Wie viel Prozent dessen was ihr in der Schule gelernt habt, nutzt ihr täglich im Beruf?

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Hallo Fuchssprung,

das ist natürlich eine Frage, die sich wohl jeder Schüler mal stellt und evtl. auch mal nach der Schule aufkommt.

Was bringt mir das eigentlich? Warum musste ich das alles lernen?

Abhängig von deinem Job kann es natürlich sein, dass Du viele, viele, viele .... wirklich viele Themengebiete niemals brauchst.

Ich habe das aber immer so gesehen, dass man im Grunde nicht die Themen selbst lernt, die geraten sowieso in Vergessenheit, wenn man sie nicht mehr braucht. Was man aber lernt ist eine gewisse Art zu Denken. Wie kann man Probleme lösen? Wie kann man Aufgaben angehen? Wie lernt man? Wie kommt man an Informationen? Ok, das hat sich mit dem Internet stark geändert, aber selbst das Textverständnis, das nötig ist um im Internet Hilfestellungen zu verstehen, hast Du in der Schule gelernt.

Nun mag dir die Differentialrechnung im Alltag völlig egal sein, oder aber was ein Versmaß genau ist und welche es da gibt. Aber Du hast dadurch Abstraktionen gelernt, die Du auch heute noch anwendest.

Natürlich ist dafür ein hohes Maß an Transferleistung notwendig, aber auch diese Fähigkeit solltest Du dir, ganz allgemein, in der Schule angeeignet haben.

So merkst Du zwar gar nicht, dass Du das Schulwissen, wir sagen vielleicht besser Schulkönnen, nutzt, aber trotzdem tust Du es.

Dein Gehirn ist ein unglaubliches Werkzeug und es zieht seinen Nutzen aus vielen Dingen, selbst wenn wir uns dessen gar nicht bewusst sind.

Gruß

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Athina333  28.05.2019, 17:58

So ein Zufall! Spontan könnte ich nicht sagen, was von meinem Schulwissen "Überflüssigerweise" gelernt wurde, was heute "brach liegt". Vielmehr sehe ich das" Gesamtpaket". Ohne Grundwissen hat man nichts,worauf man aufbauen kann. Ohne gelernt zu haben, wie man komplizierte, oft sehr abstrakte Fakten analysiert, könnte ich das weder privat, noch im Beruf.-- Gerade heute noch hatte ich in einer Firma zu tun, in der- auch international- mit Landwirtschaftlichen Maschinen gehandelt wird. Persönlich und beruflich habe ich mit diesem Bereich nichts zu tun. Doch ein englisch sprechender Kunde versuchte gerade, einem Mitarbeiter etwas zu erklären, was dieser offensichtlich nicht so richtig verstehen konnte. Dabei fiel mehrmals ein Ausdruck, der mich an meine Schulzeit erinnerte. Da ich mich im selben Raum befand, mußte ich das Gespräch zwangsläufig mithören. Zu meinem eigenen Erstaunen kannte ich das "oninöse " Wort, das der Deutsche nicht richtig einordnen konnte. Es handelte sich um "combine havester ", Mähdrescher. So konnte ich sehr schnell mit diesem Begriff die Verständigung klären. Glücklicherweise musste ich das nicht schreiben, denn ob meine o.g. Schreibweise stimmt, habe ich nicht nachgesehen. Ich erinnerte mich lediglich daran, dass in" meiner"Schule viel Wert gelegt wurde auf die gesprochene Sprache, daher gab es eigens "national teatchers".

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AldoradoXYZ  07.06.2019, 17:32
@Athina333

Auf der anderen Seite muss man sehen, dass Schulen sicherlich 100 Jahre "hinterher" sind.

Die Ziele des Schulsystems haben sich seit jeher nicht geändert, die Anforderungen im Berufsleben allerdings sehr.

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Athina333  08.06.2019, 05:32
@AldoradoXYZ

Da gebe ich dir unbedingt recht. Inhalte von Richtlinien und schulischen Lehrplänen sollten ständig auf ihre Relevanz für die jeweilige Zeit von kompetenten Fachleuten überprüft werden. Persönlich hatte ich in dieser Hinsicht Glück. Ich besuchte ein privates Gymnasium, das zu der Zeit als "Versuchs- Gymnasium" galt. Die Ausstattung war für alle Fachbereiche sehr gut, die Möglichkeiten der zu wählenden Fächerkombinationen umfangreicher als gewöhnlich. Auch die Lehrkräfte waren motiviert und nicht zufällig an dieser Schule. --Wieso ich gerade dieses Gymnasium besuchte? Es war für mich das, was in zumutbarer Entfernung lag. Erforderlich war ein Eignungstest, den ich vorher ablegte und auch bestanden habe.

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Hallo.

M . 72 Jahre.

Was ich in der Schule gelernt habe braucht ich noch in der Lehre.

Danach kaum noch. Kaufmann Groß und Einzelhandel. 18 Mon. Bundeswehr.

1980 mit EDV angefangen das hatten wir damals 1966 noch nicht in der Schule, Steno brauchte man heute kaum noch, hab es auch vergessen.

Dann nochmal mit 33 als Verwaltungsangestellter als Quereinsteiger mit Lehre, und Angestelltenprüfung m.D. gemacht.

Man muss alles mit der Zeit neu erlernen, bzw . neu machen.

Vollstreckungsbeamter (im Angestelltenverhältnis.)

Von der Schulabschluß M.Reife habe ich quasi nur das lesen und Schreiben mit Sprechen behalten, und die Erfahrungen. BWL. Kopfrechnen, Überschlagsrechnung.

Ja und Schreibmaschine manuell.

Aber das ist mit Führerschein genau so,. Ich habe3r 1965 Führerschein gemacht.

Von den Verkehrsschildern gibt genau wie damals keines mehr.

Das lernt man einfach immer mit. Wer nicht mit der Zeit geht hat verloren.

Mit Gruß

Bley 1914

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Athina333  09.06.2019, 05:21

Hallo,Bley 1914 Erstaunt habe ich gerade gelesen, dass seit 1965, dem Jahr, in dem du deine Führerscheinprüfung bestanden hast, praktisch alle verkehrsschilder ausgewechselt worden sind. Ich kann mich erinnern, dass es früher statt des heutigen Stopp- schildes eines gab, auf dem nur HALT stand. Wahrscheinlich ist das so beschlossen worden, weil sich die englische Sprache international immer mehr durchgesetzt hat. Andere Änderungen bei Verkehrsschildern fallen mir spontan nicht ein. Aber die Führerscheinprüfungen waren wohl noch ganz anders als früher. Es gab weniger Straßenverkehr, und die Autos unterschieden sich sehr von den heutigen. Denkt man an den Beruf des Fahrlehrers, so wird der in Zukunft sicher ganz anders aussehen als heute! Mußte man mühsam lernen, einzuparken, so sieht das heute schon anders aus. Wenn auch noch nicht jeder ein Auto besitzt mit Einparkassistenten u,s.w. , so mag sich auf Dauer das selbstfahrende Auto durchsetzen, das immer noch in der Testphase ist. Da wird der bisherige Fahrlehrer ohne Arbeit sein. Eigentlich dürfte es dann eher ein Programmierer sein, der erklärt, wie man ein solches Auto nicht ohne jede menschliche Kontrolle handhabt. Völlig auf die Technik kann man sich nicht einfach verlassen. Das weiß man doch, seit ein testweise selbstfahrendes Auto einen Verkehrstoten verursacht hat!!!

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Bley1914  20.06.2019, 10:43
@Athina333

Ja, das war so. Vorfahrtschilder Was heute gelb ist war früher rot. Eins ist gerbleben, Die Warung der Leitplanke vor Eisenbahngleise 80Autobahn 100mtr.

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Die erlernten Grundfertigkeiten nutze ich auf jeden Fall täglich im Berufsalltag. Als Softwareentwickler ist analytisches aber auch kreatives Lösen von Problemen eine zentrale Aufgabe.

Es wird unterschätzt, was zum Beispiel das Erlernen mathematischer Fähigkeiten bewirkt (gegeben man versteht was man da tut), selbst wenn man das Erlernte selbst nicht mehr direkt anwendet.

Dazu kommen natürlich Sachen wie Deutsch und Englisch in Wort und Schrift und alles an Allgemeinwissen was im privaten Alltag immer wieder zur Anwendung kommt.

Wenig. Das ist aber nicht der Punkt.

Es geht darum, ob man schwierige Sachverhalte gut umsetzten und verstehen kann. Das zeigen Noten ganz deutlich.

Ach da gibt es so einiges aber was mir schon damals klar war:

Den Schnittpunkt zweier Graphen/Funktionen und alles was mit dem Thema zu tun hat, wozu?!?! wozu brauchen das Kinder heute noch?!?!

und für mich persönlich auch einiges aus den Fächern Musik ( Noten lesen), Bio, Kunstgeschichte, Religion usw. Naja vielleiht werde ich mal bei Wer wird Millionär Kandidat und es hilft genau dann weiter

Gewissen Dinge die man lernt dienen einem breiten Allgemeinwissen und helfen Zusammenhänge schneller zu verstehen. Andere wiederum sind völlig veraltet und unnötig. Aber Auswendig lernen von Gedichten zum Beispiel hilft halt später schneller zu lernen und sich Sachen besser merken zu können.....man weiss es halt manachmal einfach nicht wofür es gut war.

Wer was und wie viel davon braucht hängt natürlich absolut vom späteren Werdegang/Berufswahl ab.

HansImGlueck178  18.12.2018, 23:12

Du unterschätzt aber was zum Beispiel das Erlernen grundlegender mathematischer Zusammenhänge auf die Fähigkeit hat Probleme analytisch zu lösen. Dabei ist es egal ob man das Erlernte jemals wieder direkt braucht.

Mal davon abgesehen sind Grundlagen der Mathematik in vielen wirtschaftlichen und technischen Berufen zwingend notwendig.

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BOKICA1950  18.12.2018, 23:15

Das kann natürlich sein, habe ja gesagt bei manchen Dingen weiss man nicht wofür es gut ist.

Schulischer Erfolg hängt halt auch oft von vielen Faktoren ab....Clique, Schule, Lehrer, soziales Umfeld, Schulzweig, Hort, Nachhilfe usw.

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