Es gibt da keine eindeutigen Regeln.
100 % sicher ist nur, dass nach "s, ss, ß, z, tz" im Genitiv -es folgen muss, weil man es sonst gar nicht aussprechen kann. Es gibt noch einige andere Konsonantenverbindungen, die man nur mit einem Genitiv-s fast nicht aussprechen kann, z. B. " -nsch, -msch, -tsch" u.a.
- das Haus -> des Hauses, das Schloss -> des Schlosses, der Gruß -> des Grußes
- der Kauz -> des Kauzes, der Platz -> des Platzes
- der Wunsch -> des Wunsches, der Ramsch -> des Ramsches, der Matsch -> des Matsches
Selbst wenn ein "sch" auf einen Vokal folgt und man ein Genitiv-s im Anschluss ganz gut sprechen kann, klingt es - zumindest für meine Ohren - einfach angenehmer, wenn man stattdessen ein -es anschließt:
- der Tisch -> des Tischs/Tisches, der Rausch -> des Rauschs/Rausches
Es ist oft nur eine Sache des Klangs, ob man -s oder -es wählt. Ich sage z. B.:
- des Kindes, des Landes, des Hundes, Bildes, Waldes, aber des Rings, des Fangs
- des Blutes, des Blattes, aber des Kalks, des Gebäcks, des Schranks und auch die Blutsbrüder
- des Mannes, aber des Kinns, des Gewinns, des Throns, und bei Sohn sage ich mal des Sohnes und mal des Sohns.
Bei manchen einsilbigen Wörtern neige ich zu -es. Sind sie aber Teil eines Kompositums, dann nehme ich -s, z. B.:
- Die Frau würdigte den Bettler keines Blickes.
- Es war nur die Sache eines Augenblicks.
Zerbrich dir jetzt über solche Kleinigkeiten nicht den Kopf! Nach einiger Zeit des Deutschlernens wirst du ein Gefühl dafür entwickeln.