Wie stehst du zum Vegan sein?

17 Antworten

Hallo Spiegelverkehrt,

Grundsätzlich ist es ja nie falsch, seinen Konsum mal zu hinterfragen und sich zu informieren, was dahinter steckt, wen oder was man damit unterstützt und das Gelernte dann idealerweise in die Tat umzusetzen.

Für viele beginnt so ihr Veganismus, denn der Konsum tierischer Produkte hat Auswirkungen auf viele Bereiche:

Die Tiere: 2019 sind in Deutschland über 763 Millionen Tiere geschlachtet worden. Tiere werden nicht ausschließlich für Fleisch geschlachtet, nur in der Hühnerei-Industrie werden jährlich über 45 Millionen männliche Küken getötet. Und auch für Kuhmilch werden Tiere getötet: damit eine Kuh Milch gibt, wird sie regelmäßig und in zu kurzen Abständen besamt. Ihre Kälber werden ihr nach der Geburt weggenommen, ein Großteil der männlichen Kälber wird getötet.
Auch für Kleidung müssen Tiere leiden. Sie werden so gezüchtet, dass sie möglichst viel Wolle haben und sich teilweise nicht mehr richtig bewegen können. Auch die Schur verläuft oft grausam und schmerzhaft und traumatisiert die Tiere.

Für dieses Leid nicht weiter bezahlen zu wollen, kann für viele schon ein Umstieg zur veganen Lebensweise sein.

Die Umwelt: Der Ausstoß der Treibhausgase Methan und Lachgas kann durch eine vegane Ernährung um mehr als 80 % reduziert werden.
Auch werden immer mehr Waldflächen gerodet, um mehr Platz für die Tierhaltung und den Anbau von Futter zu gewinnen. Dabei gehen Lebensräume von Wildtieren und durch das Fällen der Bäume wichtige CO2-Speicher verloren. Etwa 80 % des nach Deutschland importierten "Regenwald-Sojas" dienen als Futtermittel. Weltweit landen sogar über 98% des angebauten Sojabohnenmehls und 50% aller Ernten in Futtertrögen. Durch den Anbau von Futtermitteln werden Monokulturen in der industriellen Landwirtschaft gefördert und die Artenvielfalt zusätzlich verringert.
Der Ressourcenverbrauch für tierische Produkte ist ebenfalls enorm. Für ein Kilo Rindfleisch werden über 15.000 Liter Wasser benötigt, für ein Kilo Gemüse für gewöhnlich weniger als 1.000 Liter.

Wer sich also eingehender mit Umweltschutz oder der Klimaerwärmung befasst, stößt früher oder später auf die Auswirkungen der Produktion tierischer Produkte auf die Umwelt und das Klima.

Die Menschen: Unzählige Menschen auf der Welt leiden Hunger, während Ressourcen und Anbauflächen für die landwirtschaftliche Tierhaltung benutzt werden, oft in Gebieten, in denen die Menschen ohnehin einen erschwerten Zugang zu beispielsweise sauberem Trinkwasser haben. Einer Studie zufolge könnten zusätzlich 4 Milliarden Menschen ernährt werden, wenn auf den Flächen, die derzeit für Tierhaltung und den Anbau von Futtermitteln verwendet werden, stattdessen Nahrung für Menschen produziert würde.

Die Gesundheit: Der Verzehr von tierischen Produkten wurde in zahlreichen Studien mit gesundheitlichen Problemen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem Cholesterinspiegel oder auch Krebs in Verbindung gebracht. Einer Ernährungsstudie (s. Quellen) zufolge sinkt durch eine Ernährung mit pflanzlichem Protein das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen während die Lebenserwartung stieg, bei der Aufnahme des täglichen Proteinbedarfs durch tierische Produkte trat ein gegenteiliger Effekt ein.

Gerade in den westlichen Industrieländern gibt es daher immer mehr Menschen, die sich nicht zwingend aus ethischen Gründen vegan ernähren, sondern um ihre Gesundheit zu verbessern oder ihr Krankheitsrisiko zu senken.

Ich stehe dem Veganismus daher absolut positiv gegenüber, er ist nicht nur gut für meine Gesundheit, sondern wirkt sich auf viele verschiedene Arten positiv aus!

Viele Grüße
Paula von PETA Deutschland

Quellen:
1) https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/schlachtzahlen-2019-gesunken

2) https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kuekenschreddern-das-gemetzel-geht-weiter-1.3924618

3) https://www.peta.de/milch-hintergrund

4) https://www.nbcnews.com/sciencemain/feed-4-billion-more-skip-meat-milk-eggs-study-says-6C10848930

5) https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/pflanzliches-eiweiss-ist-gesuender-als-tierisches-a-1105632.html

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich halte das nicht für das Richtige - aber wer meint, dass machen zu müssen, bitte sehr - solange keine karnivoren Haustiere oder Kleinkinder da mit rein gezogen werden und nicht missioniert wird...

Ich würde es nicht wollen.

Penguin90  25.11.2020, 10:12

Ein Kind "omnivor" ernähren ist ok (selbst wenn es nur Fastfood isst, was ich auch schon im Umfeld erlebt habe) aber vegan soll ungesund sein? Bitte informiere dich, damit du das nicht weiter verbreitest: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/vegane-kinderernaehrung-ohne-maengel-moeglich
(PS es gibt noch mehr Seiten!). Ich empfinde aber jede Ernährungsform, egal ob vegan oder nicht, als Kindeswohlgefährdung, solange sie nicht gut durchdacht ist. Kenne Kinder die ernähren sich omnivor und da essen die Kinder aber nur Nudeln (die schlechten aus Weißmehl) mit Tomatensauce. Gesund sieht anders aus. Tatsächlich macht sich doch kaum ein Allesesser darüber Gedanken, welche Spurenelemente, Vitamine etc er zu sich nehmen muss.
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Vegane Hundeerährung ist übrigens möglich, da gibt es (wenn es richtig gemacht wird!) keine Probleme. Bei Katzen stimme ich zu: da ist es nicht möglich. Ich finde aber dass Veganer sich dann auch nur Haustiere holen sollten, die von Natur aus vegan sind, damit man kein Risiko eingeht. ich denke es liegt einfach in der Natur des Hundes schon allein den Geruch von Fleisch zu mögen. Ein Test von veganen Hunden hat bei Vorsetzen einer veganen (die übliche) Mahlzeit und von Fleisch gezeigt, dass sie lieber das Fleisch gewählt haben. Demnach glaube ich, dass es dem Hund eher nicht so schmeckt. Ich denke es wäre egoistisch sich ein Haustier zu holen, welches nicht das Essen bekommt, was es gerne hätte. Aus dem Grund habe ich auch keine Haustiere.

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guitschee  25.11.2020, 10:15
@Penguin90

Hör auf andere Leute mit deiner Ideologie zu nerven.

Vegan ist nicht ausgewogen und nicht gesund - und gerade bei Kindern gefährlich! Für euch selber dürft ihr euch so entscheiden, aber bitte nicht für eure Kinder.

Omnivore kann ungesund sein, muss es aber nicht.

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Jeder soll essen wass er will solange er mich damit nicht nervt, ansonsten habe ich großen Respekt vor Veganern, ich könnte das warscheinlich nicht.

PS man kann die echt gut trolen

BerwinEnzemann  26.06.2020, 08:25

Naja, so klever sind deine Trollfragen zum Thema auch nicht. Aber eine schöne Vorlage um über das Thema zu reden. ;-)

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Hi

Vegan sein oder nicht ist eine ethische Frage. Vegan sein ist imho keine sehr besondere, sondern eine eher naheliegende Position. Wie immer in der Ethik gibt es aber keine total unumstrittenen Antworten.

Ich habe selber keinen gefestigten ethischen und metaethischen Standpunkt und bin kein Veganer. Das finde ich mal mehr, mal weniger ok. Vollständigen Veganismus, auf alle Tierarten bezogen, find ich definitiv nicht nachvollziehbar, also es wird mich mit Sicherheit niemand davon überzeugen, dass man keinen Honig essen soll wegen der Unterdrückung der Bienen. Das finde ich albern.

Vegan essen ist nicht pauschal als ungesund zu bezeichnen.

Alle Gründe, warum man auf keinen Fall vegan essen sollte, sind imho falsch. Es ist nur die Frage ob es sein muss und ob es die beste Lösung ist.

Etwas schade, aber dafür kann niemand was, ist dass dann eben viele Menschen die anderen für quasi die schlimmste Sorte von Mördern halten. Was sie in deren Augen teilweise sind, aber in den Augen der Fleischesser nicht.

Es gibt ausgesprochen bescheuerte esoterische und gesundheitskultische Varianten von Veganismus (Urkost, nur Rohkost usw.) und es gibt eine Querverbindung zu Spiritualität und Esoterik, die aber heute nicht mehr bestimmend ist und deshalb nicht den heutigen Veganismus diskreditiert, falls man etwas gegen Esoterik und Spiritualität hat.

Ich weiß dass Tiere gequält werden.

Ich weiß dass ich fleischsüchtig bin 🙊

Ich kann leider nichts dran ändern.

Aufgrund des Klimawandels und Gesundheitsrisiken versuche ich derzeit meinen roten Fleischkonsum herunterzufahren. Vegetarisch oder gar vegan zu leben kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen...