Wieso die AfD?
An AfD Wähler:
Warum wählt ihr AfD?
Warum würdet ihr eine demokratiefeindliche Partei demokratisch Wählen?
Warum ignoriert ihr die kritischen Aussagen und die Nazi-Rhetorik der Parteispitzen?
Ich würde es ehrlich gerne verstehen
3 Antworten
Warum wählt ihr AfD?
Ich habe die AfD bereits 2017 sowie 2021 gewählt und werde sich auch weiterhin wählen, da ich mit deren Grundsatzprogramm weitestgehend d'accord gehen kann. Nichtsdestotrotz durchaus kritisiere und es nicht gutheiße, wie sich manche Parteimitglieder, Wähler und Sympathisanten zu gewissen Themen artikulieren.
Warum ignoriert ihr die kritischen Aussagen und die Nazi-Rhetorik der Parteispitzen?
Diese Unterstellung zurückweise und gewisse Aussagen auch seitens der AfD'ler kritisiert werden. Auf der anderen Seite jedoch keine ganze Partei in Sippenhaft nehme und das Framing als Nazi-Rhetorik so auch nicht sehe. In gewisser weise lediglich „Marketing” - um sich klar vom Parteien-Einheitsbrei abzugrenzen.
Ich kenne noch die Rhetorik der CDU/CSU der 1980er - 2000er Jahre, ebenso deren damalige Programme und Wahlplakate. Damals hat auch kein Hahn danach gekräht und behauptet, sie würden mit NS-Rhetorik um Wähler werben. Zumal es gerade ihr eigenes Verschulden ist, dass die AfD entstehen und so stark werden konnte.
Die CDU/CSU ist unter der Ära Merkel immer weiter nach Links abgerückt, hat ihre einstigen Positionen über Bord geworfen und sich jetzt nicht einmal mehr dafür zu schade ist, sich selbst den Linken und Grünen anzubiedern. Hauptsache eine Regierungsbeteiligung in Land und Bund - fast egal zu welchem Preis.
Wäre die CDU/CSU ihren Postionen treu geblieben, wäre ich heute wohl nicht nur einer ihrer Wähler sondern wohlmöglich gar Parteimitglied. Da dem nicht so ist, nehme ich halt jene Partei, die zum Teil die frühen/einstigen Positionen besetzt. Dieses ständige Nazi-Geplärre ist mir nicht mal mehr eine Randnotiz wert.
Ich möchte kein buntgeschmücktes Narrenschiff Utopia mit grünen und roten Faschingskommandanten, sowie es einst Franz Josef Strauß vorausgesagt hat. Nichtsdestotrotz auch nicht damit rechne, dass die AfD jetzt bundesweit einen phänomenalen Wahlsieg einfährt und so alleine in Land und Bund regieren kann.
Ich teile viele Punkte ihrer Programmatik und trotzdem Realist, das ein Großteil immer noch irgendeine „Alt-Partei” wählen wird. Mal geht es mehr Richtung SPD, ein anderes Mal wieder rüber zur CDU und die Grünen kommen noch hinzu. Die FDP ist als ehemaliger Kanzlermacher-Partei nicht wirklich der Rede wert.
(...) bei unzureichender Motivation zu lesen oder einem einfachen Zeitmangel Empfehle ich doch sehr das Fazit zu lesen
An Interesse mangelt es nicht, die verlinkte Analyse jedoch bereits in Gänze gelesen habe. Auf Seite 15 heißt es u.a.:
Es gehe ihr darum, für Schlagzeilen zu sorgen, „mit denen [sie] im Scheinwerferlicht der Aufmerksamkeit und im Gespräch (...)
Auf Aussagen wie diese, war auch mein Zitat:
In gewisser weise lediglich „Marketing” - um sich klar vom Parteien-Einheitsbrei abzugrenzen.
bezogen. Wäre die AfD gemäßigt(er) und würde sie sich an den anderen Parteien orientieren, wäre u.a. ihre Medienpräsenz eine ganz andere. Das gilt sowohl im ÖRR und noch mehr in den „neuen Medien” wie im Internet. Es ist gar ein Spiel mit dem politischen Gegner, weil man dessen Reaktionen kennt.
Was „die” Linken nicht begreifen und teilweise mit ein Grund für deren geringere Reichweite ist, dass vieles viel zu verbissen und bierernst genommen wird. Darüberhinaus immer wieder Steilvorlagen liefern, die dann nur all zu gerne von „rechten” Usern, der Partei und anderen Sympathisanten aufgegriffen und verwendet werden.
Das was bei der AfD ggf. für Empörung und Schlagzeilen sorgt, fehlt z.T. bei den anderen Parteien am „etwas nicht ansprechen resp. klar benennen wollen.” Das setzt sich u.a. darin fort, wenn Politiker von den etablierten Parteien in Talkshows drumherum fabulieren, selbst bei simplen Ja oder Nein-Fragen.
Ich halte die AfD keineswegs für perfekt und mich auch nicht der Illusion hingebe, dass sich alleine durch eine AfD-geführten Bundesregierung schlagartig etwas bessern würde. Alle anderen Grenzen sich jedoch nicht weit genug voneinander ab und gar der AfD wegen Koalitionen eingehen will.
Merz „Brandmauer” ist keine Brandmauer, sondern deren eigener Sargnagel. Wie ich bereits in meiner Antwort schrieb, sogar die CDU wählen würde. Es fehlt jedoch an Glaubwürdigkeit, an Positionstreue und all den Konservativen, die sich von und aus der CDU teils schon länger verabschiedet haben.
Die CDU/CSU ist schon lange, sehr lange keine konservative Partei mehr. Zumindest aus der Wahrnehmung vieler (ggf. ehemaliger) Wähler. Jetzt gibt es die AfD, sie besetzt und dominiert u.a. Themen, die einst bei der CDU zu finden waren. Zumal man in der AfD auch einige ehemalige CDU'ler wiederfindet.
Vorweg ich wähle nicht die AFD sondern die Partei, den sie ist sehr gut 😜.
Sie wird gewählt weil die wähler sich von den anderen Parteien, über Jahre hinweg, hintergangen fühlen (und auch wurden). Sie wird als Protest zur Regierung der letzten 10+ Jahre gewählt und nicht weil jeder ihre Meinung teilt.
Die AFD gibt es seit 2013, also 10+ Jahre, war zu faul das genau zu suchen.
Ich muss offen gestehen, dass ich hier eigendlich garnicht antworten darf, da ich bekennende Nicht-AfD Wählerin bin. und überaschenderweise ist die rechte Retorik mancher AfD Anhänger aber auch Funktionäre nicht mal der Hauptgrund. Natürlich ist es für mich EIN grund, und auch ein wichtiger, sie nicht zu wählen. aber viel wicitiger ist mir neben der Tatsache, dass sie in sich so zertritten sind, schlicht die Tatsache, dass ich weiß, dass sie, kommen sie denn an die Macht garnicht fähig wären, gescheit zu regieren. die Grünen haben ja bewiesen, wie sehr eine Oppositionspartei, kommt sie an die Macht, die Sache versieben kann!
Angesichts dessen, wie die Etablierten Parteien unseren Wohlstand der Wirtschaft unter dem Deckmäntelchen des Klimaschutzes und gemeinwohls zum Fraß vorwerfen, kann ich verstehen, dass Leute ihr Heil in den Versprechungen der AfD suchen. Viele scheinen auch garnicht auf dem Schirm zu haben, dass Muttis Alternativlos-Politik eigendlich von Papa Olaf fast 1:1 weiter fortgeführt wird.
Die AfD, das sagt auch der Name, war eigendlich mal als Alternative für Deutschland gedacht. und ja, gerade was die Schleuesen auf- Migrationspolitiok von Mutti betrifft, kann ich die Idee AfD schon ein Wenig verstehen.
Übriogens: wenn man es einfach mal eben zum Willen des Volkes erklärt, dass mehr oder weniger ungefilrtert alles hier reingelassen wird was klingelt, und Leute ignoriert, die eben weil sie das auch nicht so wollen eine unliebsame Partei wählt, ist das keine wirkliche Demokratie.
Es wäre m.E. besser anstatt die gesamte Partei wegen des Radikalismus einzelner versuchen zu mobben, einen gescheiten Konesns zu finden.
lg, Anna
Ihrem letzten Absatz muss ich leider widersprechen, obwohl ich bei ihren anderen Punkten durchaus mitgehen kann, da es durchaus nicht nur der Radikalismus bzw. Extremismus EINZELNER ist die die Partei in eine solche Situation drängen. Prominentestes Beispiel währe wohl dieser Fall: AfD im Bundestag beschäftigt mehr als 100 Rechtsextreme | tagesschau.de
Ich verstehe ihren Standpunkt jedoch möchte ich sie auf Folgende Analyse hinweisen bezüglich meines Punktes der NS-Rhetorik; bei unzureichender Motivation zu lesen oder einem einfachen Zeitmangel Empfehle ich doch sehr das Fazit zu lesen
Eine vergleichende Analyse der sprachlichen Manipulationsstrategien von AfD und NSDAP anhand ausgewählter Beispiele (uni-potsdam.de)