Wie würdest du in dieser Survivalsituation handeln?


19.02.2022, 17:19

Ich habe eine Antwort mit meiner Vorgehensweise geschrieben. Diese bitte erst lesen, wenn ihr eure eigene geschrieben habt.(für den Fall, dass ich etwas geschrieben habe, das euch sonst nicht eingefallen wäre)

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Wie würdest du in dieser Survivalsituation handeln?

Ich würde den Fallschirm zusammenpacken und kpl. mitnehmen. Dann Richtung Fluss bewegen. Kein Suchtrupp sucht lange auf einer Lichtung, in deren Nähe es kein Wasser gibt.

Das A & O für das Überleben ist Wasser, Schutz und Wärme. Dabei dient ein Feuer sowohl als Wärmequelle, als auch als Schutz.

Absturz um 10:30 Uhr, also bleiben für die nächsten Schritte (Regenwald, Tropen) 7,5 Stunden... danach ist es dunkel. 7,5 Stunden sind eine sehr kurze Zeit. Ein paar Km im Regenwald zu laufen dauert lange. Auch ein Lagerplatz ist nicht in 1 Stunde gebaut.

  • Trinkwasser ist das A & O, also auf zum Fluss
  • Lagerplatz in der Nähe des Wassers auswählen
  • Feuer machen (dient mehreren Zwecken, Wasser abkochen (in Edelstahlflasche), als Wärmequelle, Schutz vor Raubtieren und Mosquitos und als Signal)
  • Lager aufbauen (Bambus als Baumaterial, teils Stämme, teils in Hälften gespalten, für Liegeplatz, 50cm vom Boden und für die Dachabdeckung) Fallschirmschnur zum Befestigen nutzen, Teil des Fallschirms als Schutz gegen Kälte und Mosquitos. Das Dach muss so weit verlaufen, dass es die Feuerstelle ebenfalls schützt.
  • Proteinriegel zwischendurch essen
  • Umgebung erkunden & Nahrungssuche (wahrscheinlich am nächsten Tag)

Ein großer Teil des Fallschirms muss zusätzlichen Schutz vor Mosquitos geben. Feuer allein genügt nicht im Regenwald. Schlafen ist elementar, ein Feuer gegen Schutz vor Mosquitos allein, genügt nicht.

Mit Teilen der Fallschirmschnur Fallen bauen & als Angelschnur nutzen. Teile des Fallschirms für Fischfang nutzen. Nach Obst suchen...

Dort Tage oder Wochen verharren und währenddessen überlegen, welche nächsten Schritte sinnvoll wären. Wer in einem kleinen Flugzeug unterwegs ist, weiß zumindest auf welchem Kontinent er sich bewegt, in welchem Land und halbwegs in welcher Gegend. Entsprechend kann man danach die nächsten Schritte überlegen.

Wenn der Fluss schiffbar ist, dann evtl. mit Bambus ein Floß bauen und damit Richtung Zivilisation zurück...

Alles Gute Dir... und bleib gesund.

Gruß, RayAnderson  😉

SurvivalRingen 
Fragesteller
 20.02.2022, 16:55

Vielen Dank!

Ich würde den Fallschirm zusammenpacken und kpl. mitnehmen.

Ich hätte einen Teil rausgeschnitten(weniger Gewicht) und den Rest als gut sichtbares Zeichen zurückgelassen.

Absturz um 10:30 Uhr, also bleiben für die nächsten Schritte (Regenwald, Tropen) 7,5 Stunden... danach ist es dunkel. 7,5 Stunden sind eine sehr kurze Zeit. Ein paar Km im Regenwald zu laufen dauert lange. Auch ein Lagerplatz ist nicht in 1 Stunde gebaut.

Endlich mal jemand der die angegebene Zeit miteinbezieht!

Ich weiß, dass man im Regenwald langsamer ist. Ich hab mal mit 1h pro Kilometer gerechnet.

Was ich machen würde, hab ich ja schon in meiner Antwort geschrieben. Jetzt rechne ich mal nach, ob das Zeitlich hinkommt:

Nehmen wir mal 20min um einige Meter schnur vom Fallschirm einzupacken, etwas vom Stoff abzuschneiden und aus dem Rest und ein paar Ästen/Zweigen ein Zeichen zu hinterlassen.

Ich rechne mal 3km zum Fluss-also Ankunft 13:50. Ich runde auf 14 Uhr auf. Ich denke mal ein Signalfeuer sollte in 30min zu schaffen sein.

Dann die Angel: Ein einfacher Stock, etwas Fallschirmleine und ein beidseitig angespitzter Zweig als Haken-sollte in max.10min fertig sein. Mit Ködersuche sagen wir mal 15min. Die Angel am Ufer befestigen.

Also könnte ich um 14:45 mit dem Unterstand anfangen. Eine Hängematte aus einem Bambusrohr sollte schnell gehen. Ich nehm mal 40min. Als Dach für die erste Nach würde das Stück Fallschirm reichen- in wenigen Minuten aufgespannt.

In der Zwischenzeit ist vllt schon ein Fisch am Haken.

Selbst der in meiner Antwort beschriebene Unterstand dürfte in da schneller gebaut sein, als hier. Ein paar lange Bambusstangen gefällt und ich hab das Material für mein Dachgerüst. Das abdecken mit großen Blättern geht auch recht schnell. Wenn ich nicht trödel, sagen wir mal 2-3h für den Unterstand.

Ja, da wäre ich ungefähr zwischen 17:25 und 18:25 Uhr fertig-wird knapp.

Aber wenn man für die erste Nacht nur den Fallschirm als Dach nimmt, sollte die Zeit noch gut für ein Feuer und das zubereiten eines Fisches reichen.

Ein großer Teil des Fallschirms muss zusätzlichen Schutz vor Mosquitos geben. Feuer allein genügt nicht im Regenwald. Schlafen ist elementar, ein Feuer gegen Schutz vor Mosquitos allein, genügt nicht.

Was hälst du von meiner Idee des Unterstandes in meiner Antwort? Könnte das klappen? Der Plan wäre, dass eine Wand aus Rauch die einzig offene Seite verschließt.

Deine Antwort gefällt mir bisher am besten. Einiges hättest du gleich oder ähnlich wie ich gemacht.

Dir auch alles Gute :)

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RayAnderson  20.02.2022, 18:39
@SurvivalRingen

Gerne...

In den Tropen geht die Sonne um 18 Uhr unter und 30 min später sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. In einem dichten Urwald ist es früher dunkel.

Ich weiß, dass man im Regenwald langsamer ist. Ich hab mal mit 1h pro Kilometer gerechnet.

Lässt sich pauschal kaum berechnen. Ein Regenwald kann extrem dicht sein, aber es gibt deutliche Unterschiede.

Nehmen wir mal 20min um einige Meter schnur vom Fallschirm einzupacken, etwas vom Stoff abzuschneiden und aus dem Rest und ein paar Ästen/Zweigen ein Zeichen zu hinterlassen.

Kann man machen, aber Du verlierst viel Zeit, die Du evtl. später nicht mehr hast, aber dringend benötigt wird.

In einer solchen Situation sind Prioritäten überlebenswichtig.

Urwald ist nicht gleich Urwald und es kann entscheidend sein die erste Nacht zu überstehen, wenn Du Feuer und Lagerplatz hast.

Ich denke mal ein Signalfeuer sollte in 30min zu schaffen sein.

Mit etwas Pech schaffst Du überhaupt kein Feuer zu machen. Du benötigst Zunder und Holz. Ein Regenwald ist immer sehr feucht, auch wen die Sonne scheint.

Dann die Angel: Ein einfacher Stock, etwas Fallschirmleine und ein beidseitig angespitzter Zweig als Haken-sollte in max.10min fertig sein. Mit Ködersuche sagen wir mal 15min. Die Angel am Ufer befestigen.

Vergiss Deinen Fisch... das ist für die erste Nacht nicht wichtig, aber Du verlierst viel Zeit. Du befindest Dich in einer fremden Umgebung wo nicht alles gleich bereitliegt. Ich kenne gute Angler die mit Topp Material auch nach Stunden keinen Fisch gefangen/geangelt haben.

Essen muss bei den Prioritäten (für den ersten Tag) an die letzte Stelle.

Feuer und Lagerplatz/Schlafplatz ist überlebenswichtig, ein hungriger Magen nicht. Abgekochtes Wasser ist auch deutlich wichtiger.

Eine Hängematte aus einem Bambusrohr sollte schnell gehen. Ich nehm mal 40min.

Keine Chance... ich halte die Hängematte für viel zu zeitaufwendig. Sie würde Stunden dauern. Bambus ist Hartholz und Du hast lediglich ein Messer.

Als Dach für die erste Nach würde das Stück Fallschirm reichen- in wenigen Minuten aufgespannt.

Vergiss die Zeitvorstellung "in wenigen Minuten". Im Regenwald dauert alles und Du bist allein. Jeder Fehltritt kann Dich töten oder so serh verletzen, dass Du Dein Leben gefährdest.

Aber... es kann sein, dass für die erste Nacht tatsächlich der Fallschirm als Unterschlupf dienen muss.

Selbst meine Dachkonstruktion mit Bambus, die abosult wassedicht wäre, selbst bei dem stärksten Regenguss, aber auch Sicherheit bietet für alles was von oben herunterfällt, kann zu lange dauern.

Ich würde damit beginnen, falls nicht fertig, dann, für die erste nacht, nur der Fallschirm...

In der Zwischenzeit ist vllt schon ein Fisch am Haken.

Solltest Du komplett vergessen... Das dauert alles viel zu lange und ein selbstgebauerter Haken... da kann ein Fisch auch schnell wieder weg sein.

Mal eben einen Fisch angeln, mit selbstgebautem Haken innerhalb 30-45 min... das iost Wunschdenken und kostet Zeit, die Du für wichtigeres benötigst.

Selbst der in meiner Antwort beschriebene Unterstand dürfte in da schneller gebaut sein, als hier. Ein paar lange Bambusstangen gefällt und ich hab das Material für mein Dachgerüst. Das abdecken mit großen Blättern geht auch recht schnell. Wenn ich nicht trödel, sagen wir mal 2-3h für den Unterstand.

Wenn Du Glück hast, findest Du passende Blätter, zum Beispiel von Bananenstauden, aber die findest Du nicht in jedem Regenwald überall.

Ein Bambusdach, richtig durchdacht, benötigt keine Blätter. Die Bambusstäbe müssen "nur" der Länge nach halbiert werden und abwechselnd ineinandergreifen, einmal Rundung nach oben, einmal nach unten. Dann mit Gefälle arbeiten, so dass auch bei extrem Regen alles abfließt. Selbst eine Regenrinne wäre denkbar.

Wahrscheinlich reichen die 2-3 Stunden nicht. Du bist nicht Zuhause, mit elektrischem Schreinerwerkzeug, sondern allein in einem fremden Regenwald, mit einem Messer...

Es kann sein, dass die Dachkonstruktion, so wie ich sie mir vorstelle, nicht vor Anbruch der ersten Nacht fertig wird. Dann muss der Fallschirm herhalten.

Aber wenn man für die erste Nacht nur den Fallschirm als Dach nimmt, sollte die Zeit noch gut für ein Feuer und das zubereiten eines Fisches reichen.

Nach gefundenen Lagerplatz, sollte das Feuer als nächstes auf der Liste stehen. Dafür wird Zunder und trockenes Holz für eine komplette Nacht benötigt.

Wenn man Pech hat schafft man nicht einmal das...

Erst wenn ein Feuer brennt, dann würde ich mit der Suche nach geeignetem Material für einen Unterschlupf beginnen und anfangen etwas aufzubauen.

Streich den Fisch. Dafür fehlt die Zeit.

Wie geschrieben, zur Not muss der Fallschirm allein herhalten. Er bietet keinen Schutz, lediglich vor Nässe und Mosquitos.

Was hälst du von meiner Idee des Unterstandes in meiner Antwort? Könnte das klappen? Der Plan wäre, dass eine Wand aus Rauch die einzig offene Seite verschließt.

Bist Du schonmal in einem Regenwald gewesen. Die Mosquitos sind andere als bei uns die Mücken. Im Regenwald spätestens mit der Dämmerung wimmelt es.

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RayAnderson  20.02.2022, 19:50
@RayAnderson

Mir sind die Zeichen ausgegangen...

Teil II

Deine Antwort ist gut, aber an einigen Stellen ist es Wunschdenken was die Zeitvorstellung betrifft.

Weniger ist mehr und man muss knallhart Prioritäten setzen.

Kein Essen am ersten Tag, außer den Riegel.

Fluss für Trinkwasser suchen

Lagerplatz auswählen, nicht zu nah am Fluss, zu viele Mosquitos und der Fluss könnte ansteigen. So etwas kann innerhalb von 30 min passieren, in einem Tal oder Kessel.

Dann das Feuer und danach Trinkwasser abkochen.

Dann der Unterschlupf...

Wenn Ankunft am Fluss um 14:00 Uhr, dann bleiben nur noch 4 Stunden.

Das wird kaum für einen guten Unterschlupf ausreichen.

Je nach Urwald sollte man auch eine Abgrenzung rund um den Lagerplatz schaffen, Äste, Dornengestrüpp, in Amerika gegen Pumas, Jaguare und evtl. Bären. In Afrika gegen Leoparden, Löwen, Elefanten, Flusspferde, Nashörner, Kojoten. In Asien wären da die Tiger, Elefanten, evtl. Flusspferde... und einiges mehr.

Achso... Mosquitos sind viel kleiner als Mücken und wenn sie stechen ist es deutlich schmerzhafter.

Ein einziger Mosquito kann ausreichen um Dich die Nacht wachzuhalten, aber bei einem bleibt es nicht. Gehe von tausenden aus. Dagegen hilft nur der Fallschirm und auch das nur wenn er ringsherum Abstand zu Deinem Körper hält. Mosquito stechen dadurch.

Nachts wird es auch in den Tropen kalt, wenn das Wetter umschlägt und es stundenlang regnet.

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RayAnderson  21.02.2022, 09:52
@RayAnderson

Heheee...

na da ist es mir aber mit den Gedanken durchgegangen.

Löwen im Regenwald. 🙃 Wie man an manch weiteren Tieren lesen kann, bin ich mit meinen Gedanken bereits in einer Savanne unterwegs gewesen... heheee... In Amerika passt es noch, aber in Afrika ist es dann mit mir durch gegangen... 🙃

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SurvivalRingen 
Fragesteller
 24.02.2022, 10:10
@RayAnderson
In den Tropen geht die Sonne um 18 Uhr unter und 30 min später sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. In einem dichten Urwald ist es früher dunkel.

Ist mir bewusst.

Lässt sich pauschal kaum berechnen. Ein Regenwald kann extrem dicht sein, aber es gibt deutliche Unterschiede.

Weiß ich auch. Ich hab das einfach als Mittelwert zum rechnen genommen. Ich hab mal gehört, dass die US-Soldaten im Vietnamkrieg im Regenwald mit Ausrüstung teilweise nur 800m pro Stunde vorankamen. Darauf basierend hab ich auf 1km aufgerundet.

Kann man machen, aber Du verlierst viel Zeit, die Du evtl. später nicht mehr hast, aber dringend benötigt wird.

Die Zeit spar ich mir dann später, wenn ich die Schnur brauche. Natürlich kann ich auch kletterpflanzen und Lianen nehmen. Aber die muss ich erstmal sammeln und vllt noch bearbeiten. Da geht es schneller schnell ein paar Schnüre abzuschneiden.

Mit etwas Pech schaffst Du überhaupt kein Feuer zu machen.

Ich sagte ein Signaldeuer vorbereiten. Also noch nicht anzünden. Wo Bambus wächst stehen die Chancen auch gut ein Stück toten Bambus zu finden. Der ist trocken und die feinen Späne von ihm eignen sich gut als Zunder. Und entsprechend kleingespalten auch als Anzündholz.

Vergiss Deinen Fisch... das ist für die erste Nacht nicht wichtig, aber Du verlierst viel Zeit.

Die Idee hinter der Angel war eben die Zeit gut zu nutzen. Natürlich kann ich die auch ganz zum Schluss machen. Aber dann sitz ich da und hab nicht mehr viel zu tun. So kann ich mich um den Rest kümmern, während die Angel den Rest des Tages Zeit hat, was zu fangen.

Ich habe selbstauslösende Angeln schon auf dem Trockenen gebaut.

  • Ein biegsamer Ast/Zweig
  • Schnur
  • 2 kleine eingekerbte Stöcke, die ineinander eingreifen
  • und der Haken

Den einen Stock in den Boden rammen, an den anderen die Schnur, die zum Ast führt und die Schnur, an der der Haken ist. Den oberen Stock beim unteren einhaken. So steht der Ast unter Spannung. Wenn jetzt ein Fisch am Haken zieht, zieht er den Stock aus der Verankerung und wird nach oben gezogen.

Der Aufbau kostet mich wirklich nur einige Minuten.

Der Haken ist auch schnell fertig. Ein kleiner Zweig, beidseitig spitz, ist schnell geschnitzt.

Wenn ich für diesen "komplizierten" Aufbau schon nur wenige Minuten brauche, geht die Angel ohne diesen selbstauslöser noch schneller.

Die Angel ist schnell gabaut.

Keine Chance... ich halte die Hängematte für viel zu zeitaufwendig. Sie würde Stunden dauern. Bambus ist Hartholz und Du hast lediglich ein Messer.

Steng genommen ist Bambus ein Süßholz. Aber ja, es ist hart-mind. so hart wie Eiche.

Aber die Hängematte dauert trotzdem nicht länger, als ein Traperbett oder eine kleine Liegeplattform.

Ich habe Bambus schon bearbeitet. Quer zur Faser hacken ist das schwerste-aber auch das geht mit einem großen, scharfen Messer und grünem/lebendem Bambus recht gut.

Das in Längsrichtung Spalten geht umso leichter. Den Bambus in einzelne Steifen zu spalten geht schnell.

Das Zeitaufwendigste ist das Fällen und auf die Richtige Länge ablängen des Bambus-und das einflechten von Kletterpflanzen u.ä.

Aber Ablängen musst du auch, wenn du dir eine andere Liegefläche baust.

Für eine Bambushängematte braucht man ganz sicher keine Stunden. Wenns hochkommt 1h.

Als Dach für die erste Nach würde das Stück Fallschirm reichen- in wenigen Minuten aufgespannt.

Das ist ein persönlicher Erfahrungwert vom Tarp aufspannen.

Jeder Fehltritt kann Dich töten

Da übertreibst du etwas. Klar gibt es tödliche Gefahren, aber nicht jeder Fehltritt...

Selbst meine Dachkonstruktion mit Bambus, die abosult wassedicht wäre, selbst bei dem stärksten Regenguss, aber auch Sicherheit bietet für alles was von oben herunterfällt, kann zu lange dauern.

Ich kenne diese Art Dachkonstrucktion, hab sie aber absichtlich nicht gewählt, weil sie mir für den ersten Tag zu aufwendig wäre. Mit einem halben Bambusrohr deckst du weniger Fläche ab, als mit einem großen Blatt. Außerdem musst du den Bambus erstmal fällen, ablängen und spalten-das sammeln von Blättern geht schneller.

Wenn Du Glück hast, findest Du passende Blätter, zum Beispiel von Bananenstauden, aber die findest Du nicht in jedem Regenwald überall.

Ich bin von meinem 1-7 Lebensjahr in den Tropen auf einer Insel aufgewachsen. Es gibt einige Pflanzenarten mit großen Blättern. Das ist nicht das Problem.

Wahrscheinlich reichen die 2-3 Stunden nicht. Du bist nicht Zuhause, mit elektrischem Schreinerwerkzeug, sondern allein in einem fremden Regenwald, mit einem Messer...

Und das Messer ist auch das Werkzeug, das ich nutze, wenn ich unterstände baue. Ich weiß nur wie lang ich hier für einen Unterstand brauche, weil ich ja auch nur Totholz verwenden darf und dementsprechend dann auch mal länger suche.

Ich kann nur schätzen wieviel schneller ich wäre, wenn ich diese Einschränkungen nicht habe und auch Lebendmaterial nutzen kann-also nicht so lang zu suchen brauche.

Fortsetzung folgt...

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SurvivalRingen 
Fragesteller
 24.02.2022, 10:11
@SurvivalRingen
Bist Du schonmal in einem Regenwald gewesen. Die Mosquitos sind andere als bei uns die Mücken. Im Regenwald spätestens mit der Dämmerung wimmelt es.

Wie gesagt, ich bin dort 6 Jahre aufgewachsen.

Nochmal kurz zu meinem Unterstand: Unabhängig vom Zeitfaktor, könnte der kombiniert mit dem Langfeuer die Moskitos draußen halten? Theoretisch müsste es klappen, aber praktisch...?

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RayAnderson  24.02.2022, 19:18
@SurvivalRingen

Hallo,

das Letzte zuerst...

Ich habe in meinen Tropenreisen viel Erfahrung mit Mosquitos gemacht. Daher weiß ich, dass Feuer allein zwar hilfreich ist, aber wahrscheinlich erst die Kombination es wirklich ausreicht.

Letztendlich sind all das nur Theorien, gestützt auf praktische Erfahrungen.

Der erste Tag ist entscheidend.

Mit dem Bambus, ja, die Bearbeitung kann dauern, aber am Ende ist es nicht nur absolut dircht, sondern schützt auch. Es ist völlig richtig, dass das länger dauert. Eine solche Unterkunft wäre für einen längeren Aufenthalt ausgelegt, der evtl. nicht benötigt wird.

Ich habe hier 7m hohen Bambus stehen. Der ist trotzdem kaum mit 20-30m hohem BigBamboo vergleichbar.

Was das Angeln betrifft habe ich selbst kaum Erfahrungen und kann da nur auf Menschen blicken die regelmäßig angeln. Da könntest Du Recht haben, dass vorausgesetzt, dass es schnell geht, nützlich sein kann.

Was meine Aussage betrifft," im Regenwald kann Dich alles töten", meinte ich, dass auch viele kleinere Verletzungen zu lebensbedrohliche Situationen führen kann, die sonst eigentlich nicht lebensgefährlich wären. Natürlich tötet Dich nicht alles, aber vieles äußert sich anders als Verletzungen die einen Zuhause ereignen.

Ich hab mal gehört, dass die US-Soldaten im Vietnamkrieg im Regenwald mit Ausrüstung teilweise nur 800m pro Stunde vorankamen. Darauf basierend hab ich auf 1km aufgerundet.

Vielleicht vergisst Du hier, dass die nicht mit einem Messer ausgerüstet sind. Bei Deinen Erfahrungen wirst Du wissen, dass es Regenwälder gibt, bzw. Teile, die so dicht sind, dass man mit einem Messer ausgerüstet, dort nicht weiterkommt.

Der Regenwald in Asien lässt sich auch nur bedingt mit dem in Südamerika vergleichen.

Anyway... ein Regenwald stellt immer einen faszinierenden Lebensraum dar.

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SurvivalRingen 
Fragesteller
 03.03.2022, 17:28
@RayAnderson

Darauf können wir uns einigen.

Den Stern hast du dir auf jeden Fall verdient :-)

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RayAnderson  03.03.2022, 19:01
@SurvivalRingen

Huch... aus welchem Urwald kommst Du gerade? 🙃

1 Woche abgetaucht?

Danke für das Sternchen.

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SurvivalRingen 
Fragesteller
 04.03.2022, 11:42
@RayAnderson

Aus dem Urwald des Alltags und der Zeitknappheit ;-) Zwischendurch hab ich auch einfach vergessen, dass ich hier ja auch noch einen Kommentar zu beantworten habe.

Gern geschehen.

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Ich würde zuerst mit dem Fallschirm und irgendwelchen Dingen aus dem Wald ein riesiges Kreuz auf die Lichtung machen und eine Richtungsanzeige wo ich hin gehe. Dann würde ich Dinge sammeln die vll nützlich sein könnten, während ich zum Fluss gehe um Wasser zu besorgen. Dort würde ich mir einen Unterschlupf bauen aus dem Bambus.

Wenn am nächsten Tag noch keine Hilfe da ist, würde ich versuchen das Flugzeug zu finden. Unterwegs natürlich Markierungen machen, damit ich zurück finde und damit ein Rettungstrupp Hinweise hat wo ich bin. Bei dem Flugzeug würde ich gucken ob ein Funkgerät geht oder ob ich etwas vom Flugzeug verwenden kann, um besseren Schutz und etwas Bequemlichkeit zu haben. Dann würde ich zurück zum Fluss gehen.

SurvivalRingen 
Fragesteller
 20.02.2022, 15:36
Ich würde zuerst mit dem Fallschirm und irgendwelchen Dingen aus dem Wald ein riesiges Kreuz auf die Lichtung machen und eine Richtungsanzeige wo ich hin gehe. Dann würde ich Dinge sammeln die vll nützlich sein könnten, während ich zum Fluss gehe um Wasser zu besorgen. Dort würde ich mir einen Unterschlupf bauen aus dem Bambus.

So würde ich es auch machen. Nur, dass ich einen Pfeil gemacht hätte.

Wenn am nächsten Tag noch keine Hilfe da ist, würde ich versuchen das Flugzeug zu finden. Unterwegs natürlich Markierungen machen, damit ich zurück finde und damit ein Rettungstrupp Hinweise hat wo ich bin. Bei dem Flugzeug würde ich gucken ob ein Funkgerät geht oder ob ich etwas vom Flugzeug verwenden kann, um besseren Schutz und etwas Bequemlichkeit zu haben. Dann würde ich zurück zum Fluss gehen.

Ja... kann man machen :) Die Makierungen sind eine gute Idee, hab ich in dem moment nicht dran gedacht. Der Kompass erleichtert die Orientierung ja auch nochmal.

Was hälst du von meiner Vorgehensweise? (siehe meine Antwort)

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Erstmal würde ich mich fragen, warum ich kein Wasser im Rrgenwald, auf der Lichtung habe, aber ok fiktives Szenario.

Ich würde Richtung, Richtung Fluss gehen. Da dort Bambus wächst, der ja essbar ist (zumindest teilweise). Und ich Wasser habe (Fluss). Baumaterialien (Bambus) sind auch vorhanden. Ich würde mir ein Feuer machen, um gesehen zu werden. Außerdem ein Floß dass von oben erkannt wird.

SurvivalRingen 
Fragesteller
 19.02.2022, 17:01
Erstmal würde ich mich fragen, warum ich kein Wasser im Rrgenwald, auf der Lichtung habe, aber ok fiktives Szenario.

Damit es nicht zu einfach ist. Man soll sich ja entscheiden zwischen bleiben mit begrenzt Wasser oder gehen und genug Wasser haben.

Außerdem ist das durchaus möglich. In den Tropen gibt es auch eine Trockenzeit wo es kaum regnet. Und ein Gewässer oder Pflanzen aus denen man Wasser gewinnen kann, gibt es auch nicht an jeder Ecke.

Ich würde Richtung, Richtung Fluss gehen.

Das würde ich auch tun.

Da dort Bambus wächst, der ja essbar ist (zumindest teilweise). Baumaterialien (Bambus) sind auch vorhanden.

Außerdem kann man trockenen Bambus zu Zunder verarbeiten. Großer Bambus speichert sauberes Wasser in manchen seiner Segmente und man kan grünen Bambus als Kochtopfersatz nehmen. Die Sprossen sind nur von bestimmten Bambusarten essbar. Eine Hängematte kann man auch daraus machen.

Ich würde mir ein Feuer machen, um gesehen zu werden.

Ich auch

Außerdem ein Floß dass von oben erkannt wird.

Auch eine Möglichkeit, bin ich nicht drauf gekommen. Da kann man es gleich für 2 Dinge verwenden.

Was hälst du von meiner Antwort?

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Was ich tun würde:

So viel Schnur wie möglich vom Fallschirm einstecken(kann ich später noch für Unterstände, Fallen, ect verwenden) und einen Teil vom (bunten) Schirmstoff mitnehmen-den kann ich z.B als wasserdichts Dach, zum Regenwasser sammeln verwenden oder um Suchflugzeugen o.ä zu winken.

Ich würde vermutlich nicht auf der Lichtung bleiben, da ich da auf Dauer nicht genug Wasser zum überleben habe. Ich würde stattdessen einen großen Pfeil auf den Boden legen, der zeigt in welche Richtung ich gehe. Der würde je nach dem was da ist, aus Steinen, Zweigen oder Ästen bestehen. Den Rest vom Fallschirm würde ich zusätzlich ausbreiten und am Boden fixieren.(oder den Schirm ausbreiten und den Pfeil auf den Schirm legen.

Dann würde ich am Kompass die Richtung einstellen, die zum Fluss führt und los laufen. Wenn ich unterwegs etwas finde, was mir später noch nützen kann, würde ich es mitnehmen(Bananen, essbare Früchte/Pflanzen/Wurzeln,...)

Den Riegel würde ich entweder essen, bevor ich starken Hunger bekomme(Grund: Bei starkem Hunger werde ich davon nicht satt, ich habe also trotzdem nicht alle Kraft. Wenn ich ihn bei leichtem Hunger esse, werde ich satt und habe wieder einen "vollen Tank, der länger hält".)

Wenn allerdings andere Nahrung in Sicht ist, würde ich ihn mir als letzte Reserve aufheben.

Am Fluss würde ich mich erstmal um Rettung kümmern. D.h ich würde das Stück Fallschirm am Ufer, von oben gut Sichtbar, auslegen und ein Signalfeuer vorbereiten.

Danach würde ich mir schnell eine einfache Angel bauen: Etwas Fallschirmschur, einen kleinen, beidseitig angespitzten Zweig als Haken und die Schnur irgendwo befestigen. Ideal wäre eine bei Biss selbstauslösende Rute, was aber etwas Schnitzerei und einen biegsamen Ast/Strauch/kleinen Baum nah am Fluss erfordert.

Als Köder würde ich nehmen was ich finde: Insekten, Krebs,...

Wenn ich zwischen durch was trinken muss und der Liter schon leer ist, würde ich entweder direkt aus dem Fluss trinken, wenn das Wasser sauber(kein Totes Tier in der Umgebung, klares Wasser,...) ist oder es abkochen(Nierenbecher und/oder Segment von grünem Bambus).(zum Feuer machen schreib ich später noch was) Oder beim Bambus schauen, ob der Wasser in manchen seiner Segmente gespeichert hat-dieses ist sofort trinkbar. Aus Bananenstauden kann man auch Wasser gewinnen, wird da aber nicht nötig sein.

Zum Unterstand:

Ich würde einen möglichst dicken Bambushalm fällen(dazu brauch ich das Messer), ein Stück, das etwas länger ist als ich abtrennen und lägs das obere drittel entfernen(vorn und hinten in meiner Körperlänge Kerbe einschlagen und das dazwischen liegende Stück rausspalten)

Dann mit dem Messer den Bambus in einzelne Streifen spalten, die an den Enden jedoch wieder zusammenlaufen und Lianen o.ä einflächten und mit Grünzeug(welcher vorher auf Insekten untersucht wird) polstern. Damit hätte ich eine Hängematte, die ich nur noch zwischen zwei Bäumen befestigen muss.-etwa 80cm hoch(geht auch niedriger) Fest machen kann ich sie entweder mit Lianen oder mit Falschirmschnur, bzw Paracord.

Darüber würde ich ein Gerüst für ein Schrägdach(Lean-To) bauen. Wenn es ausreichend große Blätter gibt, würde ich das Dach damit abdecken, ansonsten mit dem Stück Fallschirm.

Das Dach würde bis zum Boden reichen und die Seiten würde ich auch zu machen, jedoch hätte eine Seite einen verschließbaren Eingang. An der Vorderseite würde ich ein Langfeuer vorbereiten.

Die Idee hinter dieser Art Unterstand: Hinten und die Seiten sind zu, da können also keine Moskitos rein. Bleibt noch die Vorderseite. Deshalb das Langfeuer, welches so lang wie die vordere Öfnnung ist. Zumindest in der Theorie sollten so auch vorne die Moskitos abgehalten werden. Zusätlich kann ich darauf mein Essen bereiten(falls vorhanden) und es wärmt mich in der Nacht. Ein Langfeuer brennt über Stunden. (variiert natürlich je nach Holzart- und dicke.)

Zum Feuer:

  • Zunder: Trockene Bananenfasern/Gräser/Blätter, feine Späne von trockenem Bambus,... Mit dem Feuerstahl anzünden
  • Dann nätürlich trockene Zweige(möglichst nicht vom Boden gesammelt)
  • Nach und nach dickere Äste auflegen, kennt man ja.

Wenn ich in der Zwischenzeit einen Fisch gefangen habe, diesen ausnehmen und die Innereien als Köder aufbewahren. Den Fisch am Feuer zubereiten. Wenn Raubtiere angelockt werden können, würde ich den Fisch natürlich in einiger Entfernung zum Lager ausnehmen und zubereiten.

Wenn ich beim Fischen kein Glück habe würde ich Schlag-und Schlingfallen aufbauen.

Dort würde ich ein paar Tage, mx 1 Woche bleiben. Wenn man mich dann noch nicht gefunden hat würde ich wieder einen Pfeil hinterlassen und dem Fluss folgen und einen Vorrat an Nahrung, Zunder und Trinkwasser mitnehmen. Wenn er nicht zu wild ist, ein Floß aus Bambus bauen.

An Flüssen leben Menschen. Ich hätte also gute Chancen früher oder später auf ein Dorf zu treffen. Wenn nicht führt mich der Fluss zum Meer. Im Meer gibt nochmal zusätzlich Nahrung, außerdem kann ich Schiffe auf mich aufmerksam machen und/oder am Strand lang laufen, bis ich auf ein Dorf/Stadt an der Küste treffe-oder auf Fischer, usw.

Der Spiegelkompass ist nicht nur zur Orientierung gut. Mit dem Spiegel kann ich auch anderen Lichtzeichen geben.

Ich als Christ würde natürlich auch beten.

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So, das viel mir "spontan" ein. Was haltet ihr von der Vorgehensweise, habt ihr Verbesserungsvorschläge/Ergänzungen?

Woher ich das weiß:Hobby
Waldmensch70  19.02.2022, 19:36

Sehr ausführlich und sehr viele gute Punkte! 👍

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Waldmensch70  20.02.2022, 20:09
@SurvivalRingen

Im Prinzip die ganzen Details die Du in Deine eigene, sehr ausführliche Antwort gesteckt hast. Das mit dem Pfeil auf dem Boden für die Suchmannschaft ist sehr gut und wichtig. Der Hinweis die vorhandenen Ressourcen sinnvoll weiter zu nutzen (Fallschirm) etc.

Eigentlich die ganze Antwort. 👍

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In der Reihenfolge:

  • Wasserquelle suchen.
  • Geeigneten Lagerplatz in der Nähe suchen.
  • Ein Lager aufbauen (oberhalb Erdboden gegen die Kriechtiere etc.) mit Wetterschutz (im tropischen Regenwald wird es regnen).
  • Dann auf Nahrungssuche gehen.
  • Signalfeuer vorbereiten um mich bemerkbar zu machen, wenn die Suchmannschaft (Flugzeug, Hubschrauber) kommt nach mir zu suchen.
  • Dort auf jeden Fall mehrere Wochen(!) ausharren, da das mein letzter bekannter Ort ist. Erst dann (falls bis dahin nichts passiert) mache ich mich auf dem Weg Richtung Zivilisation.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs
SurvivalRingen 
Fragesteller
 19.02.2022, 16:46

Danke, auf so eine Antwort hab ich gehofft!

Nur eine Frage:

Geeigneten Lagerplatz in der Nähe suchen.

Wie gesagt, in der Nähe der Lichtung gibt es keine Wasserquelle und Regen wäre mir zu unzuverlässig. Wie willst du da mit 1l Wasser Wochen auskommen?

Was hälst du von meiner Vorgenhensweise? (siehe meine Antwort)

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Waldmensch70  19.02.2022, 19:09
@SurvivalRingen

OK, stimmt. Richtigstellung: Lager in der Gegend der Quelle. Und Signalfeuer zumindest grob in der Ecke der letzten bekannten Position. ;-)

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