Wie spricht man das "ig" am Ende eines Wortes aus?

Das Ergebnis basiert auf 19 Abstimmungen

Andere Antwort? 42%
Ich sage es mit einem "g" 32%
Ich sage es mit einem "ch" 26%

17 Antworten

Andere Antwort?

In lupenreinem Hochdeutsch wird das g in ig am Silben- und Wortende häufig wie das ch in ich und mich ausgesprochen. Wobei es da auch Ausnahmen gibt.

Allerdings weicht die tatsächliche Aussprache bei vielen dialektbedingt davon ab. Ich selbst spreche das g bei Wörtern wie erledigt, bei denen nach dem ig noch Buchstaben am Silben- und Wortende kommen, meist auch dann wie g aus, wenn in richtigem Hochdeutsch die Aussprache wie ch in ich richtig ist, und umgekehrt beim Wort Königreich das g wie ch in ich, obwohl das laut Duden einen Ausnahme ist und es hochdeutsch wie g gesprochen werden müsste.

verreisterNutzer  03.08.2020, 21:10

Danke für die Erklärung!

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Janeko85  03.08.2020, 21:16
@verreisterNutzer

Bitte schön. :-)

Auch ansonsten gibt es übrigens regional verschiedene Aussprachevarianten durch den Einfluss der Dialekte, das ist nicht das einzige Beispiel.

Und im letzten Satz meinte ich "obwohl das laut Duden eine Ausnahme ist und es hochdeutsch wie g am Silben- und Wortende ohne i davor gesprochen werden müsste." Also wegen der Auslautverhärtung wie k, wie es ja auch auf der verlinkten Internetseite steht.

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Die Standard-Lautung (sofern man überhaupt davon ausgehen will, dass es so etwas im Deutschen gibt) ist tatsächlich "-ich".

[Die kommt aus dem Norddeutschen - Das ist, etwas überspitzt gesagt, deren Beitrag zum Standarddeutschen. Die Grammatik kommt ja hauptsächlich aus dem Süd- und Mitteldeutschen.]

In Süddeutschland spricht man es meistens "-ik" aus. Und als Bayer bleibe ich auch dabei! ^^

Andere Antwort?

Bei dem in Deutschland gültigen Standarddeutsch, ist tatsächlich die weiche Aussprache korrekt, also [ç]. Die harte Aussprache [k] ist jedoch in Österreich und der Schweiz korrekt, da diese Länder vom Bundesdeutschen unabhängige Standardsprachen besitzen. Du wirst jedoch v. a. in Süddeutschland auch die harte Aussprache häufig zu hören bekommen. Den meisten Sprechern ist nicht einmal bewusst, dass dies aus dem Dialekt stammt.

Der Laut [ɡ] kommt im Deutschen niemals am Wortende vor, sondern nur am Wortanfang oder mitten im Wort. Es handelt sich dabei um einen stimmhaften Verschlusslaut, wie auch bei [d] und [b]. Am Wortende spricht man im Deutschen jedoch ausschließlich stimmlose Verschlusslaute, also [k], [t] und [p]. Die Schreibung mit g, d oder b kommt von den Pluralformen her, bei denen die stimmhaften Laute gesprochen werden.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere Germanistik
verreisterNutzer  03.08.2020, 21:08

Das ist sehr informativ. Danke für die Hilfe!

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Ich sage es mit einem "ch"

Ich schließe mich AugureyFay an.

Ich benutze hier ein [ç], aber das habe ich auch erstmal lernen müssen. In Süddeutschland ist dort ein [k] üblich. Ich weiß noch, wie unser Deutschlehrer und Geschichtslehrer ständig unser "Könik" auf "Könich" verbessern musste (König).

In manchen deutschen Dialekten muss man sogar mit einem -sch rechnen ("Keenisch" habe ich auch schon gehört in meiner Jugend, es geht immer noch um den König).

In Bayern kann man auch "Kini" (König) hören, da fällt der Laut gleich ganz weg.

Aber im Standarddeutschen ist hier [ç] korrekt.

verreisterNutzer  04.08.2020, 18:02

Vielen Dank! Ich finde Ihre Antwort sehr hilfreich :)

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Ich sage es mit einem "g"

Mich stört, dass die Norddeutschen oft behaupten, dass man am Ende -ich sagt und dass nur das richtig ist.

Aber es ist kein Dialekt, sondern die gemeinsame Aussprache im ganzen Süden (Bayern, BaWü, Österreich, Schweiz - womöglich auch noch ein Stück mehr) und zwar auch dann, wenn wir Hochdeutsch sprechen.

Und da Deutsch auch Amtssprache in Österreich und der Schweiz ist und es sogar ein "Österreichisches Hochdeutsch" und ein "Schweizer Hochdeutsch" gibt, dass sich allerdings nur sehr wenig vom bundesdeutschen unterscheidet, haben wir im Süden sogar 2 Staaten auf unserer Seite, während der Norden weniger als einen hat!

Im Bayrischen Rundfunk spricht man Hochdeutsch, aber NICHT die "Norddeutsche Bühnensprache".

Also: ich sag immer -ig. Und zwar im Dialekt UND im Hochdeutschen.