Wieso denken viele, dass Integration eine Einbahnstraße wäre?

7 Antworten

Das klappt so natürlich nicht, ist aber nicht unbedingt ein Integrationsproblem.

Man kann genauso einen "Einheimischen" aus dem Klassenverband ausschließen.
Und das so etwas nicht passiert ist Aufgabe der Erwachsenen (Lehrer, Schulpsychologe), dass sie dabei die Kinder unterstützen, anleiten und aufzeigen wie es geht oder eben auch nicht geht.

Kommt auf den Blickwinkel an. Es gibt Kinder, die kann nur eine Mutti lieben und Kinder, die schließen sofort alle ins Herz.

Ich finde es schon logisch, das zu verlangen, dass der Eine, der negativ aus der Reihe tanzt sich anpasst. Das dürfte für alle Beteiligten das einfachste sein, was am wenigsten Arbeit macht und auch dem Grenzgänger helfen wird.

Sobald jemand positiv aus der Reihe tanzt, gibt es das Ausgrenzungsproblem eher nicht. Dann darf er als gutes Beispiel herhalten oder bereichert die Gruppe. In dem Fall wird man die Gruppe dazu anhalten seinem Beispiel zu folgen.

babafalko 
Fragesteller
 12.04.2023, 16:01

Stell dir mal vor, dass die Klasse einen Schüler erst dann akzeptiert, wenn er die teuersten Markenklamotten trägt. Was würdest du an seiner Stelle tun? Die Erwartungen der Klasse erfüllen?

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Realisti  12.04.2023, 16:09
@babafalko

Das ist doch Käse und jede Generation meint, das wäre ein neues Thema.

Mobber suchen sich immer das Mobbingthema aus, welches funktioniert. Wenn es die Markenklamotten sind, dann hat das Opfer vermutlich bei genau dem Thema die gewünschten Reaktionen gezeigt. Wer Rückrad und Selbstbewußtsein hat, schüttel das Thema einfach ab. Dafür ist es einfach zu dumm. Hätte er bei seiner Frisur oder der Figur der Mutter gezuckt, wäre das das Mobbingthema geworden.

Und die Klasse erwartet im Prinzip gar nichts. Es gibt immer jemanden der macht und jemanden der machen lässt. Der Kluge ignoriert Laberköppe mit einem Pokerface. Dann hat sich das schnell, weil das uninteressant für die Täter ist. Bei einem Schrecken ohne Ende, befeuert nicht selten das Opfer das Thema ständig neu. Schweigen der Umstehenden ist nicht automatisch Zustimmung. Konterversuche machen das schon eher.

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Daoga  12.04.2023, 17:02
@babafalko

Ich würde mit den Lehrern sprechen, die den Schülern dann mal wegen ihrer Oberflächlichkeit (Markenklamotten!) die Hölle heiß machen sollten. Ob man einen Menschen nach Klamotten beurteilen soll ...

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Realisti  12.04.2023, 17:46
@Daoga

Das Ergebnis dazu kann ich dir schon sagen. Jetzt werden sie ihn noch mehr hänseln, weil Mutti es für ihn regelt. Besser wäre es das Selbstbewußtsein des betroffenen Schüler zu stärken, damit er sich selber angemessen aus der Nr. rauszieht.

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Integration funktioniert nur als GEGENSEITIGER Prozess. Dafür braucht es ein GEMEINSAMES Verständnis, wie man in der Gesellschaft zusammenlebt.

Der zu Integrierende muss die Bereitschaft haben, sich eingliedern zu wollen, die Gesellschaft (in diesem Fall die Klasse) muss aber auch bereit sein, diesen Menschen nicht auszugrenzen und ihn bei der Integration zu unterstützen.

Das Individuum hat sich in die Gruppe zu integrieren. Die Gruppe sollte sich nicht für ein Individuum verändern.

babafalko 
Fragesteller
 12.04.2023, 15:56

Also findest du es gut, wenn eine Klasse einen Schüler mobbt?

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babafalko 
Fragesteller
 12.04.2023, 16:27
@DocteurTiziano

Angenommen ein Schüler wird von seiner Klasse gemobbt. Wie wäre dann deine Meinung dazu? Dass er sich für die Klasse verändern soll? Genau das hast du geschrieben.

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Daoga  12.04.2023, 17:03
@babafalko

Dann müssen die Lehrer tätig werden. Mobbing geht gar nicht!

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babafalko 
Fragesteller
 12.04.2023, 17:23
@Daoga

Tun sie aber oft nicht, weil sie die Schuld beim Außenseiter suchen.

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DocteurTiziano  12.04.2023, 17:32
@babafalko

Nein, das ist nicht genau das, was ich geschrieben habe. Verdrehe meine Worte nicht.

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Ich habe die selbe Sicht auf die Dinge und habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich immer die einzelne Person integrieren muss.

Ein Beispiel: Ich sollte mit einer Klasse, für die ich mehr oder weniger fremd war (und die mir selbstverständlich auch) auf Klassenfahrt gehen. Ich erklärte mich ganz natürlich damit einverstanden, zu ein paar Mädchen in ein Zimmer zu kommen. Aber? Die Mädchen wollten nicht, sie waren zu verschlossen und gehemmt dazu.

Wer einmal allein ist, ist auf die Probe gestellt, muss sehr viel mehr leisten als so manch anderer, der aus purem Zufall noch nie in dieser Situation war. Vergleichbar ist das mit anderen Schicksalsschlägen.