Wieso führen Armut und Platzmangel nicht zu einer niedrigeren Geburtenrate?
Als Beispiel Zahlen aus Gaza, aber Ähnliches trifft auch auf viele andere Gebiete zu:
Die Geburtenrate und das Bevölkerungswachstum in Gaza gehören zu den höchsten weltweit. In Gaza verdoppelt sich die Bevölkerungszahl etwa alle 15 bis 20 Jahre.
Gleichzeitig zählt der Gazastreifen zu den dicht besiedeltsten und ärmsten Regionen der Erde.
Nach Berechnungen der FAO lebten im Jahr 2006 81 % der damals 1,5 Millionen Einwohner des Gazastreifens unterhalb der Armutsgrenze.
2022 übersprang die Bevölkerungszahl die 2-Millionen-Schwelle.
Wieso bekommen die Menschen nicht weniger Kinder, wenn die Armut so groß und der Platz so begrenzt ist?
4 Antworten
Was Geburtenraten deutlich reduziert, ist weibliche Selbstbestimmung. Diese erfordert den Zugang zu Verhütung, Bildung, wirtschaftlicher und sozialer Unabhängigkeit. Fehlen diese Dinge, haben Frauen eben herzlich wenig Möglichkeiten, nicht ständig schwanger zu werden. Auch deshalb, weil das Entstehen einer Schwangerschaft leider keineswegs Konsens erfordert...
Gerade in Ländern mit hoher Armut und ohne Sozialsysteme gelten Kinder als wichtige Altersvorsorge. Irgendwer muss sich ja kümmern...
Auch Kindersterblichkeit spielt da eine Rolle. Die Erfahrung oder die latente Angst, Kinder durch Krankheit, Mangelernährung oder Konflikte zu verlieren, kann dazu führen, dass Frauen mehr Kinder zur Welt bringen, um sicherzustellen, dass einige von ihnen das Erwachsenenalter erreichen.
Wenn Frauen kaum Bildungschancen und damit kaum eine Chance haben einen Beruf auszuüben, wird das Muttersein schnell zum zentralen Lebensinhalt usw usf...
Denke das das vorallem anders rum ist, also die hohe Geburtenrate fördert/führt erst zu Platzmangel und Armut
weil um so ärmer Leute sind, sie ihre Kinder als "Rente" sehen! Erst recht wenn es keine Rentenversicherung gibt bzw. ihre Religion gegen Verhütung ist!
Ja, das schon, aber warum reguliert es sich dann nicht irgendwann nach unten?