Wie weiss ein Lokführer, wann die nächste Haltestelle ist?
4 Antworten
Bei der (großen) Eisenbahn muss jeder Zug einen Fahrplan haben, in dem alle Halte mit Kilometer- und Zeitangabe stehen. Geneinsam mit der Streckenkenntnis weiß ein Lokführer so, ab wann er seinen Zug abbremsen muss.
Bei Straßenbahnen und co gilt im Grunde das gleiche.
Naja, auch beim Auto sollte man nicht erst drei Meter vor der roten Ampel auf die Bremse treten. Das ist ein extremes Beispiel, verdeutlicht aber das Konzept.
Straßenbahnen sind mit deutlich geringeren Geschwindigkeiten (meist max. 50 km/h) unterwegs als sogenannte Vollbahnen (im Regionalverkehr bis zu 160 km/h, ICE mit bis zu 300 km/h) und bremsen darüber hinaus auch stärker. Da der Anhalteweg quadratisch von der Geschwindigkeit abhängt, hat ein RE damit ungefähr den zehnfachen Bremsweg einer Straßenbahn. Dadurch kommt man schneller in die Situation, dass man den Bremsvorgang schon starten muss, bevor man den Halt sieht.
Ich frage, weil eine Straßenbahn z.B. nicht auf den Vorrang verzichtet und auch am Zebrastreifen nicht hält. Ich dachte, das könnte was damit zu tun haben, dass sie nicht spontan bremsen kann.
Sxhienenfahrzeuge reagieren grundsätzlich etwas träger, auch aufgrund der höheren Massen. In vielen Straßenbahnsystemen gilt dazu der Grundsatz, dass die Interessen vieler Fahrgäste mehr zählen, als die weniger Autofahrer.
Nein, mit der Anzahl der Passagiere hat das nichts zu tun, denn diese Regeln gelten nicht für Busse, nur für Straßenbahnen.
Der Triebfahrzeugführer ("Lokführer") hat einen sogenannten Buchfahrplan, in dem alles drin steht, was auf der Strecke zu finden ist: Jede dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung, jeder Haltepunkt... Mit genauer Kilometerangabe.
Außerdem hat er ja vorne ein Fenster, aus dem er gucken kann und z.B. die Schilder mit Geschwindigkeitsbeschränkungen ablesen kann und sieht, wenn ein Bahnhof kommt. Bis 160 km/h reicht das, das kennt man ja auch als Autofahrer.
Über 160 km/h kommt ein digitales System zum Einsatz, das den TF im Display darüber informiert, wie lange er noch wie schnell fahren darf.
Du meinst den Lokführer oder Triebwagenführer. Durch den Zuglaufplan und Erfahrung natürlich. Du bekommst ja einen Lehrfahrer mit am Anfang.
Er kennt die Abstände und es gibt eine Anzeige wie weit es zum nächsten Bhf ist, und GPS kann auch bei Zügen hilfreich sein, denn sowas sieht man ja bei den iCE auch auf der Bildschirmanzeige wo sich der Zug auf der Strecke befindet.
Wobei für die wirklich relevante Ortung des Zuges kein GPS genutzt wird, sondern entweder Kilometertafeln an der Strecke oder Datenpunkte im Gleis
Whatever... auf jeden Fall funktioniert es. Selbst über die Rotation der Räder könnte man es sehr genau messen.
Muss eine Straßenbahn auch schon im Voraus das Bremsen planen? Dumme Frage, aber du kennst dich offenbar aus.