Wie will die AfD den Fachkräftemangel bekämpfen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Mit der Forderung "Ausländer raus", was natürlich keine Fachkräfte bringt, aber wenn man sonst nichts hat ....

Auch die Deutschen sollen mehr Kinder machen. Die Methoden dazu halte ich aber für Unsinn. Selbst wenn das Zurück in die 50er funktionieren würde, hätte es keinen Effekt auf den Fachkräftemangel. Ein Neugeborenes wird erst in 25 Jahren in den Arbeitsmarkt eintreten. Genau zu dem Zeitpunkt sterben die Babyboomer weg und wir haben auch ohne mehr Geburten kaum noch Fachkräftemangel, wie ein Blick auf die Demografie zeigt.

Qualifizierte Migranten einzuwerben, reicht nicht aus. Die wollen auch bestimmt nicht in die AfD-Hochburgen. Wir müssen sehen, die hier lebenden Menschen zu qualifizieren. Dafür hat die AfD keinerlei Lösung.

Bringen würde lediglich die Euro-Abschaffung und die Lösung aus der EU. Dadurch würden so viele Betriebe aus Deutschland verschwinden, dass wir keine Fachkräfte mehr brauchen.


Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 09:21

Genau so ist es. Danke.

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Das Grundsatzprogramm stammt von 2021 und wurde noch nicht überarbeitet bzw. durch ein aktuelles Programm aktualisiert. Was aber wohl beim nächsten Bundesparteitag der AfD auch in Hinblick auf die nächste Wahl passieren wird. Seitens der Parteispitze wurde bereits öfters kommuniziert, das man nichts gegen eine Einwanderung durch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland habe. Wenn man so will, nach kanadischen oder besser noch nach australischen Vorbild.

Das die AfD per se gegen Ausländer sei ist völliger quatsch und sich in der Partei mehr als genügend Mitglieder mit Migrationshintergrund engagieren. Die AfD hat jedoch etwas gegen diejenigen, die hier herkommen und nur die Hand aufhalten. Gegen jene, die hier schwere Straftaten begehen - begehen können, obwohl sie teils längst außer Landes hätten sein müssen. Der Bäcker Ali oder der Familienbetrieb des Teppichhändlers Mohamed gehört nicht zu denen, die man abschieben will.

Es geht um all diejenigen, die unser Sozialsystem von vorne bis hinten besch**, sich weder integrieren noch assimilieren, sich hier wie eine wilde Sau aufführen und meinen unsere Gesetze, Werte und Gepflogenheiten mit Füßen treten zu müssen. Genau dagegen ist die AfD. Und was den Fachkräftemangel angeht, sollen Jugendliche sowie allgemein arbeitsfähige Menschen dazu animiert werden, einen Beruf z.B. im Handwerk zu ergreifen. Parallel eine Verringerung derer, die für derlei Stellen nicht infrage kommen bzw. überhaupt keine Anstalten machen zu arbeiten.

Das traditionelle Familienbild soll gestärkt werden, ebenso eine Mütter- und Kinderförderung. Auch da stellt man sich nicht gegen andere Familienkonzepte und diese auch nicht verbieten kann noch möchte, sondern lediglich das traditionelle Familienbild fördert, damit die eigene Bevölkerung wieder mehr Nachwuchs bekommt und sich leisten kann, um so auch dem demographischen Wandel der immer schneller voranschreitet entgegenzuwirken. Und nein, deshalb werden alleinerziehende Mütter und Väter nicht verurteilt oder aufs Abstellgleis gestellt.

Zu guter Letzt sei hier auch die Stärkung von Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderungen erwähnt. Die AfD fordert beispielsweise die Schaffung von Anreizen in Form eines Bonussystems, für alle Arbeitgeber die zusätzliche Arbeitsplätze für behinderte Menschen schaffen und koppelt dies mit einer fairer Bezahlung. Sprich weniger in gesonderten Werkstätten, dafür direkte Teilhabe am Arbeitsmarkt. Auch das sind bzw. wären Änderungen, die sowohl den Arbeitgebern und insbesondere den Arbeitnehmern mit Behinderungen zu Gute kommen würden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 07:58
Seitens der Parteispitze wurde bereits öfters kommuniziert, das man nichts gegen eine Einwanderung durch qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland habe. Wenn man so will, nach kanadischen oder besser noch nach australischen Vorbild.

Da dies ja ein ganz wichtiger Punkt ist, gehört das doch ins Grundsatzprogramm oder in das jetzige 10- Punkte Programm. Oder hat man Angst, das Wählerklientel zu erschrecken?

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medmonk  03.09.2023, 08:06
@Nofear20

Natürlich gehört das eigentlich mit in den 10-Punkte Plan, mehr noch in ein reformiertes (aktualisiertes) Grundsatzprogramm. Ich bin ganz ehrlich, dass ich den aktuellen Status quo noch nicht gelesen habe - aktuell anderes um die Ohren.

Oder hat man Angst, das Wählerklientel zu erschrecken?

Nein, keineswegs. Ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster und eigentlich sagen kann, das die große Mehrheit nichts gegen qualifiziertes Fachpersonal hat. Nur bleiben diese eher aus und wir bekommen eher das komplette Gegenteil ab.

Ich selber bin kein Parteimitglied und daher lediglich auf den nächsten Bundesparteitag verweise, da eben dort auch das Grundsatzprogramm debattiert wird. Ich gebe dir aber vollkommen recht, das es eigentlich längst Thema sein sollte.

Nimm es mir als „Außenstehenden” daher nicht übel, wenn ich jetzt nicht in allen Punkten up-to-date bin und dir bis ins kleinste Detail sagen oder aufdröseln kann, warum, wieso oder weshalb man dieses oder jenes noch nicht gemacht hat.

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Dabei entwickelt sich der Fachkräftemangel zunehmend zu einem Hemmschuh für Wirtschaftswachstum.

Mit AFD hat das wenig zu tun.
Eigentlich müsste sie erfreut sein, wenn anderen Ländern Fachkräfte gestohlen werden, damit wieder deutsche Wertarbeit andere Länder zu Handlangern der deutschen Wirtschaft macht.

Wäre da nicht das Problem, dass neben Fachkräften auch Familienangehörige hier in Deutschland leben wollen. Das geht ja gar nicht, auch noch Kinder hier durchzufüttern, die dann unsere Kultur versauen.


Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 08:00
Mit AFD hat das wenig zu tun.

Natürlich ist die AfD nicht am Fachkräftemangel schuld, aber was will sie dagegen tun?

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guenterhalt  03.09.2023, 09:51
@Nofear20

gelesen habe ich dazu nichts Konkretes. Da stecken sie in einer Zwickmühle.
Richtig ist, dass wir unsere eigenen Leute besser ausbilden. Das bedeutet aber auch mehr für die Ausbildung zu tun und Geld zu investieren. Das macht aber keine Partei, die kann (wenn sie regiert) etwas an der Steuerschraube drehen, ob die Unternehmen solche Steuergeschenke aber auch so umsetzen?
Bei Fachkräften geht es aber nicht nur um Menschen aus arabischen oder afrikanischen Ländern, Indien und ... , es geht auch um Fachkräfte aus Spanien, Frankreich und anderen EU-Ländern. Das bringt die internationale Arbeitsteilung so mit (ich habe auch mal einige Zeit in Spanien gearbeitet, Spanier und Portugiesen ... bei uns).
Genau das will aber die AFD durch Auflösung der EU, zumindest durch weniger Einfluss der Cremien auf Deutschland verhindern.
Damit machen sie Stimmung in der Bevölkerung und gewinnen in Umfragen immer mehr Zuspruch. Was sie nicht sagen ist, dass das auch den Export von Deutschland in andere EU-Länder reduziert.
Durch weniger Export löst sich auch das Problem der Fachkräfte, wir brauchen sie nicht mehr.

Natürlich ist die AfD nicht am Fachkräftemangel schuld, aber was will sie dagegen tun?

sie brauch nichts mehr dafür tun.

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Die Unternehmen sollen verpflichtet werden mehr ältere Menschen mit guter Ausbildung einzustellen, sowie mehr selber ausbilden.

Sie will arbeitsfähige Menschen, die gerade aus Faulheit auf Staatskosten leben dazu animieren, einer Arbeit nachzugehen, dann soll durch die veringerte Zuwanderung die Nachfrage nach Betreungspersonen für Asylanten senken und schließlich wollen sich durch geeignete Maßnahmen wie Mütter- und Kinderförderung die Geburtenrate ankurbeln.


Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 07:39

Leute, die wirklich zu faul zum Arbeiten sind, kann man evtl. durch Druckerhöhung dazu bringen, eine Tätigkeit auf niedrigem Qualifikationsniveau anzunehmen. Aber motivierte Fachkräfte, mit denen auch ein Arbeitgeber zufrieden ist, wird man dadurch nicht bekommen.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 07:44
@Nofear20

Ja, naürlich werden die Leute der Arbeit dadurch eher nicht motiviert nachgehen. Andererseits: Warum soll ich mit meinen hart erarbeiteten Steuergeldern finanzieren, dass die auf der faulen Haut liegen?

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Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 07:46
@R3g3nmach3r

Faulheit unterstütze ich auch nicht, aber einem Fachkräftemangel kann man so nicht Abhilfe schaffen.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 07:50
@Nofear20

Abhilfe nicht, aber mann kann ihn so zumindes etwas abfedern. Das größte Problem, das wir in Deutschland haben ist die Geburtenrate. Die muss deutlich nach oben. Aber das ist ein langfristiges Projekt, das wir nicht von heute auf Morgen bewältigen können.

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Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 07:52
@R3g3nmach3r

Eben, Kinder, die heute geboren werden, können erst in 20 Jahren eine Wirkung auf dem Arbeitsmarkt haben. Was machen wir inzwischen? Darauf hat die AfD keine Antwort.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 07:54
@Nofear20

Inzwischen können wir dafür sorgen, dass es zumindest nicht schlimmer wird.

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GoriIIa  03.09.2023, 07:54
@R3g3nmach3r

Das mit der Geburtenrate funktioniert aber auch in anderen Industrieländern nicht so richtig. Wir sind da nicht die Einzigen.

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Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 07:56
@R3g3nmach3r

Wie denn? Ein arbeitsloser Bäcker oder Mauerer wird nicht durch gutes Zureden zum Mechatroniker oder IT-Fachkraft.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 07:56
@GoriIIa

Ich weiß, dass das ein generelles Industrieland-problem ist. Aber Japan ist das einzige Land, in dem es noch schlimmer ist als in Deutschland.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 08:00
@Nofear20

Es wird kaum ein Bäcker oder ein Maurer arbeitslos sien. Solche Leute werden gesucht ohne Ende. Problematisch sind eher Studierte mit einem Abschluss in einer Laberwissenschaft. Was bringt dir ein Abschluss in Genderwissenschaften, wenn du damit höchstens bei Famila an der Kasse arbeiten kannst?

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Nofear20 
Fragesteller
 03.09.2023, 08:07
@R3g3nmach3r
Es wird kaum ein Bäcker oder ein Maurer arbeitslos sien. Solche Leute werden gesucht ohne Ende.

Das kann kein Argument sein, wenn sie nach deiner Logik zu faul zum Arbeiten sind. Irgendwas müssen sie ja mal gelernt haben. Es sind nicht 2,6 Millionen Akademiker arbeitslos.

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R3g3nmach3r  04.09.2023, 14:53
@Nofear20

Du hast diese Berufe in den Raum gestellt, nicht ich. Die meisten Arbeitslosen entfallen auf die zugewanderten "Facharbeiter".

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ponter  03.09.2023, 07:40
die gerade aus Faulheit auf Staatskosten leben dazu animieren, einer Arbeit nachzugehen, 

Wobei das großenteils nichts mit Fachkräftemangel zu tun hat.

Dass man in Deutschland mittlerweile an einem Punkt angelangt ist, wo man allein durch die eigenen Arbeitnehmer den Fachkräftemangel nicht mehr bewältigen kann, ist Fakt.

Abgesehen davon, es wird immer Leute geben, die aus verschiedenen Gründen nicht arbeiten, jemanden zu zwingen funktioniert nicht wirklich.

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R3g3nmach3r  03.09.2023, 07:48
@ponter

Ein Programm, um Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben ist sicher nicht verkehrt. Aber bei dem was uns die Politik gerade als "Fachkräfte" verkaufen will, sehe ich das Thema für die nächsten Jahre als verbrannt an.

Und was deinen anderen Punkt angeht: Das mag sein, aber ich sehe es nicht ein, mit meinen Steuern die Faulenzerei von anderen Leuten zu finanzieren.

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GoriIIa  03.09.2023, 08:00
@R3g3nmach3r

Was willst du denn mit denen konkret machen, die nicht arbeiten wollen?

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medmonk  03.09.2023, 08:36
@R3g3nmach3r
Ein Programm, um Fachkräfte aus dem Ausland anzuwerben ist sicher nicht verkehrt. Aber bei dem was uns die Politik gerade als "Fachkräfte" verkaufen will, sehe ich das Thema für die nächsten Jahre als verbrannt an.

Schlimmer noch als das, wir werben ggf. qualifizierte Fachkräfte aus wirtschaftlich schwächeren Ländern ab, in denen jene Fachkräfte u.U. noch mehr und dringender als bei uns benötigt werden. Das ist in alle Richtungen ein großes Debakel, sowohl für Deutschland aber eben auch für andere Länder mit ähnlichen Problemen. Nehmen wir mal einen einfachen Hausarzt, keine Ahnung, z.B. irgendwo in Lateinamerika. Dort decken zwei Ärzte vielleicht 500, 800 oder 1000 Patienten in der Bevölkerung ab. Hier haben wir hingegen drei oder vier, und wollen auf fünf für 1000 kommen. Eigentlich die reinste Katastrophe. Die Zahlen sind nicht valide, nur als Beispiel eingesetzt.

Hinzukommen ggf. Sprachbarrieren, andere Standards und noch viel mehr Baustellen, die auf einen zukommen. Das kann man sicher noch irgendwie managen, ggf. auch durch einen mutigen Schritt nach Vorne in Sachen Digitalisierung. Das geschieht aber nicht von heute auf morgen - und wie gesagt, wie dürfen nicht so egoistisch sein und nur unser Wohlergehen sehen. Kurz und knapp - Deutschland hat die letzten Jahrzehnte(!) mehr als verka** - aber so richtig. Und genau das fällt uns immer mehr auf die Füße bzw. fliegt uns gewaltig um die Ohren. Wenn ich mich recht erinnere, fehlen uns alleine in der Gesundheits- und Altenpflege bald über ~200.000 - 500.000 Fachkräfte. Nur in der Pflege! Dasselbe im Handwerk, Maschinen- u. Anlagenbau, IT usw. usf.

Ich selber war jetzt gut ein Jahrzehnt in der Automobilbranche tätig und das Stammpersonal schon angehimmelt wird „wenn wir einen kennen, der einen kennt”. Auf der anderen Seite dutzende und teils große Zulieferer die bereits in die Insolvenz geschlittert und Bankrott sind. Ich habe selber auch zwei Insolvenzen sowie eine betriebsbedingte Kündigung hinter mir - und trotzdem eigentlich ein Optimist. Aber ganz ehrlich, bei dieser katastrophalen Entwicklung kann ich es mir selbst mit einer Flasche Whiskey in der Rübe nicht schönreden. Gut ausgebildete also qualifizierte Fachkräfte, gerne! Aber im Einklang mit dortigen Wirtschaft und den dortigen Bedürfnissen. Ansonsten brauchen wir uns dort in Zukunft nicht mal mehr als Tourist blicken lassen.

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