Sunna [‏سنة], die Hadithen [أحاديث], also die Überlieferungen in Sahih al Bukhari, in Sahih Muslim u.a. die Auskunft darüber geben, wie der Prophet Mohammed sich in bestimmten Situationen verhalten hat, für das Verhalten eines guten Muslim von größter Bedeutung und haben Vorbildfunktion. Dies vorausgeschickt wird gleichzeitig festgestellt, dass es in allen anderen Kulturen der Welt üblich ist, Lügnern nicht zu glauben und Lügen als verwerflich anzusehen. Der Gesandte Allahs aber log, täuschte, betrog und verschleierte, wenn es ihm nützlich war. Mohammed sagte einmal: „Lügen ist eine Sünde, außer einer Lüge, die dem Muslim Nutzen bringt“ [Nahjol Fasâhe, 2192, Majmu’e kalamâte hazrate rasule akram].

Im Qur’an wird das arabische Wort Taghya [تقيه] verwendet, welches die damit verbundene Täuschung durch Verstellung, Heuchelei und Lüge ausdrückt. Verschiedene Suren im Qur’an sowie mehrere Überlieferungen bestätigen, dass Lügen und Täuschen Bestandteile des islamischen Glaubens sind.

Wenn also Muslime sagen "der Koran sei unverfälscht", dann tun sie das entweder aus Unwissenheit oder auf Grund ihrer üblichen Einstellung zur Wahrheit.

Franzmeier66  04.06.2019, 17:18

Lügen, falls ein Leben im Gefahr ist, nicht weil man andere manipulieren möchte.

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Nordlicht979  04.06.2019, 18:56
@Franzmeier66

tut mir leid, aber es reicht schon als Begründung, dass die Lüge einen Nutzen bringt.

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Franzmeier66  04.06.2019, 21:52
@Nordlicht979

Wenn es so sein sollte, dann würde Lügen immer seinen Nutzen bringen und Lügen wäre allgemein erlaubt, aber das ist es nicht, deine Intepration von diesem Hadith würde sich den Koran widersprechen:

Sure 40, Vers 28: Und es sprach ein gläubiger Mann von Pharaos Haus, der seinen Glauben verbarg: “Wollt ihr einen Mann töten, weil er spricht: “Mein Herr ist Allah” wo er zu euch kam mit den deutlichen Zeichen von eurem Herrn? Wenn er ein Lügner ist, so komme seine Lüge auf ihn; ist er jedoch wahrhaftig, so wird euch ein Teil von dem, was er euch androht, treffen. Siehe, Allah leitet keinen Übertreter und Lügner.”

Aber zum Missionieren ist es gemeint,. Falls etwas im Gefahr ist oder falls man jemanden beschützen möchte

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Nordlicht979  04.06.2019, 22:09
@Franzmeier66

Der Koran sagt in Sure 3:54 und 7:99 und 10:21 dass Allah schnellere Pläne macht als die Menschen und daher Menschen täuschen kann.

 Wenn das der Fall ist, woher wissen Muslime dann mit Sicherheit, was wahr und was Täuschung ist?

 

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Franzmeier66  05.06.2019, 00:30
@Nordlicht979

Wer sagt denn, dass die Muslime wissen, was wahr ist und was nicht? Da steht Menschen, nicht Christen oder Muslime

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Franzmeier66  05.06.2019, 00:54
@Nordlicht979

Es geht darum, dass Gott jeden rechtlichen kann, wen er will und jeden irregehen lassen, wenn er will

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Franzmeier66  05.06.2019, 02:03
@Nordlicht979

Ich vermag mir selbst weder Nutzen noch Schaden, außer was Allah will. Wenn ich das Verborgene wüsste, würde ich mir wahrlich viel Gutes verschaffen, und Böses würde mir nicht widerfahren. Ich bin nur ein Warner und ein Frohbote für Leute, die glauben

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Nordlicht979  05.06.2019, 02:36
@Franzmeier66

Nun, was im Koran steht, gilt nicht für Christen und wird nun mal von Muslimen geglaubt.

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