Wie spricht man Eigennamen auf -ig oder -igg aus?
Wörter die auf -ig enden muss man ja als -ich aussprechen, anders ist es falsch und verbotener Dialekt.
Aber wie ist es mit Nachnamen, die so enden? Ich habe die Namen Tscheliessnig(g) und Glawischnig gesehen zum Beispiel.
4 Antworten
Was ist das für ein Unsinn, von "verbotenem Dialekt" zu reden?
Im deutschländischen Standarddeutsch ist die Ausprache von "-ig" in Endstellung wie bei "ich, Milch, durch" ein weiches, palatales ch, in phonetischer Umschrift [ç].
- König, fertig, faltig, Honig, richtig, milchig: Aussprache wie "Könich, fertich, faltich, Honich, richtich, milchich".
In manchen Regionen Deutschlands, vornehmlich im Süden, und meines Wissens auch in Österreich wird "-ig" in Endstellung aber phonetisch [k] ausgesprochen, also "Könik, fertik, faltik, Honik, richtik, milchik".
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Bei Eigennamen:
Nachnamen, die auf "-ig" enden, werden so ausgesprochen, wie es einem der Namensträger sagt. Es wird aber bei Süddeutschen und Österreichern mit den Eigennamen König, Gerbig, Heisig, Hartwig etc. immer wieder vorkommen, dass sie von Norddeutschen als "Herr/Frau Könich, Gerbich, Heisich, Hartwich" angesprochen werden, weil diese Familiennamen dort auch nicht unbekannt sind und man automatisch den geschriebenen Namen vor Augen hat.
Bei den Namen Tscheliessnig und Glawischnig ist die Chance für den, der seinen Namen am Ende mit "k" spricht, größer, auch von Deutschen nördlich des Weißwurschtgürtels so angesprochen zu werden - jedenfalls, solange sie den Namen nicht geschrieben sehen.
Der Name Tscheliessnigg ist in jedem Fall mit "k" auszusprechen. Er fällt ja nicht unter die deutschländische standarddeutsche "-ig"-Ausspracheregel.
Wörter die auf -ig enden muss man ja als -ich aussprechen, anders ist es falsch
Nichtmal der Duden behauptet das mehr.
und verbotener Dialekt.
Dass Dialekt "verboten" wäre, ist mir auch neu. Auch wenn ich nicht ausschließen kann, dass ein paar spinnerte Fanatiker sowas denken.
Aber wie ist es mit Nachnamen, die so enden? Ich habe die Namen Tscheliessnig(g) und Glawischnig gesehen zum Beispiel.
Die sind vor allem im Süden des Sprachraums zu finden und in aller Regel eingedeutschte Namen aus slawischen Sprachen (z.B. in diesen Beispielen wahrscheinlich Slowenisch), oft in diversen Varianten geschrieben, sehr häufig auch als "-ik".
Die spricht absolut keiner mit "-ich" aus, der eine Ahnung hat. Warum sollte man diese niederdeutsche Nuschelei ausgerechnet für slawische Namen übernehmen?
Wörter die auf -ig enden muss man ja als -ich aussprechen, anders ist es falsch
Nichtmal der Duden behauptet das mehr.
Das stimmt aber nicht so ganz.
https://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/Zweifelsfalle-bei-der-Aussprache#
Im österreichischen Standarddeutsch und im süddeutschen Raum mag die Aussprache [ik] sein. Für das deutschländische Standarddeutsch gilt aber nach wie vor das [iç], welches du (abwertend?) als niederdeutsche Nuschelei bezeichnest, als korrekte Aussprache.
Bei Eigennamen bin ich dafür, dass man sie so ausspricht, wie der Namensträger es wünscht.
Keinen Plan wo du das her hast, aber bestimmte -ig werden ch ausgesprochen und manche g. Ist eben unterschiedlich
man spricht sie mit -ig.
Beweis: es gibt die gleichen Namen fast immer auch in der Schreibung -ik.
ja, Sputnik