Wie sollen Eltern richtig reagieren, wenn die Tochter wiederholt behauptet, dass der Nachbar sich ihr nackt zeigt?
Eine Familie ist wegen der Tochter und deren Beziehungsverlauf zum ca. 40-jährigen Nachbarn besorgt, zu dem sie seit Jahren ein sonst tadelloses, höflich-freundliches Verhältnis pflegt.
Die Tochter spielt schon lange gerne und immer wieder mit den beiden Hündchen des Nachbarn - mal in seinem, mal im eigenen Garten.
Vor kurzem erwähnte sie ihren Eltern ganz nebenbei und kichernd, dass sie ihn nackt neben der Gartendusche beim Abtrocknen gesehen habe; dabei soll er auf sein Geschlechtsteil gezeigt und gefragt haben, ob sie "sowas schon kennt" und gesagt haben, dass "er so groß wird, weil er dich mag".
Wenn die Eltern sich zurückerinnern, dann fällt ihnen ein, dass ihre Tochter bereits letztes Jahr erwähnt hat, dass der Nachbar ihr "nackt zugewunken" haben soll. Doch damals hielten sie das für eine der vielen Albernheiten des Mädchens.
Hinzu kommt, dass die 11-jährige in der letzten Zeit hin und wieder hinter dem Haus des Nachbarn mit einem Bikini gekleidet (so läuft sie aber öfter bei warmem Wetter im Garten herum) sitzt und Torte mit Cola isst, was vorher nie der Fall war.
Was sollen die Eltern machen? Mit dem Nachbarn Tacheles reden? Was sollen sie ihm sagen? Fragen, ob die Behauptungen ihrer Tochter wahr sind? (Und er wird natürlich sagen: "ja, ja, auf jeden Fall"). Ihrer Tochter den Kontakt mit ihm ab sofort verbieten? Was sollen sie dem Nachbar sagen, wenn dieser sich wundern wird, dass die Familie nach Jahren plötzlich den Kontakt abbricht? Anzeige gegen den Nachbar, mit dem nach Außen hin alles bestens läuft, erstatten? Weswegen? Es gibt keine Beweise? Oder sind die o.g. Behauptungen rechtlich gesehen Beweis genug? Oder sollen sie nichts tun und abwarten, bis (schlimmere) Beweise da sein werden? Was alles soll noch geschehen? Oder spinnt die Tochter? Aber kann eine 11j-ährige sich so etwas ausdenken? Danke für die Antworten.
11 Antworten
Hallo!
Es ist ganz schwierig.
Auch eine Elfjährige kann sich so etwas ausdenken, da solche Fälle hinlänglich durch die Presse gehen & das auch einem Kind nicht verborgen bleiben wird. Es gab leider auch schon genügend Fälle, in denen Kinder etwas "erlebt" haben wollen ehe hinterher sich herausstellte, dass sie sich nur wichtigmachen und Aufmerksamkeit haben wollten.. wobei der angebliche "Verursacher" dann längst schuldig gesprochen und quasi gesellschaftlich für alle Zeit erlegt war. Man muss man googeln, da gibt's einiges, Stichwort "Wormser Prozesse" und wer nach den Organisationen Zartbitter udn Wildwasser sowie nach deren Prozessführungen sucht, wird sicher auch was finden.
Die andere Sache ist, dass auch Elfjährige weiter sind als man denkt & vllt. frühreifer als man es wahrhaben möchte. So kann ein mit Imponiergehabe präsentierter Bikini durchaus in diese Richtung tendieren & ich habe ähnliches Verhalten im entfernten Umfeld schon mal bei 'ner Achtjährigen (!) erlebt die dann ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder sowie ihrem Cousin, der damals vllt. 12 war mitunter auch richtig zweideutige, absolut bedenkliche Fragen stellte oder Geschichten von Liebe und Jungs die sooo toll wären erzählte, muss so 2009 gewesen sein. Das spielt da auch eine Rolle.
Andererseits kann man solche Äußerungen auch nicht einfach als "Quatsch mit Soße" abtun, sondern muss drauf eingehen. Was ist, wenn das echt passiert ist und man das Kind nicht ernstnimmt? Eben.
Was ich machen würde wäre ich Vater des Mädchens, das so etwas behaupten würde: Ich würde ihm kindgerecht verklickern wollen, was dabei passieren kann wenn man jemanden unschuldigen mit so schweren Anschuldigungen bezichtigt bzw. wie man jemanden dadurch auf Lebenszeit fertigmachen kann, das kein Spiel mehr ist & wie schlimm das für die Person sein kann -------> also man nur sagen soll was auch wirklich stimmt. Dann würde ich sie fragen, ob sie das versteht und ob das stimmt, was gesagt worden ist.
Vorschnelles Anzeigen bringt auch nix. Man schädigt evtl. einem Unschuldigen auf Lebenszeit, der kann sich nirgendwo mehr sehen lassen und das "Image" eines potenziellen Pädophilen bzw. Kinderschänders dürfte noch mieser sein als das eines Typen, der wegen Einbruchs-, Betrugs- oder Wirtschaftsdelikten in U-Haft sitzt. Vorallem spricht sich so etwas rum, je kleiner das Umfeld umso mehr haben die Wände Ohren und den Mund dazu. Außerdem gilt der Grundsatz "audiatur et altera pars" -----> man muss immer auch die Gegenseite zu Wort kommen lassen. Den Nachbarn würde ich dennoch erstmal nicht fragen. Das ist taktisch absolut unklug! Hätte er was zu verbergen würde er das mit dem Moment merken und könnte evtl. reagieren zu seinen Gunsten.
Ich würde am ehesten die ganze Sache beobachten & das Mädchen darum bitten unverzüglich die Eltern zu rufen wenn der Nachbar wieder etwas derartiges macht. Außerdem wäre es zu überlegen ob das Kind überhaupt noch allein mit dem Nachbarn bzw. seinen Hündchen abhängen dürfte ----->
Eine 11-jährige kann sich natürlich alles mögliche ausdenken. Davon darf man aber nicht automatich ausgehen.
Dass sie im Bikini rumläuft und vielleicht ein wenig kokettiert, ist auch dem Alter geschuldet und an sich nicht bedenklich. In dem Alter (oder früher) fangen Mädchen an, sich auszuprobieren, gerne bei Männern aus der Familie, gute Nachbarn, bei Männern, denen sie vertrauen und von denen sie zu wissen glauben, dass da nix unangehemes entgegenkommt. Leider ist das ganz und gar nicht so, viele erwachsene Männer fühlen sich angesprochen, obwohl sie es besser wissen müßten.
Dieses Ausprobieren hat natürlich eine erotisch/sexeuelle Komponente, das ist den Kindern aber nicht bewußt und es ist Teil der Entwicklung. soweit alles ganz normal.
Aber: Auf jeden Fall müßt ihr die Sache beobachten. Die Tochter soll euch unverzüglich rufen, wenn der Nachbar nackt draußen ist. Sie soll dann ins Haus gehen. Sich mal nackt im Garten zu duschen ist zwar ungewöhnlich, aber kein Verbrechen, ein Kind dabei sexuell anzumachen jedoch schon. Wenn ihr so eine Situation seht, macht ein Foto (Pfeif auf das Perönlichkeitsrecht, wenn er die Tochter anmacht, entfällt das ;) Und sprecht den Nachbarn direkt darauf an.
Verbietet der Tochter vorerst, in seinen Garten zu gehen, soll sie bei euch mit den Hunden spielen oder gar nicht. Seid wachsam und aufmerksam. Sprecht in Ruhe mit dem Mädchen, es soll keine Angst bekommen, aber verstehen, dass sowas nicht ok ist und dass der Nachbar das nicht darf und dass es auch gefährlich sein kann. Und dass sowas keine Situation ist, bei der man rumlügt oder sich was ausdenkt.
Im Zweifel gibt es auch Beratungsmöglichkeiten, selbst die Polizei macht da Angebote.
??? Ich galub, du hast kein Wort von meiner Antwort verstanden und du hast auch die Frage nicht richtig gelesen.
Ich verrate dir ein ein Geheimnis: Alle Mädchen probieren sich aus, alle auf ähnliche Weise. Und meine Organisation ist meine Erfahrung.
Ganz schön dreist deine These.
Dann nenne dazu Quellen.
Ansonsten machst du hier Mädchenbashing.
Was für ein Unsinn. Mädchen bashing, so ein Quatsch. tut mir leid, wenn du nix verstehst.
Warum so hilflos und so misstrauisch?
Kann nicht sein, was nicht sein darf?
Ist es euch lieber die Tochter spinnt, weil ihr dann Hausarrest geben könnt und euch nicht überlegen müsst, was die Nachbarn von euch denken?
Sucht ihr ernsthaft nach einer Provokation durch eure Tochter, weil sie sich wie immer normal im Sommer verhält?
Wenn ihr eine unkomplizierte Lösung wollt:
Eure Tochter spinnt und hat absofort nicht mehr mit Bikini zu provozieren
Wenn ihr eurer Tochter gerecht werden wollt:
Fragt sie. Redet freundlich mit ihr. Versucht zu klären, wie sie diese Situationen verstanden hat. Stärkt ihr den Rücken. Glaubt ihr.
Ein einziges Gespräch mit dem Nachbarn, dass ihr solche Situation als Eltern und Nachbarn nicht duldet und der Nachbar wird es lassen.
Ich bin mir sicher.
Nicht gleich so agressiv werden. Der Fragetext bezieht alle Möglichkeiten mit ein. Das klingt nicht oberflächlich oder so. Einfach noch mal genau lesen. Bisschen sensibler an die Sache rangehen...
Hör mal bitte auf damit, mir Aggression oder Hysterie anzudichten.
man kann der Tochter schon Glauben schenken würde ich sagen. Die Hunde werden als Lockmittel eingesetzt.
Pädophile Neigungen sind nicht zu verharmlosen
Die "netten Nachbarn" die sich an Kindern vergehen sind häufig die umgänglichsten Leute. Der wird das natürlich vehement abstreiten.
Hier kommt es natürlich auch auf die Glaubwürdigkeit der Tochter an.
Hier steht eigentlich eine Anzeige bei der Polizei an.
Ohne jegliche Beweise eventuell den Ruf des Nachbarn auf ewig schädigen?
Die Eltern müssen wissen, wie glaubwürdig ihr Kind ist. Ganz von alleine denkt eine 11-Jährige sich das nicht unbedingt aus.
Ganz von alleine nicht, doch mögliche Eindrücke aus einem eventuell aufgeschnappten Gespräch oder aus dem TV reichen manchmal aus, dass Kinder aus purer Neugier und Unwissenheit etwas erzählen, was überhaupt nicht der Wahrheit entspricht, nur um zu sehen was geschieht.
Bei 90 % der Fälle sind es aber immer die netten Nachbarn und sogar Verwandte der Opfer.
Bei 90% aller Verdächtigungen, oder bei 90% aller echten Vorfälle?
Das ändert jedoch nichts an der Tatsache dass es keinerlei Beweise gibt. Und Kinder erzählen eben manchmal Quatsch. Nichtsdestotrotz wäre ich auch vorsichtig, aber ohne Beweise macht es keinen Sinn.
Das haben schon viele gedacht, bis der "nette Nachbar" dann zugeschlagen hat.
womit wir wieder beim Anfang wären: Pauschal einen möglicherweise völlig unschuldigen Menschen des Kindesmissbrauchs bezichtigen, in der Gefahr sein Leben auf immer zu ruinieren?
Es geht um eine Vorstufe.
Noch nicht um Missbrauch.
Da sind die Eltern gefragt, dem Nachbarn zu sagen dass sie davon wissen und er solche Ansprachen etc. lassen kann, darf.
Da sie es nicht wollen.
Und plötzlich ist Spielen mit den Hunden im Bikini ein Ausprobieren.
Von welcher Organisation hast du diese steile These?