Wie verdient man als Autor mit seinem Buch?

8 Antworten

Jahrelange Arbeit, Schreibwerkstätten, privat finanzierte Lektoren. Irgendwann einen Agenten für sich gewinnen, der dann, nach viel gemeinsamer Arbeit, Lektorieren usw. das beste Werk bei einem Verlag unterbringt.

Dann viel viel viel frustrierende Arbeit und Auseinandersetzungen mit dem Verlagslektor, der viel Druck vom Management und der Marketing-Abteilung bekommt, irgendwann mal ein Buch, das der Verlag gut am Markt platzieren kann, so dass auch mal ein paar Euro beim Autor ankommen (die gleich reinvestiert werden müssen).

Dann fester Vertrag für eine bestimmte Anzahl von Büchern zu einem bestimmten Themenkomplex in einem vereinbarten Zeitfenster mit einer bestimmten Qualität, so dass in überschaubarer Zeit mit dem Lektor diese Bücher veröffentlicht werden können, was also fristgerechtes, qualitativ hochwertiges (Ab-)Liefern im Auftrag bedeutet -- hier wird es schwierig, da man dies dann praktisch nur noch vollzeit bewältigt, und das eben lange mit nur sehr geringem Einkommen. Schafft man das nicht, ist man raus.

Sollte das klappen und es gibt genug kaufende Leser, die auch Karten für Lesungen zahlen, ggf. auch bezahlte TV und Radioauftritte möglich werden, dann kann es sein, dass ein Autor auch anfängt Geld zu verdienen. Um damit aber das Einkommen eines Angestellten mit Durchschnittsgehaltes zu erzielen, braucht es aber viele viele Jahre und sehr viel Erfolg.

Insofern: neue Autoren verdienen gar kein Geld, wenn sie sich etabliert haben, sehr wenig. Autoren, die viel Geld verdienen oder gar Bestseller schreiben und sehr viel Geld verdienen, sind eine Ausnahme. Da ist es wahrscheinlicher, eine Rente bei der Lotterie zu gewinnen.

Aus einer ähnlichen Gesetzmäßigkeit heraus, wie Lotteriegewinner auf einmal Millionäre werden: Schieres, pures - aber eben überaus seltenes Glück!

Millionen Buchtitel von hervorragender Qualität werden wahrscheinlich niemals veröffentlicht, während plötzlich trivialste Hausfrauen-Pornos à la "Fifty Shades Of Grey" den Buchhändlern nur so aus den Händen gerissen werden.

Es lässt sich nicht voraussehen oder -planen. Auch wenn immer wieder gerne Banalitäten wie "Man muss fest an sich glauben und hart für seinen Erfolg arbeiten" (5,- Euro ins Phrasenschwein!) durch die Welt geistern (meistens postuliert von gerade diesen seltenen Glückskindern), ist es am Ende leider Fakt: Das reine Glück entscheidet. Der richtige Zeitpunkt, das richtige Thema, der richtige Ort und vor allen Dingen der passende Kontakt - und die Sache klappt - mit einer Wahrscheinlichkeit eines Millionen-Lottogewinns.

Die allermeisten Autoren, ob im Bereich Unterhaltung/Roman oder Sachbuch (wie in meinem eigenen Fall) benötigen immer auch einen Hauptberuf, von dem sie leben können.

Ein kleines Wörtchen in deiner Frage ist völlig fehl am Platz : "viel" Geld. Ein Autor, dessen Manuskript von einem Verlag angenommen wird, erhält einen bestimmten Prozentsatz vom Verkaufspreis des Buches. Die Werbung dafür übernimmt der Verlag, der (sofern das Erfolg verspricht) auch Lesungen organisiert, zu denen sich der Autor verpflichtet. Als Alternative kann man sein Buch auch selber verlegen, aber da vertu dich nicht - das kostet. Du kommst damit aber nur auf sehr gerunfe Verkaufszahlen.

Das kommt ganz darauf an, wie man es vermarktet. Heute ist es selten, dass man mit seinem Manuskript gleich bei einem namhaften Verlag landet, was viele Autoren dazu zwingt, ihre Werke per Indie-Publishing zu vertreiben, was per se weniger Erfolg verspricht.

Weiter ist die Frage, wie beliebt das Buch ist. Bei großer Nachfrage kann man sogar Millionen oder Milliarden scheffeln (Harry Potter), wenn das Buch floppt, gibts nur sehr wenig oder dir bleiben nur Schulden übrig.

Also es gibt auch Bestseller, die inhaltlich wirklich nicht viel hergeben. Es sind halt viele Faktoren.