Wie tief dürfen große Bundeswehrhubschrauber über bewohntem Gebiet fliegen (vermutlich zu Übungszwecken)?

6 Antworten

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Außer wenn dies für Start und Landung notwendig ist oder von der zuständigen Behörde genehmigt wurde, darf ein
Flug nach Sichtflugregeln nicht durchgeführt werden
1. über Städten, anderen dicht besiedelten Gebieten und Menschenansammlungen im Freien in einer Höhe von
weniger als 300 m 1 000 ft) über dem höchsten Hindernis innerhalb eines Umkreises von 600 m um das
Luftfahrzeug;
2. in anderen als in Nummer 1 genannten Fällen in einer Höhe von weniger als 150 m (500 ft) über dem Boden oder
Wasser oder 150 m (500 ft) über dem höchsten Hindernis innerhalb eines Umkreises von 150 m (500 ft) um das
Luftfahrzeug.

(SERA.5005f)

Außer wenn dies für Start und Landung notwendig ist oder von der zuständigen Behörde besonders genehmigt wurde,
muss ein Flug nach Instrumentenflugregeln in einer Flughöhe durchgeführt werden, die nicht unterhalb der von dem
Staat, dessen Hoheitsgebiet überflogen wird, festgelegten Mindestflughöhe liegt, oder, wenn keine solche Mindest-
flughöhe festgelegt wurde,
1. über hohem Gelände oder in gebirgigen Gebieten in einer Flughöhe von mindestens 600 m (2 000 ft) über dem
höchsten Hindernis in einem Umkreis von 8 km vom angenommenen Standort des Luftfahrzeugs;
2. in anderen als in Ziffer 1 genannten Gebieten in einer Flughöhe von mindestens 300 m (1 000 ft) über dem
höchsten Hindernis in einem Umkreis von 8 km vom angenommenen Standort des Luftfahrzeugs.

(SERA.5015b)

"Für militärische Hubschrauber gelten grundsätzlich 500 Fuß (~ 150 Meter) als Mindestflughöhe. Bei Erteilung einer Tieffluggenehmigung müssen die Hubschrauber eine Mindesthöhe von 100 Fuß (~ 30 Meter) einhalten, wobei diese in besonderen Hubschrauberkoordinierungsgebieten bis auf 10 Fuß (~ 3 Meter) abgesenkt werden kann." 

(Info vom Luftfahrtamt der Bundeswehr zum Thema "Militärische Tiefflüge" - Auszug) 

Aber: Was soll ein Hubschrauberpilot machen, wenn er landen will? Aus dem Hubi springen? 

(In Abwandlung eines Spruchs unseres ehemaligen Verteidigungsministers Manfred Wörmer sage ich mal: "Militärhubschrauber wie auch Kampfjets machen keinen Lärm, sie machen Friedensgeräusche.")  

"Extremer Tiefflug = ca. 250m Höhe"

Das ist nicht mal im Ansatz extremer Tiefflug. Theoretisch können unsere Piloten sogar unterhalb von Hochspannungsleitungen sicher fliegen.

Alles was im Luftraum geübt wird, wird vorher angemeldet. Also ja, die dürfen das und die können das.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dienst im Militär
Elchskelett 
Fragesteller
 13.09.2017, 19:58

Wenn sie es können, wieso müssen sie dann üben?

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GhostOA  13.09.2017, 20:08
@Elchskelett

Man kann mit einem Führerschein auch Auto fahren, sogar sehr schnelle Autos. Nur sollte man üben um in der Formel 1 auch zu gewinnen.

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Jerischo  13.09.2017, 20:22

Sehr guter Vergleich.

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Luftkutscher  24.09.2017, 12:36

Zu meiner Zeit bei der Bundeswehr war extremer Tiefflug ein Flug in Bierflaschenhöhe. 

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Ich vermute mal es bedarf dafür einer Genehmigung
Diese haben sie bestimmt
Und selbst wenn nicht wüsste ich nicht wie man das als Anwohner nachvollziehen kann
Vielleicht mal Beschwerde bei der Stadt einlegen

jedes fluggerät muss irgendwann mal landen oder starten. und wo sonst als auf seinem landeplatz in seiner kaserne soll ein militärhubschrauber starten oder landen?

wer war zuerst da? die kaserne oder die besiedelung rund um die kaserne? hast du gewusst, dass dort eine kaserne ist, als du da hingezogen bist?

erinnert mich an anwohner von flughäfen, die dort hinziehen und sich dann über fluglärm beschweren.