Wie sollte man mit der Meinung/ den Menschen umgehen, die der Meinung sind, der Zweck rechtfertige auch illegale Mittel?

6 Antworten

Also deiner Meinung nach rechtfertigt der Zweck nicht die Mittel, weil sonst ja jede_r jede_n töten würde?

Schön, aber wieso darf dann eine einzige Institution entscheiden, was jetzt der richtige Zweck ist, für den Gewalt okay ist und wo nicht? Warum darf der Staat mit Gewalt die derzeitigen Macht- und Besitzverhältnisse durchsetzen? Und was, wenn der Staat vollkommen versagt bei einem Aspekt? Ist es dann okay, wenn ich auf die Straße gehe und selbst versucht einzugreifen oder soll ich Zuhause sitzen bleiben und warten, dass der Staat das schon regelt... Oder halt auch nicht...?

Ich finde dieses System unterdrückend und nicht nachhaltig. Ich möchte es überwinden und ein neues, gerechteres, solidarischeres System aufbauen. Das passt diesem System nicht, weshalb es versucht mich und alle, die ähnlich denken, aufzuhalten. In deiner Logik wäre es auch nicht in Ordnung, wenn der Staat uns aufhält, weil ja der Zweck die Mittel nicht rechtfertigt...

Er macht es trotzdem, würden wir uns nicht verteidigen, gäbe es uns schon lange nicht mehr und wenn wir es tun, werden wir kriminalisiert, aber der Staat darf weiter knüppeln und alle nicken es ab.

Mit solchen Leuten muss natürlich umgegangen werden wie mit jedem anderen auch der Gesetzeswidrige Straftaten begeht .

Da gibts nichts zu diskutieren.

Lg ⚘


guitschee 
Fragesteller
 23.11.2023, 18:27

Ich meine, die Menschen, die solche Meinungen vertreten, nicht die Menschen, die tatsächlich irgendwelche Straftaten begehen.

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Ignatius1  23.11.2023, 18:50
@guitschee

Naja Straftaten Gutzuheissen ist genau so problematisch .

Ist das theoretisch nicht eigentlich auch Schon Beihilfe 🤔🤔

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Man sollte das nicht per sé verwerfen. Denn es kann durchaus vorkommen, dass der Zweck die Mittel heiligt. Diese Meinung vertrete auch ich. Und ich habe mich dieses Mittels auch bereits bedient.

Ist dir nie aufgefallen, dass unsägliche Verbrechen in dieser Gesellschaft vollkommen legal sind, während Lächerlichkeiten als "illegal" gelten?

Ich hoffe, aus deiner Frage nicht eine so große Naivität herauszulesen, dass du ernsthaft meinst, dass (Gesetzes) Recht ausnahmslos gerecht und richtig wäre...

Immerhin leben wir mit dem Kapitalismus in einer Gesellschaft, die durchaus auch von Verbrechern für Verbrecher gemacht ist. Wie sonst ist es zu erklären, dass die Unterschlagung eines nicht mal 2-Euro-werten Pfandbons härter sanktioniert wurde in dieser "Rechtswelt" als die "Einsparung" von Millionen an Steuergeld? Und das ist nur ein vergleichsweise harmloses Beispiel. Welches "Recht" wird gesprochen, wenn GANZ LEGAL jemand, der eine Wohnung erbt, einen Haufen Erbschaftssteuer zahlt - und einer, der 300 Wohnungen erbt, zahlt NICHTS? Das ist die Rechtslage - und die hat mit RECHTS genau NULL zu tun.

Diese Beispiele ließen sich unendlich fortsetzen. Warum z.B. hat jüngst die EU weiter ganz legal gemacht, dass wir alle vergiftet werden? Jeder Arzt, der dir ohne deine Zustimmung Fremdsubstanzen verabrecht, macht sich der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Aber die LANDWIRTSCHAFT darf das? Das kann doch nicht wahr sein! Und RECHT erst recht nicht.


guitschee 
Fragesteller
 23.11.2023, 18:25
Ich hoffe, aus deiner Frage nicht eine so große Naivität herauszulesen, dass du ernsthaft meinst, dass (Gesetzes) Recht ausnahmslos gerecht und richtig wäre...

Warte, ich frag mal meine Haschkekse - Mist habe keine. ;-)

Selbstverständlich nicht. Aber es gibt Menschen die sagen ernsthaft: ist ja nicht schlimm, wenn der Typ in seiner Wohnung überfallen wurde und ein paar Tritte und Schläge abbekommen hat, ist ja ein Nazi (und Straftäter) - wo ich dann denke: scheiß egal wer das Opfer ist - das darf einfach nicht sein! Denn genauso könnte dieser Nazi dann eben auch argumentieren und vielleicht mich überfallen, weil ich zufällig ihm zu links war....

Sowas meine ich halt.

Und; natürlich ist es falsch, die Unterschlagung eines Pfandbons als schlimmeres Verbrechen anzusehen, als manches, was hier im Staat so läuft - ABER: das rechtfertig das Unterschlagen des Bons trotzdem nicht!

Nur weil etwas scheiße läuft, sollte man eben trotzdem nicht außerhalb der Gesetze agieren dürfen - sondern muss dann halt versuchen, die Gesetze zu ändern - auf legale Art.

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cas65  23.11.2023, 18:42
@guitschee

Nur weil etwas scheiße läuft, sollte man eben trotzdem nicht außerhalb der Gesetze agieren dürfen - sondern muss dann halt versuchen, die Gesetze zu ändern - auf legale Art.

"Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht." Neu ist der Satz nicht...

Der Einzelne hat schlicht keine Chance, "Gesetze zu ändern".

Denken wir nur mal an die Rassegesetze, die weiland Göhring so schön vorgetragen hatte. Sowas KANN und MUSS man einfach brechen. Und ja, mein Vertrauen in so etwas wie einen "Rechtsstaat" ist längst nicht mehr existent. Und wenn ich durch einen Gesetzesbruch etwas Gutes bewirken kann, dann tu ich das. Aber lass mal, mit der Aussage hatte ich vor Jahrzehnten schon meinen ehemaligen Bio- und Klassenlehrer verblüfft...

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Ich weiß, dass deine Ethik nicht derart banal ist, dass sie Gesetze per se über Ideologien stellt.

Insofern frage ich mich: Warum derart heuchlerisch?

Natürlich kann der Zweck die Mittel heiligen und auch durchaus Gesetzesbrüche rechtfertigen!

Dein Problem hier ist eher, dass du den Zweck nicht als würdig genug erachtest oder die Mittel als unverhältnismäßig.

Du solltest dir eher die Frage stellen: Wo würde ich die Gernze setzen? Welche Mittel würde ich für besagten Zweck angemessen finden? Welcher Zweck würde die angewendeten Mittel rechtfertigen?

Und im nächstem Schritt prüfst du dich selbst: Würde ich mich an die Grenzen halten, die ich aufstellte? Passen die Grenzen zu diversen Szenarien, die mir einfallen?
Wenn nicht, dann musst du an den Grenzen feilen, bis diese passen, oder dir zumindest Bewusstsein halten, dass du selbst die Gernzen nicht definieren konntest.

(Es sei zudem anzumerken: Grenzen müssen nicht klar sein. Es kann auch durchaus sein, dass dir nur Grenzfälle einfallen, die von der eigentlichen Grenze etwas entfernt sind. Oder die Grenze recht abstrakt definiert wird.)

Eigentlich ist jede Tat, die anderen bewusst Schaden zufügt, eine Tat, die bestraft wird. Meistens erfolgt es durch ein Naturgesetz, das auch Jesus lehrte. "Was immer der Mensch sät, wird er auch ernten" oder "Wer Wind sät, wird Sturm ernten!"