Wie soll ich mit meinem Pferd arbeiten?

5 Antworten

Von Experte pony bestätigt
1. "Er ist immer der Ranghöchste bei Pferden und bei Menschen sowieso" - Fehldeutung

Pferde streben nicht danach, „Boss“ über Menschen zu sein. Sie denken nicht in Kategorien wie Dominanz über uns, sondern suchen Sicherheit und klare Führung. Pferde leben in einer sozialen Hierarchie innerhalb der Herde, aber diese Hierarchie dient der Stabilität und dem Überleben – nicht dem Ausüben von Macht.

Menschen müssen ihre Rolle klar definieren, nicht als dominanter „Chef“, sondern als verlässliche, berechenbare Führungspersönlichkeit. Inkonsistentes Verhalten (mal „Ja“, mal „Nein“, oder „Vielleicht“) verwirrt das Pferd und kann zu Unsicherheiten und Konflikten führen.

2. "Ich würde gerne Vertrauen aufbauen, aber er lässt es nicht zu"

Vertrauen entsteht nicht einfach durch den Wunsch, sondern durch konsequentes und klares Handeln. Wenn das Pferd Grenzen missachtet (z. B. durch Drängeln, Beißen oder Treten), ist das oft ein Zeichen dafür, dass es entweder unsicher ist oder den Menschen nicht als klare Führung wahrnimmt.

Was kannst du tun?

  • Klar und fair bleiben: Setze Grenzen ohne Aggression. Ein „Nein“ sollte konsequent bleiben, aber nicht durch übertriebene Härte vermittelt werden.
  • Körpersprache trainieren: Pferde reagieren stark auf Körpersprache. Lerne, wie du Präsenz und Grenzen nonverbal kommunizierst.
  • Gefühl für Timing entwickeln: Unerwünschtes Verhalten sollte direkt und ruhig korrigiert werden, positives Verhalten belohnt werden.
3. "Blockieren beim Reiten und Probleme beim Führen"

Das Verhalten deines Pferdes deutet darauf hin, dass es entweder physische Probleme hat (fehlende Kraft, Balance) oder mental überfordert ist.

  • Im Galopp blockieren: Oft ist das ein Zeichen von mangelnder Tragkraft oder Balance. Ein Pferd, das nicht genug Kraft hat, fühlt sich unsicher und verweigert oder handelt „unkoordiniert“.
  • Probleme beim Führen: Ein Pferd, das nicht ordentlich folgt, zeigt oft Respektmangel oder Unsicherheit.
4. Was ist zu tun?
  • Grundlagen überprüfen: Möglicherweise fehlen deinem Pferd wichtige Elemente der Grundausbildung. Ein Pferd muss Balance, Takt und Vertrauen entwickeln, bevor es weiter gefördert werden kann.
  • Physische Voraussetzungen: Überprüfe die Kondition und körperliche Gesundheit des Pferdes. Mangel an Muskulatur oder unpassendes Equipment (z. B. ein Sattel, der nicht passt) könnten ebenfalls eine Rolle spielen.
  • Gute Haltung: Nicht jedes Pferd fühlt sich in jeder Haltungsform wohl. Manchmal liegt das Problem in der Umgebung oder Herdenzusammensetzung. Einige Pferde reagieren negativ auf Stress in gemischten oder unpassenden Herden.
5. Langfristige Maßnahmen
  • Professionelle Hilfe: Bringe das Pferd in einen Ausbildungsstall, in dem erfahrene Trainer eine solide Grundlage schaffen können. Das Training sollte auf Vertrauen und Konsequenz basieren, ohne Druck oder Härte.
  • Pause: Wenn das Pferd mental oder physisch ausgelaugt ist, kann eine längere Pause (z. B. Weidezeit) hilfreich sein, um das Tier zur Ruhe kommen zu lassen.
  • Selbstreflexion: Hinterfrage auch deinen eigenen Umgang mit dem Pferd und suche dir eventuell Unterstützung von erfahrenen Reitern oder Trainern.

Das Ziel ist ein harmonisches Zusammenspiel von Pferd und Mensch, das auf gegenseitigem Respekt und Vertrauen basiert.

(aus einer Handlung Empfehlung eines Azubis)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut

Besorge dir bitte jemanden, der dir die Grundlagen der Kommunikation mit Pferden beibringt (Körpersprache, Position etc.).

Eine Peitsche ist NIEMALS dazu da, um Pferde zu schlagen! Sie ist ein Kommunikationsmittel, dein verlängerter Arm (wenn das Pferd nicht schon schlechte Erfahrungen damit gemacht hat).

Und lass Leckerlis erst mal komplett weg.

Ich hatte auch schon so eine Stute. Sie hat mir viel beigebracht!

Bevor du überhaupt an longieren denkst, müssen erst die absoluten Grundlagen wie z.B. führen klappen.

Die Arbeit erfordert viel Geduld, aber zusammenzuwachsen kann eine wahre Freude sein!

Besorge dir Bücher und sieh dir Videos an. Aber Vorsicht, auch da gibt es Scharlatane! Mach dir immer auch deine eigenen Gedanken.

Und lass die Angeber auf Instagram links liegen.

Es geht nicht darum, was andere machen. Es gibt dich, es gibt dein Pferd. Ihr habt alle Zeit der Welt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

user18353457 
Beitragsersteller
 08.02.2025, 11:59

Sorry das ich erst jetzt antworte (Passwort vergessen), an sich danke für die Nachricht aber muss kurz war hinzufügen. Zur Peitsche nähmlich, also auf garkeinen Fall schlage ich mein Pferd? Sowas ist absolut unmöglich und das würde ich niemals im Leben tun. Ich habe gemeint das ich mich begrenze. Ich stelle die Peitsche vor mir wenn er auf mich zu läuft, sicherheitstechnisch. Mehr aber nicht.

es nützt dir nichts, wenn ich das pferd "knacken" könnte.

aber das allererste:

futterbelohnungen komplett weglassen.

lehre ihn warten und lehre ihn höflichkeit.

um deiner eigenen sicherheit willen darfst du dies pferd nur mit kappzaum oder steigergebiss händeln.

und den ganzen rest muss erst mal ein profi machen.

mit sicherheit wurde in der eingewöhnungsphase im stall alles falsch gemacht. pferde sind so, wenn sie sich unsicher fühlen. es gibt welche, die ducken sich und es gibt welche, die gehen "nach vorne raus". der umgang mit unsicheren und ängstlichen pferde ist nicht jedermanns sache. wenn mich jemand fragt, was ich im umgang mit pferden besonders gut kann, ist es exakt das. und ich kann das auch mit pferden, die auf konfrontation gehen, wenn diese "unart" aus unsicherheit resultiert.

punkt 1

geduld

punkt 2

geduld

punkt 3

geduld mit dir selber

punkt 4

geduld

...so geht das weiter bis punkt 107.

bei all der geduld musst du wach sein, denken, beobachten, vorausschauend sein, die ruhe bewahren, deine gefühle im griff haben, deine gedanken im griff haben, deine mimik im griff haben, deine gestik im griff haben, deine innere mitte haben, dir völlig deiner selbst sicher sein, du bist derjenige, der agiert und nicht derjenige, der reagiert.

ich habe schon pferde gekannt, die bei mir auf einen halben zentimeter schulterbewegung unter einer dicken winterjacke und einen angehobenen hacken reagiert haben, am langen seil brav hinterher gedackelt sind und die immer genau da waren, wo ich sie hinhaben wollte und andererseits für ihren besitzer nicht händelbar waren.

du musst wissen, was das pferd vorhat, bevor es das selber weiss.

pferde machen nie dinge ganz plötzlich. wirklich nie. sie kündigen immer an. manchmal sekunden vorher, manchmal zehntelsekunden vorher. extakt dieser zeitraum ist der, in dem du zeit hast, die situation zu erkennen und zu handeln.

ich wüsste jetzt noch gerne, wer bei dem pferd beritt macht, wer die ausbildung weitermacht (das pferd war ja nicht viel über grundausbildung ausgebildet).

ausserdem wüsste ich gerne, warum genau DIESES pferd gekauft wurde und ich hätte gerne von dir eine liste mit 15 positiven eigenschaften des pferdes.

du siehst das pferd ja nur noch negativ.

also - das erste, was du ändern musst, ist deine grundeinstellung dem pferd gegenüber.

danach kommen die 107 geduldsübungen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

pony  01.12.2024, 12:57

ach ja - und noch eine ergänzung, die ich gestern nacht vergessen habe:

the horse knows
he knows, if you know.
he also knows
if yout don`t know.
(ray hunt)

darüber musst du dringend mal nachdenken.

pony  01.12.2024, 12:50

ich bin übrigens ebenfalls geduldig, erwarte aber trotzdem vom fragesteller im laufe des heutigen tages doch bitte eine reaktion. es ist sehr unhöflich, hier umfassend zu fragen und dann nicht mehr zu reagieren.

wenn du das beim pferd genauso machst - also "fragen" und auf antwort nicht reagieren, sehe ich schwarz.

Naja weißt du, dass nahe liegendste ist doch, wenn man ein Pferd hat, mit dem man nicht zurecht kommt, ihn in Beritt zu geben.

Bzw zu einem Trainer der ihn korrigiert und weiß wie man mit solchen Pferden umgeht.

Und da geht es nicht in erster Linie ums reiten sondern darum ihn grundlegend zu erziehen und sozialisieren auch innerhalb einer Pferdeherde.

Du solltest von mindestens einen halben Jahr eher Jahr ausgehen, die dieses Pferd bei einem professionellen Trainer braucht.

Und ganz wichtig, sitzen die Grundlagen bei deinem Pferd musst du Unterricht nehmen, damit du auch lernst wie man mit einem Pferd umgeht.

Sonst kannst du dir das ganze nämlich sparen, weil er sobald er dann zurück bei dir ist, er die gleichen Verhaltensmuster wieder lernt.

Ich würde dir Heiner Nordberg aus Windeck empfehlen.

Weil er ein sehr gelassener und fairer Pferdemensch ist, der weiß was er tut.

Außerdem stimmt bei ihm die Haltung und er hat auch die Möglichkeit ihn in der Herde zu sozialisieren.

Und ganz wichtig, es müssen Schmerzen abgeklärt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrelange Hunde Erfahrung

Ich weiß nicht was du tust aber das klingt nach einer katastrophalen grundausbildung. Richtig schlimm. Richtig schlimm!

1. Fremde Menschen dürfen Horses nicht bedrängen. Ich weiß nicht wer dir das einfällt dein Pferd anzustarren während es frisst, aber das ist unangenehm für ihn.

2. Ein Pferd hat einen entsprechenden Platz, dem muss es sich beugen und wohlfühlen können. Ich vermute das du das nicht verstehst. Ein Pferd hat einen sehr hohen Stellenwert.... es gibt eine Rangordnung und ein Pferd weiß sehr genau wo es zu stehen hat, musst du auch lernen!

Es gibt zig Videos im Internet wo man anderen Personen den respekt der Pferde beibringt. Ich empfehle dir sowas anzuschauen und das komplette Gegenteil davon zu machen. Du willst nicht die oberste rangweg sein, das wird auf dauer die Hölle werden.


NoLies  30.11.2024, 08:12

Was für ein absoluter Unfug.

StRiW  30.11.2024, 18:40

Zu 1 Jeder Mensch der Umgang mit dem Pferd haben muss, darf mit dem Pferd machen was nötig ist! Da hat das Pferd auch kein echtes Mitspracherecht.

Mensch als Führer, nicht als Tyrann: Pferde brauchen eine klare Führung, um sich sicher zu fühlen. Dies bedeutet aber nicht, dass der Mensch mit Gewalt oder rücksichtsloser Dominanz agiert.

Grenzen setzen: Ein Pferd darf dem Menschen gegenüber kein aggressives Verhalten zeigen.

Beugen bedeutet nicht Unterwerfung: Es kein Missverständnis zu glauben, ein Pferd müsse sich „beugen“ und alle Aktionen des Menschen "widerspruchslos" akzeptieren. Ein gutes Miteinander basiert auf Kooperation und Vertrauen. Das Pferd muss darauf vertrauen, das sein Mensch nur das nötigste Ungemach zulässt! So das für das Pferd auch unangenehme Situationen, unumgänglich werden. Der Mensch hätte sie sonst verhindert!

Wohlfühlen fördern: Nur ein physisch und psychisch gesundes Pferd kann lernen und gut mit dem Menschen arbeiten.

Dominanz ohne Respekt ist genauso fehl am Platz wie unreflektierte Nachgiebigkeit.

Leni3256  30.11.2024, 12:50

Und das Pferd bei aggressivem verhaltn noch loben oder wie? Was du da schreibst ist das Pferd zu einem Pferd zu machen, welches andere verletzt...